Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 220 -

Noahs Bußboten bei den Hochlandsbewohnern und den Hanochiten; ihr Erfolg und Geschick

8.2.1844
Es ward aber solches alles, wie es in Hanoch und wie es nun in diesem Gebirgslande zuging, dem Noah auf der Höhe angezeigt und ward ihm angedeutet, vorerst einen Boten zu den Hochlandsbewohnern zu senden, der sie von ihrem arglistigen Vorhaben gegen die Hanocher abwendig machen und sie lebhaft zur wahren Buße, Demut und zum lebendigen Vertrauen an den lebendigen Gott und an die Liebe zu Ihm ermahnen solle.
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Desgleichen solle er, der Noah nämlich, auch einen zweiten Boten nach Hanoch senden. Dieser solle ganz besonders den Oberpriestern anzeigen, wie sie von den zehn hintergangen worden seien. Dann solle er ihnen widerraten, diese Verräter aufzusuchen und sie etwa dafür zu züchtigen. Denn diese seien nur einer Züchtigung von göttlicher Seite fähig; jeder menschliche Züchtigungsversuch aber müsse scheitern, weil dieses Volk sich dermaßen befestigt habe, daß es keinem Menschen von einer feindlichen Seite möglich sei, lebendig zu diesem Volke zu gelangen.
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Darum sollten sich die Oberpriester im Namen des einigen, wahren Gottes wieder vereinen, sollten selbst ernste Buße tun, die Götzen zerstören und zum einig wahren Gott zurückkehren, so werde Dieser Sich ihrer erbarmen und werde Freundschaft stiften zwischen ihnen und dem Hochlandsvolke, und dieses werde dann ihnen von seinem großen Überflusse an Gold, an Vieh und an den Früchten aller Art reiche Spenden zukommen lassen! Gott, der Herr, aber werde dann die Welt nicht mit einem Gerichte heimsuchen, sondern sie segnen, und ihr geben Schätze in einer unschätzbaren Menge und Fülle!
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Noah sah sich sogleich nach zwei Boten um, unterrichtete sie, segnete sie und sandte sie dann aus, wie Ich es ihm befohlen hatte.
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Der Bote zu dem Hochlandsvolke machte ziemlich leidliche Geschäfte und stimmte die zehn, welche die Lektion Noahs noch nicht vergessen hatten, so ganz leidlich für den Frieden; nur mußte er ihnen das Verteidigungsrecht einräumen, falls sie von den Hanochern angegriffen würden.
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Der Bote erklärte ihnen zwar wohl auf das kräftigste, daß Ich sie schützen werde, solange sie in Meiner Treue und Liebe verbleiben würden.
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Die zehn aber sprachen: ,,Wir wollen auch das, so du uns einen Maßstab gibst, nach dem wir berechnen können, ob unsere Liebe zu Gott vollmäßig ist oder nicht. Ohne diesen Maßstab sind wir ohne das eigene Verteidigungsrecht stets unsicher daran, indem wir nie wissen können, ob unsere Liebe zu Gott wohl den Grad hat, der uns allzeit Seiner Hilfe und Seines Beistandes versichern möchte!"
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Der Bote sagte wohl: ,,Ein jeder Mensch hat in seinem Herzen einen solchen Maßstab, der ihm genau sagt, ob er Gott oder die Welt mehr liebt - oder seiner eigenen Kraft mehr denn der göttlichen traut!"
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Aber die zehn sprachen: ,,Freund, das ist ein zu subtiler Maßstab, auf den man sich nie verlassen kann; denn da meint oft so mancher Mensch, er stünde noch Gott weiß wie stark in der rechten Liebe und Gnade Gottes, - aber da ist es schon himmelhoch geirrt!
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Denn der Mensch hat eine Schwere, die fort und fort nach unten zieht; und er sinkt ganz unmerklich! Wenn er dann nach einer gewissen Periode glaubt, daß er sich noch immer im ersten Grade seiner Liebeund Gnadenhöhe befinde, siehe, da ist er schon viele tausend Klafter tief gesunken und befindet sich schon außer allem Bereiche der göttlichen Gnade!
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Wird er nun von einem Feinde überfallen und hat das eigene Verteidigungsrecht nicht, so geht er offenbar zugrunde, indem ihn Gott vermöge Seiner Heiligkeit sitzen lassen muß!"
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Der Bote setzte hier freilich die triftigsten Einwendungen als Gegenbeweise entgegen; aber es half nichts, indem die zehn ihm allzeit wieder ganz kräftig zu begegnen wußten. Und so mußte er ihnen in gewissen Fällen das Eigenverteidigungsrecht lassen und tat solches auch darum, weil er von den zehn, wie vom ganzen Volke überausgezeichnetst behandelt ward.
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Aber keine so günstige Aufnahme fand der Hanocher Bote. Denn fürs erste mußte er vorher alle Angsttorturen ausstehen, bis er von den Oberpriestern angehört wurde, und als er zur Rede gelassen ward, und hatte sich seines Auftrages erledigt, da ward er sogleich auf so lange in einen Kerker gebracht, bis die Oberpriester sich durch listige Spione von dem überzeugt hatten, was er ausgesagt hatte von den Hochlandsbewohnern.
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Nach solcher Überzeugung erst ward er wieder aus dem Kerker befreit, mußte aber dann selbst ein Oberpriester werden und mußte in den Rat der Oberpriester stimmen, wollte er oder wollte er nicht; denn im entgegengesetzten Falle wurde er gestäupt und auf einige Zeit in die Hölle verdammt.
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Und so ging der Hanocher Bote ganz spurlos unter ohne allen Effekt.

Fußnoten