Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 5

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi
Ev. Matth. Kap. 16 (Fortsetzung)

- Kapitel 158 -

Die Not als Erziehungsmittel

1
(Der Herr:) ,,Alles, was demnach als zugelassen einmal da ist, muß dasein als ein Triebkeil zum Besserwerden der Menschen. Jedes Werden aber setzt eine Tätigkeit voraus und diese den Beweggrund und den Hebel, der aber natürlich der Art und Weise der Tätigkeit allzeit völlig entsprechen muß.
2
Es ist demnach alles, was man als moralgesetzwidrig, also auch als arg und schlecht bezeichnet, nur als ein zugelassenes Hebelwerk zu betrachten, und dem Reinen ist demnach alles rein und gut. Dem Schwachen und Unreinen ist und muß es anders sein, weil er noch so manches Tätigkeitshebels benötiget.
3
Als die Kinder Abrahams zu den Zeiten Mosis, Aarons, Josuas und noch unter den ersten Richtern sich einer sichtbaren Gottesführung, einer unbegrenzten Weisheit und dabei eines allergrößten irdischen Wohlstandes erfreuten, wurden sie träge gleich den Polypen und Austern im Meeresgrunde. Sie wurden von Mir aus durch den Mund der Propheten oft zur Tätigkeit und Wachsamkeit aufgemuntert und sogar aufgefordert; aber ihre Antwort war: ,Tun wir etwas, so können wir gar auch eine Sünde begehen, die dann all das von uns Gutgetane verzehrt; tun wir aber nichts, so können wir auch nicht sündigen und stehen dann als sündefrei gerecht vor Dir, o Herr!` - Also verphilosophierten sie sich stets mehr und mehr in allerlei Trägheit hinein. Die Folge davon war eine zunehmende Not und mit der Weile die physische und endlich auch moralische Schwäche.
4
In solchem Zustande wandten sie sich dann gleichwohl wieder an Mich und gelobten Mir, in der rechten Lebensordnung tätig zu sein. Eine Zeitlang ging es auch wieder recht gut und recht vorwärts; als sich aber da wieder, als eine Frucht der Tätigkeit, der gesegnete Wohlstand einstellte, da fing der alte Trägheitstanz gleich wieder von vorne an. Man war reich an allem und wollte glänzen und verlangte einen irdischen König als den Repräsentanten des physischen Reichtums und Wohlstandes.
5
Es wurde ihnen ein König gegeben und gesalbt. Aber auch der Vertrag zwischen König und Volk blieb nicht unterm Wege; und so war das Übel, das das Volk verlangte und erhielt, wieder nichts anderes als ein fürs Volk schmerzlicher Hebel zur neuen und erhöhteren notgedrungenen Tätigkeit.
6
Als bald darauf der König samt dem Volke in eine Lethargie verfiel, war es sogleich notwendig, ihm äußere, sehr drohend aussehende Feinde in den roh und mächtig gewordenen Philistern zu erwecken. Da ward Krieg und allerlei denselben begleitende Not ins Land Meines Volkes gedrungen, weckte es, machte es tätig und dadurch stark.
7
In der großen Not und Bedrängnis fand es wieder den Weg zu Mir und nahm zu an Gnade, Weisheit und Wohlstand im kaum denkbaren Maße. Dieser aber bewirkte schon zu der Regierungszeit Salomos eine starke Abspannung der früheren Tätigkeit, und das Reich ging unter den ersten Nachkommen Salomos förmlich in Trümmer. Und so mußte dieses Volk stets durch allerlei Elend und Not in einem fort bedrängt werden, damit es sich nur in einiger Tätigkeit erhielt.
8
Es ist nun im allgemeinen abermals tief unter dem Tierreiche, besonders der Priester- und Lehrstand. Darum aber bin Ich Selbst im Fleische gekommen, um eben dem trägsten Teile des Volkes die größte Verlegenheit und Verwirrung zu bereiten; und sie suchen Mich darum auch zu fangen und zu töten, weil sie fürchten, durch Mein regstes Tun und Treiben ihres Faulbrotes los zu werden. Aber ihre Mühe ist natürlich eine vergebliche.
9
Es ist in ihnen der Keim zur völligsten Trägheit schon zu stark wurzelnd geworden. Daher muß das Trägheitsgefühl ihnen erst genommen werden, und sie müssen nach allen Winden sich zerstreuen und ein Wanderleben führen oder in den neuen, von Mir nun gegründeten Lebens- und Tätigkeitsbund treten, in dem niemand seine Hände wird im faulen Schoße halten dürfen, um leben zu können.
10
Wer es nicht tun wird, der wird hungern und dürsten und in den wertlosesten und schmutzvollsten Lumpen, auf einen Bettelstab gestützt, einhergehen müssen, und man wird ihm hartherzig zurufen: ,Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen!` Denn ein jeglicher Arbeiter ist seines Lohnes wert.
11
Oh, da wird sich dann schon ein jeder bestreben, so tätig als möglich zu sein! Wird jemand aber dennoch irgend träge und faul, so wird er, zum Muster für viele andere, die Zuchtrute sogleich zur Schau zu tragen anfangen.
12
Und Ich sage es dir: Jedes träg gewordene und verweichlichte Volk wird, so wie ein jeder Mensch für sich, die bleibende Zuchtrute über den Rücken zu tragen bekommen und für immer verlieren seinen Namen aus dem Buche des Lebens und seine Größe, Macht und Ansehen! Das wird die Menschen stets mehr und mehr stutzig machen und sie antreiben zu allerlei ordentlichen Taten, was gut sein wird. - Hast du dieses alles nun wohl verstanden?"

Fußnoten