Gottes Neue Offenbarungen

Schöpfungsgeheimnisse

Kundgaben über Dinge der Natur

- Kapitel 7 -

Tai-fun oder eine Riesenwasserhose im Stillen Ozean

19. Februar 1871
Dein Bruder hat dich gebeten um eine geistige Erklärung des Sturmes, dem sein Freund im Stillen Ozean beinahe zum Opfer gefallen wäre.
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Ich sehe das Bestreben deines Bruders wohl, wie er diesen Freund in den Bereich eurer Glaubens- und Lebenslehre ziehen möchte.
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Der Wunsch ist aller Ehren wert, und auch für Mich wäre es angenehm, wenn er erfüllt würde; aber die Verwirklichung ist nicht so leicht, wie dein Bruder glaubt.
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Schon vielmals habe Ich euch gesagt, daß Menschen, die von der Not oder andern traurigen Verhältnissen nicht geplagt und nicht gemahnt werden, den weltlichen Freuden und Interessen den Rücken zu wenden, schwer für Mein Reich zu gewinnen sind. Sie sind entwöhnt, ein Kreuz auf ihren Schultern zu tragen, und wenn es auch noch so leicht wäre.
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Die Mahnungen, welche Ich ihnen manchmal zukommen lasse durch Gefahren und Unglücksfälle, denen sie jedoch stets glücklich entkommen, weil es so Mein Wille ist, haben auf sie nur momentanen Einfluß und deren Eindrücke sind, wie die Leiden im Krankenbett nach Herstellung der Gesundheit, sogleich vergessen.
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So ist es auch mit dem Freunde deines Bruders: Dieser Freund, wohl mit einem edlen Herzen, wie ihr zu sagen pflegt, und mit kosmopolitischen (weltbürgerlichen) Ansichten ausgerüstet, hat ebenfalls so manches erlebt, wobei ihm die andere Welt oder der Übergang in dieselbe sehr nahe gestanden ist; er hat auch in jenen Augenblicken, gedrungen durch die Umstände, an Mich gedacht; aber, die Gefahr vorbei - und Ich wurde wieder beiseite gesetzt, wie es die Chinesen (wo er jetzt war) mit ihren Hausgöttern machen, denen sie nur dann den Ehrenplatz im Hause einräumen, wenn sie die Hilfe eines solchen Gottes brauchen; ist das erreicht, was man wollte, so wird der Gott wieder abgesetzt, in eine finstere Kammer verschlossen und kann dort warten, bis eine andere schwierige Angelegenheit ihn aus seinem Versteck hervorruft. Dein Bruder möchte diesen Freund für Mich gewinnen, so urteilt er, aber ob sein Freund sich gewinnen lassen will, das ist eine andere Sache!
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Dein Bruder fragt um die geistige Erklärung eines ,,Tai-fun" oder ,,Zyklonen-Wirbelwindes" oder einer ,,Riesenwasserhose", wie ihr es heißet, was es in bezug auf seinen Freund geistig hätte bedeuten sollen.
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Nun, das ist mit zwei Worten sogleich erledigt: Geistig will dieser Sturm zeigen: der Menschen Ohn- und Meine Allmacht; hier habt ihr seine geistige Erklärung und Bedeutung.
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Was deines Bruders Freund aber persönlich angeht, so ist dieser Sturm, wie auch so manches, was dieser Freund erlebte, nur ein geistiger Fingerzeig gewesen, daß über aller Wissenschaft und kluger Berechnung doch noch Jemand steht, der mit einfachen Mitteln oft die größten Wirkungen hervorzubringen versteht.
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Siehe, dieser Freund hat jetzt beinahe den ganzen Erdkreis umschifft, er hat viele Länder und Menschen, andere Tiere, Gewächse und Blumen gesehen, hat eine andere Luft als die eurige eingeatmet und dadurch auf sein Inneres einwirken lassen; überall, wo er stand und ging, habe Ich ihn geführt und ihm viele lehrreiche Winke gegeben von Meinem Dasein; allein er war zu beschäftigt mit seiner Mission, als daß er die geistige Stimme in seinem Innern hätte vernehmen können.
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Jetzt aber, da er wieder zu seinem häuslichen Herde zurückgekehrt, seine Kinder und sein Weib wieder begrüßt, jetzt wird wohl mancherlei getrieben werden, um die Zeit totzuschlagen, wie ihr zu sagen pflegt, alle erlebten Ereignisse werden als naturgemäß angesehen und auch so erklärt werden, was im allgemeinen noch dazu beiträgt, den Stolz eines Rückkehrenden von langer Fahrt zu vermehren, weil er diese Gefahren überstanden hat; die geistigen Warnungen und Winke, die in solchen Momenten liegen, werden am wenigsten gerechnet und noch weniger verstanden.
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Liegt ja doch im ganzen Leben eines Menschen soviel Geistiges, das er nicht versteht, daß dazu nicht gerade solche Momente gezählt werden müssen, wo das Hereinragen einer andern Welt mit so großen Naturoder andern wichtigen Ereignissen mit dem menschlichen Leben verschmolzen ist! Wie oft mahne Ich Meine Kinder, und wie wenig verstehen sie Meine Mahnungen und glauben, es wäre nur Spiel des Zufalls.
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Dein Bruder möchte aber gern im einzelnen erfahren, was dieser Sturm im Stillen Ozean zu bedeuten habe, wo sein Freund mit seinem Schiff tagelang in Gefahr war, aus dem irdischen Leben hinausgeschleudert und in wenigen Tagen nachher dem ewigen Vergessen anheimzufallen.
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Ich sagte es schon früher, es war nur ein Zeichen der menschlichen Ohnmacht gegen Meine Allmacht; es war ein Fingerzeig, wie wenig die Berechnung der Fahrt, der Kreuzung der Winde oder der Strömung des Wassers hilft, wenn Ich, zum Beispiel, wie es dort geschah, das Steuer zerbrechen lasse.
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Was will das geistig sagen? Es will geistig sagen: Was hilft alles Auf-sich-selbst-Vertrauen, wenn der Hauptfaktor, das Vertrauen zu Mir fehlt!
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Freilich, in der Gefahr werde Ich dann angerufen, da solle Ich helfen, aber früher wäre Ich überflüssig gewesen; da fuhr der Mensch, stolz auf sein bißchen Wissenschaft sich brüstend, über Abgründe und Gefahren hinweg, traute sich alles zu, als hätte er niemand Höheren nötig und genügte sich selbst.
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Eben um diesen Eigendünkel etwas herabzustimmen, schicke Ich so unvorhergesehene Naturereignisse und lasse die Menschen, ohne daß sie es wissen, großen Naturphänomenen sich nahen, wo wieder große in bezug auf das Wohl des Erdballs nötige Prozesse vorgehen, um die Menschen ihre Nichtigkeit fühlen zu lassen und wenigstens doch auf Augenblicke zu zeigen, daß nicht sie die Herren der Welt sind, sondern daß nur Ich der Herr b in !
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Deinem Freunde ging es ebenso, er kam einem jener großen Wirbelwinde zu nahe, welche im Stillen Ozean einer großen Ausgeburt von Naturgeistern vorangehen, wo diese gerade in der Mitte des Stillen Ozeans, von wo auch einst der Mond an derselben Stelle von der Erde getrennt wurde, aus ihrer Gefangenschaft befreit, in die leichtere bewegliche Luft übergehen, um dort ihrer weiteren Ausbildung entgegengehen zu dürfen; dort rotten sie sich zusammen, und wo kegelförmig die Luftsäule mit reinen Naturgeistern sich herabsenkt, um die niederen nach und nach in ihr Reich aufzunehmen, dort erhebt sich auch kegelförmig ein Wasserberg, geschwängert mit diesen Naturelementen.
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Das gierige Aufsaugen von oben und das schnelle Hindrängen von unten verursacht eine kreisförmige Bewegung, welche sodann immer heftiger wird, je mehr der Drang nach oben zunimmt und das Heraufsteigen von unten beschleunigt, wie eine Windsbraut dann über die weite Meeresfläche hinzieht und alles in diesen Wirbeltanz mit hineinzieht, was ihm auf seinem Wege begegnet.
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Bildlich gleicht dieses Ereignis dem Wirbeltanz des Lebens und der darin mit fortgerissenen Menschen selbst; auch sie sind in dieses kreisförmige Treiben von Interessen, Begierden und Wünschen hineingezogen, können zu keinem rechten Bewußtsein kommen; ein Ereignis drängt das andere, Gegenden, Landschaften, Länder, alles flieht an ihnen vorüber, wie die Menschen, die sie bewohnen; alle Laster, alle Tugenden, Gebräuche und Sitten geben diesen vorübereilenden Reisenden so ganz die Gestalt eines ,,Tai-fun" oder Wirbelwindes in geistiger Beziehung, daß nur der Kopf als geistiges Steuer noch zur Not die ganze Beurteilungskraft aufrechterhält, damit sie nicht ganz verlorengehe.
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Eben das wollte Ich den Schiffenden zeigen, wenn ihr vermeintliches Steuer gebrochen, daß sie selbst nicht mehr wissen, an was sie sich halten sollen. Und so brach deinem Freunde und seinen Gefährten auf ihrem Schiff auch das Steuer, und sie waren den Wellen, Winden und Meinem Willen preisgegeben, wie sie auch ohne ihre Vernunft auf den Wellen des Lebens allen Leidenschaften und Begierden als Beute anheimfallen müssen und nicht mehr wissen, wo ihnen eigentlich der Kopf steht.
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Als ihnen das Steuer am Schiff gebrochen war, sahen sie erst ein, es gibt doch etwas Höheres, ein höheres Wesen, zu Dem wandten sie sich, und still im Innern flehten sie um Hilfe. Was wollte das sagen? ,,Wenn in deinem berechnenden irdischen Leben dir das Steuer der Vernunft nicht mehr auslangt, dann steige hinunter in dein Herz, dort wirst du eine Fülle von Reichtum finden, die dich ebenfalls wieder zu dem nämlichen Gott führen wird, den du notgedrungen mitten im Meer zwischen Wellen und Winden angerufen hast.
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Dort suche deinen Frieden und deinen Anhaltspunkt, wenn das Vernunftsteuer bricht, dort wirst du erst erfahren, daß weit über alle Berechnung hinaus und weit über alle irdischen, vergänglichen Schätze ein noch Höheres dort verborgen liegt, das dich erst dahin führen wird, wo du den eigentlichen Wert der Welt und deines eigenen Ichs kennenlernen wirst! - -"
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Dein Bruder will nun durch solch geistige Erklärung des Sturmes im Stillen Ozean seinen Freund dahin bringen, daß auch er jetzt, nachdem er den weltlichen Großen Ozean glücklich durchschifft hat, den nämlichen Weg betrete im Stillen Ozean des häuslichen Friedens und der Ruhe, der diesen Namen eher verdient, als jene große Wasserfläche, wo zwar in der Erde im stillen große Entwicklungsprozesse vollbracht werden, die aber für die Menschen nicht immer so still ablaufen, wie es der diesem Meere gegebene Name andeutet.
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Dein Bruder möchte seinem Freunde sagen, wenn er wieder im Kreise seiner Familie ist: ,,Sieh, Bruder, jetzt hast du viel in der Welt gesehen, viel erfahren, und doch mit all diesem Gesehenen und Erlebten bist du noch nicht an der Quelle angelangt, wo Ruhe und Frieden wohnt und der Mensch sich seiner geistigen Existenz und seiner Mission freuen kann.
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Du hast während deines ganzen Aufenthalts in fremden Ländern viel für andere und wenig für dich getan; du wirst auch dafür auf weltliche Art belohnt und entschädigt werden; jetzt kommt die Zeit der körperlichen Ruhe, ein Stillstand im häuslichen Leben, wo nicht mehr Neues mit Neuem wechselt, sondern andere Verpflichtungen an dich herantreten, die du deiner Familie und deinen Kindern schuldig bist. Sieh, jetzt, wo die Neugierde, andere Länder, andere Völker zu sehen, befriedigt ist, jetzt, wo du, geehrt von deinen Kameraden und geschätzt von deinem Monarchen, genug entschädigt sein wirst, jetzt komme ich, alter Freund, und möchte auch dir einen freundlichen Rat geben. Siehe, mich Leidenden, seit Jahren nur an eine Kammer mit vier Mauern gebunden, höchstens fähig, mittels langsamer Bewegung einen kleinen Spaziergang in freier Luft zu machen, siehe, mich hat der Herr der großen Schöpfung, wovon du mehr Wunder gesehen hast, als ich je gelesen, dieser Herr voll Gnade hat mir mein Herz aufgetan, hat mir gezeigt, wieviel Schönes und Erhabenes dort vergraben liegt, und jetzt, wo ich durch dieses Finden Ruhe und Trost, ja göttliche Seligkeit gefunden habe, jetzt steigt in mir der Wunsch auf, auch dich, mein alter Freund, das nämliche genießen zu lassen, und um so mehr, da auch du Kinder hast und gewiß sie zu Menschen nach Gottes Ebenbild erziehen möchtest.
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Jetzt drängt es mich, dir diesen Weg zu öffnen, o schenke meinen Worten Gehör, laß jetzt, wo die Außenwelt dir genug unvergeßliche Eindrücke zurückgelassen hat, laß jetzt dir deine Goldgrube im Innern durch mich eröffnen, damit auch du, der du in so manchen Dingen mit mir gleich denkst und fühlst, auch in diesem reinen, heiligsten und erhabensten Punkte mit mir übereinstimmen mögest! Dieses ist auch der Grund, warum ich in meiner Einfalt den Herrn bat, mir zu helfen und mit Seinen Worten das auszudrücken, was meiner schwachen Zunge nicht möglich ist.
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Nachdem wir nun in unserm Kreise diese hohe Gnade der direkten Mitteilung des Herrn genießen, so nimm du, o Freund, diese Zeilen von Ihm, dem alliebenden Vater, der, so wie Er uns alle gezogen, auch dich und die deinigen in den Kreis der Verehrer Seines Wortes aufnehmen möchte; lasse dich von Ihm ziehen, und du wirst sehen, daß, wohin Er dich führt, dich der Weg nicht gereuen wird; denn wie ich und viele andere dir bezeugen können, dieser Weg führt zum einzigen Glück, das dem Menschen zu erreichen auf dieser Welt möglich ist - zum Glück, sich selbst und seinen Schöpfer als Vater kennenzulernen!" - -
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Wenn dein Bruder so seinem rückkehrenden Freunde euer Streben und Mein Einfließen in euch vorstellen wird, so seid überzeugt, er wird nicht ungerührt dabei bleiben, und wenn er auch nicht gleich der eurige wird, so werde ich schon dafür sorgen, daß von Zeit zu Zeit die Eindrücke dieses geschriebenen Wortes wieder durch Ereignisse aufgefrischt werden, damit er Gott und seinen h. Vater nicht ganz vergißt, den Gott, der im Schlachtengetümmel wie im Zyklon-Wirbelwinde ihn nicht vergaß, als er dort flehend Ihn um Hilfe anrief, die ihm auch zuteil geworden, was seine Rückkehr in bester Gesundheit beweist.
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Dein Bruder gedulde sich nur etwas, vertraue auf Mich, und das Weitere wird ihn dann lehren, inwieweit sein Vertrauen gegründet war oder nicht! Amen.

Fußnoten