Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 139 -

Des Verräters Reue. Das Mitleid der drei Löwen mit dem Reumütigen. Josephs guter Rat. Des Cyrenius Großmut und ihre herrliche Wirkung auf den reumütigen Diener

12. Februar 1844
Es stand aber auch der verräterische Diener in einer Ecke des Saales und bereute bei sich seinen Schritt, den er gegen seinen Herrn unternommen hatte;
2
aber niemand gedachte seiner, denn alles war in tiefweise Gespräche vertieft.
3
Die getreue Dienerschaft des Cyrenius aber hatte ohnehin links und rechts vollauf zu tun mit der Arrangierung der Tafel, mit der Küche und mit dem Aufrichten von Ornamenten aller Art.
4
Und so gedachte auch die Dienerschaft nicht ihres übertraurigen Kameraden.
5
Da erhoben sich auf einmal die drei Löwen und trabten hin zu dem reuevollen Diener des Cyrenius und beleckten ihn und gaben ihm durch allerlei Gebärden gewisserart ihr Mitleid zu erkennen.
6
Da bemerkte zuerst der Maronius, was da die drei Löwen für ein Wesen hatten mit dem Diener, und zeigte solches dem Cyrenius an;
7
denn Maronius befürchtete, es möchten die drei Bestien etwa gar einen Appetit auf den Diener bekommen.
8
Als der Cyrenius diese sonderbare Situation seines verräterischen Dieners bemerkte, da erst fing er an, sich mit Joseph über das Vergehen dieses Dieners zu besprechen.
9
Und der Joseph sprach: ,,Freund und Bruder, siehe hier einen Akt dessen, was ich dir ehedem auf der Treppe geraten habe und habe es dir gezeigt, wie ein Tropfen Mitleid besser ist als ein ganzer Palast voll der besten Gerechtigkeit!
10
Die drei Tiere gehen dir hier mit einem guten Beispiele vor; gehe hin und tue als Mensch etwas Besseres!
11
Ich aber habe auf der Herreise von der Villa von einem dieser Diener des Herrn erfahren, wie du bei deinem Weibe heute morgen diese drei Tiere gerühmt hast.
12
Wie kommt es denn nun, daß dir nun eben diese drei Tiere zeigen, was du gleich anfangs hättest tun sollen?
13
Siehe, also lehrt der Herr fortwährend den Menschen!
14
Es geschieht in der Welt nichts umsonst; aus der Drehung eines Sonnenstäubchens sogar kannst du wahre Weisheit lernen!
15
Denn es wird durch dieselbe Weisheit und Allmacht Gottes gelenkt und erhalten wie die Sonne und der Mond des Himmels!
16
Um so mehr aber kannst du diese Erscheinung als einen gar starken Wink des Herrn betrachten, der dir gar klar sagt, was du tun sollest.
17
Gehe hin, und erhebe den dreifach Armen und Tiefgesunkenen; gehe hin, und erhebe einen überaus betrübten und reuevollsten Bruder!
18
Denn diesen hat nun der Herr dir zubereitet, auf daß er dir ein allergetreuester Bruder werde!"
19
Als der Cyrenius solches von Joseph vernommen hatte, da eilte er hin und griff dem Diener unter die Arme und sprach:
20
,,Bruder! du hast an mir übel gehandelt; da ich aber Reue bei dir fand, so erhebe ich dich wieder!
21
Doch von nun an sollst du nicht mehr als ein Knecht, sondern als ein getreuer Bruder an meiner Seite wandeln!"
22
Das brach dem Diener das Herz, daß er laut zu weinen anfing und zu klagen, wie er sich an solchem Adel eines Menschen der Menschen habe versündigen können!? -

Fußnoten