Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 134 -
Der Empfang im Hause Josephs durch die Zurückgebliebenen. Joels Erzählung. Die drei Löwen als Leibwache des Cyrenius
6. Februar 1844
Bei der Villa wieder angelangt, ward die Gesellschaft sogleich von den Söhnen Josephs und ganz besonders aber von den zurückgebliebenen Jünglingen auf das liebfreundlichste begrüßt.
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Und die Söhne zeigten dem Vater Joseph sogleich alles an, was sie unterdessen gemacht und wie sie seinen Willen auf das pünktlichste erfüllt hatten.
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Zugleich aber erzählte der älteste Sohn dem Joseph, was alles sich unter der Zeit wunderbar in der Gegend von Ostracine zugetragen hatte.
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,,Ganz besonders", sagte der Erzähler, ,,hat der plötzliche Brand der Residenz in der Stadt alle Bewohner erschreckt!
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Als aber diese sich bemühten, dem Brande Einhalt zu tun, da erlosch das gewaltige Feuer auf einmal und war keine Spur mehr vom selben zu entdecken.
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Darauf ersahen wir auf einmal, daß sich der Berg in feurige Wolken einzuhüllen begann, und tausend Blitze zuckten durcheinander.
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Da gedachten wir des Sinai, der zur Zeit der großen Offenbarung Gottes an unsere Väter gerade also ausgesehen haben mag.
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Wir waren da sehr, sehr besorgt um euch; aber die Jünglinge vertrösteten uns und sagten, daß da niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird.
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Wie aber der Berg also sich in feurige Wolken zu hüllen anfing, siehe, da wurden wir aber gar bald dennoch recht gewaltig erschreckt:
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Drei ungeheure Löwen sprangen in großer Hast auf uns zu vom Wege des Berges.
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Wir erschraken darob sehr. Aber die Jünglinge sprachen: ,Fürchtet euch nicht; denn diese Tiere suchen Schutz in der Wohnung Dessen, dem alle Dinge gehorchen müssen!`
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Und siehe, also war es auch! Die drei Löwen eilten sogleich in unsere Karrenschuppen, allwo sie sich noch ganz ruhig befinden.
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Wir gingen nach dem Sturme mit einigen Jünglingen hin und besahen die riesigen Bestien;
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da erhoben sie sich bald und gaben Zeichen von unverkennbarer Ergebung und Freundlichkeit! - Siehe, Vater Joseph, das alles ist wunderbarst vor sich gegangen in eurer Abwesenheit."
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Und der Joseph sprach: ,,Nun gut, gut mein Sohn; das alles haben auch wir erlebt! Du hättest deine Erzählung fast etwas zu lange dauernd gemacht!
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Nun gehet aber und bestellet den Tisch; denn wir alle brauchen Stärkung, da uns der Berg ein wenig mitgenommen hat!"
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Und die Söhne mit den andern Jünglingen eilten sogleich in die Küche und in das Speisezimmer und brachten in kurzer Zeit alles in die schönste Ordnung.
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Der Cyrenius aber sprach: ,,Fürwahr, das nimmt mich sehr wunder, daß diese drei Bestien, anstatt sich in ihre Höhlen zu verkriechen, hierher die Zuflucht nahmen!
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Am Ende werden sie beim Hause bleiben und dasselbe treu bewachen, wie man ähnliche Beispiele von dieser Tiergattung mehrere hat!"
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Und der Joseph sprach: ,,Mir ist alles recht, was dem Herrn recht und wohlgefällig ist!
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Es kann aber auch sein, daß diese Tiere dir folgen werden zu einem Schutze deines Schiffes?!"
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Und der Cyrenius sprach: ,,Dann wird es auch mir recht sein, was der Herr will, - obschon mich der Herr auch ohne diese Löwen beschützen kann!"
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Hier kamen die drei Löwen hervor und stellten sich um den Cyrenius und gaben ihm ihre Freundlichkeit zu erkennen.
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Und der Cyrenius sprach: ,,Das ist aber im Ernste sonderbar; du lieber Bruder darfst nur etwas reden, so geschieht es auch schon!"
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Die beiden Jünglinge aber sprachen: ,,Diese drei Tiere werden dir noch heute in der Nacht gute Dienste tun!
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Denn der Herr weiß allzeit die tauglichsten Mittel, durch die Er jemandem hilft.
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Solche Tiere aber waren schon öfter in göttlichem Dienste; daher werden sie jetzt auch erwählt, dir zu dienen in einer Sache, die deiner harret! - Und also geschehe es!"