Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium
Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm
- Kapitel 105 -
Des Cyrenius nochmalige Bitte um Belassung der Eudokia. Des Kindleins Nein. Eudokias Aufbegehren. Der Sieg des Geistes in Cyrenius. Marias Trostworte an die Eudokia
30. Dezember 1843
Als der Cyrenius nun die Eudokia gegenüber der Tullia ersah, da fand er, daß sie bedeutend schöner war als die Tullia, und es tat ihm weh, sich nun für immer von ihr zu trennen.
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Und er fragte darum das Kindlein noch einmal, ob er sie nicht wenigstens als Magd und als Gesellschafterin der Tullia bei sich behalten dürfe.
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Das Kindlein aber sprach: ,,Mein Cyrenius! Du kannst so viele Mägde, als du willst, in dein Haus nehmen,
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aber nur die Eudokia nicht! Diese mußt du hier lassen, und das darum, weil Ich es zu deinem Wohle also haben will!"
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Als aber die Eudokia solches sah und gar wohl vernahm, wie dieses unmündige Kindlein dem Cyrenius gebieterisch antwortete,
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da entsetzte sie sich und sprach: ,,Aber um aller Götter willen, was ist denn das?! - Ein unmündiges Kind gebietet dem, vor dem Asien und Ägypten zittert, so er spricht!
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Und der große Gebieter hört ängstlich an das so entschieden gebietende Kind und fügt sich willig nach dessen Ausspruche?!
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Wie ich höre, so solle ich mich von Cyrenius trennen, damit eine andere meinen Platz einnehme!
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O das wird so leicht nicht geschehen, als da etwa gar dieses unmündige Kind meint!
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Es wäre für dich, du mächtiger Cyrenius, denn doch eine barste Schande, so du dich etwa gar von diesem Kinde befehligen möchtest lassen; daher sei ein Mann und ein Römer!"
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Als der Cyrenius aber solches von der Eudokia vernommen hatte, da erregte er sich und sprach:
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,,Ja, Eudokia! Gerade jetzt werde ich dir zeigen, daß ich ein Mann und ein Römer bin!
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Siehe, so dieses Kind, das die Tullia lockt, auch nicht göttlicher Abkunft wäre und Es möchte zu mir nahe also reden, so würde ich Ihm folgen!
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Dieses Kind aber ist von der allerhöchsten göttlichen Abkunft, und so will ich Ihm um so mehr folgen, was immer Es von mir will!
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Was wohl wird dir lieber sein: zu tun, was dies Kind aller Kinder will, oder zu sterben für ewig?"
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Diese Worte des Cyrenius an die Eudokia waren von großer Wirkung.
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Sie fing zwar an zu weinen, darum sie nun auf einmal so viel Herrlichkeit verlassen müßte,
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aber sie dachte dabei, wie sich eines Gottes Rat nicht mehr abändern läßt; und so ergab sie sich in diese Fügung.
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Es trat aber die Maria zur Eudokia hin und sprach zu ihr: ,,Eudokia! - traure nicht ob diesem Tausche!
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Denn du gabst nur eine gar geringe Herrlichkeit hin, um für sie eine gar große andere zu empfangen!
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Siehe, auch ich bin eines Königs Tochter, aber die königliche Herrlichkeit ist lange vergangen, und siehe, nun bin ich eine Magd des Herrn, und das ist eine größere Herrlichkeit als alles Königtum der Welt!"
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Diese Worte wirkten gar mächtig auf die Eudokia, und sie fing an Herz zu fassen im Hause Josephs.