Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 94 -

Befreiung

14. Oktober 1848.
Anfrage des Ans. H. über einen im Traume gesehenen Blitzstrahl.
O Herr, Du heiligster Vater! Heute früh um 1/2 4 Uhr sah ich im Traume senkrecht vor mir einen äußerst mächtigen Blitzstrahl in die Erde fahren, worüber ich außerordentlich erschrak und sogleich erwachte und unwillkürlich an meine Brust schlug. Diesem Blitze, der dem plötzlichen Sturze eines Engels vom Himmel glich, folgte aber kein Donner. Wie soll ich, o Herr, diese Erscheinung mir erklären? - Mein Weib und die Alexandrine hörten diese Nacht einen so starken Schlag ans Fenster, daß darüber beide zugleich erwachten. Hat dieser Schlag mit dem Blitzstrahle irgendeinen Zusammenhang?
1
Mein Freund Ans. H. W., was dir heute im Traume als ein Blitz von oben nach unten fahrend zu Gesichte kam, hat durchaus keine mißliche Bedeutung, sondern es ist für deinen Geist und für deine Seele etwas sehr Gutes und dir heilsam Dienliches, - es ist das Hinabsinken und das Hinwegfallen deines Fleischgeistes, der dir bisher sehr hinderlich war an dem lebendigen Aufschwunge in Mein Reich.
2
Dein unwillkürlicher Handschlag auf die Brust aber war nichts als ein von deiner Seele eigens geleiteter Mea-culpa-Schlag und zeigte dir an, daß du nun an dir selbst bekennst, daß eben dein Fleischgeist dich bisher am meisten gefangenhielt, und daß Ich dich auch ebendieses deines Fleischgeistes wegen mit so manchem Kreuze heimsuchen mußte, um dich vor größeren geistigen Übeln zu bewahren. - Aber nun habe Ich dir dieses Geistes Hauptmacht abgetrieben, und du wirst nun auch darob mit deinem Fleische um ein sehr bedeutendes weniger Anfechtungen haben. - Ganz aber ist der Geist des Fleisches dir dennoch nicht benommen, sondern nur dem zum Argwirken strebenden Hauptteile nach. Solches tat Ich dir aber deines Geburtstages wegen, auf daß du nun leichter dem neuen Geistesgeburtstage zuschreiten kannst, besonders so du dein weiblich Hauskreuz in aller Ergebung, Geduld und Liebe zu Mir erträgst und dich ohne Furcht und Bangen in alles fügst, was Ich dir zusende.
3
In der wahren Geisterszene des Bischofs Martin hast du wohl gesehen, welch ein Meer er auszufischen hatte, um sich also nach und nach von allen irdisch-fleischlichen Anhängseln zu reinigen. Also würde es einst auch dir ergehen.
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Aber auf daß du von allem Tode frei werden möchtest, so hast du nun auf dieser Welt schon das Martinsche Meer in ein Hauskreuz umgewandelt vor dir, das nun für dich arbeitet geistig, und so wirst du dann jenseits keine solche Arbeit mehr finden.
5
Dein Mir sehr liebes Weib muß nun freilich dem Fleische nach sehr hart leiden, aber es muß schon alles also sein, - denn deines Weibes Seele stammt nicht von dieser, sondern von einer anderen großen Erde (Sonne) ab. Daher verfährt ihre eigene Seele mit dem ihr noch stets fremden Fleische also und will es reinigen; und ihr Fleisch und Blut muß auch also gereinigt werden, ansonst es einst nicht völlig tauglich wäre zur geistigen Umkleidung einer reineren und edleren Seele aus den Himmelsregionen. Das Zuwiderste aber ist bei allen solchen Menschen der notwendig durchaus stärkere Nervengeist, da ein gewöhnlicher die in sich zu zarte Himmelsseele nicht an das grobe Fleisch dieser Erde zu binden vermöchte.
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Dieser starke Nervengeist ist denn auch darum die Ursache, daß die Heilung was immer für eines Fleischübels viel härter und langsamer vor sich geht, als es bei rein diesirdisch normalen Personen der Fall ist. Wegen des starken Nervengeistes sind solche Personen auch für den Magnetismus schwer geeignet, halten aber dabei doch viel mehr aus als irdisch normale Menschen. Aber nur Geduld und furchtloses Vertrauen, dann wird schon alles wieder gut werden!
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Es ist zwar wohl aus einem Übelchen ein Übel geworden, weil beim ersten Aufbruch zu wenig Sorge getragen wurde, den argen fremden Fleisch- und Blutgeist völlig aus der Brust zu treiben; aber deswegen kann schon jetzt auch noch geholfen werden, so ihr nach Meinem Rate durch die Somnambule genau handelt. Sonst aber wird das Übel noch lange dauern. - -
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Der von deiner Tochter wie auch von deinem Weibe zugleich vernommene Schlag ans Fenster hängt mit deiner Erscheinung durchaus nicht zusammen und ist nichts als eine mutwillige Anmeldung eines Wanderers aus dieser in die andere Welt. - Wer es aber war, das braucht ihr nicht gar so schnell zu wissen und das kranke Weib am allerwenigsten, weil so etwas ihre ohnehin schwache Seele noch mehr schwächen würde und des Fleisches Heilung noch mehr verzögern. Mit der Zeit aber werdet ihr es ohnehin erfahren, wieviel daran gelegen ist.
9
Nun habe Ich dir alles gesagt, was die Erscheinungen, die du, dein Weib und deine Tochter vernommen haben, bedeuten. Ziehe dir daraus die rechte Moral; sie wird dir gut zustatten kommen amen. -

Fußnoten