Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 59 -

Segen der Heimsuchung

13. Oktober 1843.
Schreibe nur, schreibe, denn Ich weiß es schon, um was es sich handelt! -
2
Mein lieber Ans. H. W., siehe, die Stunde, in der du leiblich geboren wurdest, ist Mir gar wohl bekannt. Ich habe dich damals gesegnet und segne dich jetzt wieder, auf daß du stets gesund am Geiste wie auch nebenbei am Leibe, soviel es zu deinem Heile vonnöten ist, verbleiben sollest. Halte aber jedoch nicht zu große Stücke auf die Gesundheit des Leibes, denn sie schadet dem Geiste mehr, als sie ihm nützt.
3
Sieh an eine frische grüne Nuß auf dem Baume! Solange diese fest, frisch und grün verbleibt, so lange auch wird der Kern nicht zeitig. Wenn aber die äußere grüne Schale anfängt sich zu bräunen und flott und vertrocknet zu werden um die Nuß, dann ist es ein Zeichen, daß die Nuß innerhalb der Schale reif geworden ist.
4
Aus dem Grunde lasse Ich die Meinen auch stets dem Leibe nach dann und wann ein wenig kränkeln, damit sie sich ja mit der Welt nicht zu sehr vermengen sollten in einem zu gesunden Leibeszustande. Denn ist da jemand dem Leibe nach so recht löwenmäßig gesund, da kommt ihm nicht der leiseste Gedanke, daß er einst doch diese Trugwelt wird verlassen müssen; denn da gefällt ihm auf der Welt alles viel zu gut, ein jedes Blümchen, ein jeder Bissen, eine jede Dirne, eine jede Gegend, und er hat den sehnlichsten Wunsch, nur ewig also auf der Erde zu leben, und bekommt nie das heilige Heimweh nach dem ewigen Vaterhause im Himmelreiche.
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Wird aber sein Leib krank, da erinnert sich der Mensch, daß es auf der Erde keines Bleibens sein wird, und fängt dann und wann doch etwas ängstlich an nachzudenken, was da nach dem Tode des Leibes etwa doch sein und kommen dürfte. Und das ist dem Geiste schon heilsamer, als alle noch so unschuldigen Vergnügungen bei kernfrischem und gesundem Leibe.
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Siehe, so du einen Sohn in die Fremde schicken möchtest, und es ginge ihm aber dort ausgezeichnet gut, meinst du, daß er zu dir heimkehren wird? Meinst du, er wird etwa Heimweh bekommen nach seinem väterlichen Hause? - O nein, des kannst du wohlversichert sein! Denn er wird sagen: Da müßte ich ein rechter Narr sein! Hier habe ich ja alles, was immer nur mein Herz verlangt, und man ehrt mich noch obendrauf allerorts, wo ich nur immer hinkomme. Komme ich aber nach Hause, da muß ich wieder um jede Kleinigkeit bittend zum Vater kommen, und dann erst besinnt er sich, lange genug, ob er mir wohl das Erbetene geben solle oder nicht. Hier bin ich ein angesehener Herr für mich, dort zu Hause aber, an der Seite meines Vaters, der Niemand; daher bleibe ich hier!
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Siehe, das ist die buchstäbliche Äußerung desjenigen Sohnes in der Fremde, dem es zu gut geht auf fremdem Boden! - Wird ihn der Vater auch nach Hause zitieren, so wird er aber dennoch fürs erste nur mit großem Unwillen nach Hause sich begeben, und fürs zweite wird er zu Hause sich also benehmen, daß es eine barste Schande sein wird. Denn es wird ihm alles zu enge und elend und schlecht vorkommen, mit einem Worte gesagt, er wird nimmer guttun daheim! Geht es aber einem Sohne in der Fremde nicht am besten, sondern so ziemlich kümmerlich oder oft gar elend, da wird er es bald machen gleich dem verlorenen Sohne! -
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Daher also sage auch Ich dir heute das, auf daß du, so Ich dich mit kleinen leiblichen Unpäßlichkeiten heimsuche, dich erinnern solltest und wissen, daß derlei leibliche Unpäßlichkeiten lauter Handbilletchen sind, durch welche Ich Meine Kinder an ihr väterliches Haus und an ihre Heimkehr erinnere, auf daß sie sich ja nicht in der fremden Welt zu fest ansiedeln sollten! - Ich will dich aber darum etwa sicher noch nicht so bald von der Fremde abrufen, sondern nur an deine Heimat erinnern! Daß du danach alle Unannehmlichkeiten deines irdischen Lebens bemessen sollest, das wünsche Ich, dein heiliger Vater, dir heute wie allezeit in aller Fülle Meiner Liebe und Gnade, - beachte es darum auch lebendigst Amen. -

Fußnoten