Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 131 -
Ein Wort dem And.h. W
30. November 1847.
Wachet und betet, auf daß ihr nicht fallet in die Versuchung! Nie wohl bäumt und krümmt sich der Wurm wütender, als so er seiner finsteren Larve plötzlich beraubt ans Licht hervorgehoben wird. Der Viper Biß ist nie unheilbarer als im grellsten Sonnenlichte, und nie ist ein Drache wütender, als so er am Tage aus seiner finstersten Hölle gehetzt wird! Daher wachet und betet, auf daß ihr nicht in die Versuchung der Hölle fallet, die nun ihren Rachen weit aufgesperrt hat, um alles zu verderben und zu verschlingen, was gegen sie sich irgend auflehnen würde.
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Diese Hölle, dieser offenbarst über alle Begriffe herrschsüchtige Drache aber ist nun die Römerin bei euch. Diese will herrschen über Hölle, Erde und Himmel und scheut auch die schändlichsten Mittel nicht, um damit dieses Ziel zu erreichen, was aber von ihr freilich wohl ewig nie erreicht wird, und nun um so weniger, da ihre Zeit nahe völlig zu Ende ist. Das sieht sie heimlich bei sich wohl ein; aber sie läßt davon freilich wohl nichts merken und wehrt sich auch eher auf Leben und Tod, als daß sie ihre große Schande in der Fülle solle aufdecken lassen, - denn sie weiß es bei sich wohl, wie groß ihre Schande ist und wie voll des giftigsten Pestilenzeiters ihre Scham! - Ich aber lasse nun zu, daß sie allenthalben, wo sie sich nur immer festsetzen will, entlarvt wird und verfolgt von allem Lichte. Das erfüllt sie allenthalben aber auch mit der unersättlichsten Rache, daß sie Tag und Nacht nun rastlos nichts als einzig nur Pläne schmiedet, durch die sie sich an jedermann, der nicht vollends ihres Gelichters ist, nun auf eine allerunerhörteste Weise rächen könnte!
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Daher sage Ich dir, du Mein lieber A. H. W., wie euch allen: Wachet und betet, auf daß ihr nicht in die Versuchung der Hure fallet! - das heißt, habet genau acht auf alle ihre Bewegungen, geheimen Anordnungen; überwacht ihre Predigten und besonders ihre Beichtstühle! Denn Ich sage dir und euch allen: Da werden die sogenannten Beichtkinder Lehren, Ermahnungen und Ermunterungen bekommen, vor denen euch allen die Haut schaudern würde, so ihr hinter alles kommen könntet.
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Sie werden Haß gegen die politischen Obrigkeiten von den Kanzeln verkünden und Rache in den Beichtstühlen lehren und auch werktätig fordern von jenen, die eine vollkommene Lossprechung von all ihren Sünden erlangen wollen. Die aber da sich weigern werden, ihren Anforderungen zu entsprechen, werden mit einem heimlichen Bannfluche belegt werden und somit von ihnen aus dem Teufel und der Hölle übergeben, - wodurch manche Schwache verzweifeln werden, aber viele etwas Stärkere abfallen, was Ich nun auch haben will!
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Die Hure wird sich dadurch selbst wohl den größten Schaden zufügen, der sie aber nicht klüger, sondern nur stets desto ergrimmter und rachsüchtiger machen wird, so daß sie sich am Ende meuchelmörderisch über ihre vermeintlichen Feinde hermachen wird und sich auf solchen Wegen bestreben, ihre Feinde aus dem Wege zu räumen. Und werden ihr solche Versuche nicht gelingen, so wird sie sich auf die allerabgefeimteste politische geheime Verleumdung verlegen und wird auf diesem Wege suchen, sich allertätigst ihrer vermeintlichen Feinde zu entledigen, so wie sie es auch nicht versäumen wird, durch energische und kunstvoll bewerkstelligte Wunder sich wieder in ihr altes inquisitorisches Ansehen zu setzen, wo Kaiser und Könige vor ihr gezittert haben!
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Darum wachet wohl und betet, auf daß, so euch auch die Schlange beißen wird, euch ihr Gift doch nicht schaden wird. Und so sie vergifteten Wein euch vorsetzen werden, da werdet ihr ihn erkennen und werdet ihn nicht genießen; wenn ihr aber damit begossen und besudelt werdet, da wird kein Nachteil an euch haften bleiben. - Könntest du nun in die Herzen der Baalspfaffen schauen und sehen, wie es da kocht, saust und braust und tobt, du würdest viel ärger erschrecken, als so du am Rande des größten feuerspeienden Berges stündest! Diese Pfaffen werden nun alles unterminieren, und wenn endlich für sie alle Stricke reißen sollten, an denen sie sich nun noch einzelnweise irgend halten, dann erst werden sie auf einmal alle ihre höllischen Minen sprengen lassen, um dadurch entweder einen vollkommenen Sieg für sich zu ernten oder vollends zugrunde zu gehen, welch letzteres auch der sichere endliche Erfolg sein wird.
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Wehe aber da dennoch vielen! Denn wo immer ein großer und schwerer Stein von einer großen Höhe herab in die Tiefe fällt, da richtet er stets eine desto größere Verheerung an, je größer und schwerer er selbst ist. - Durch euer sorglich Wachen und Beten aber könnet ihr diesen Stein, ja diesen großen, aber übermorschen Fels schon in seiner Höhe zerbröckeln; und so er dann herabrollen wird in die Tiefe, wird er wenig Schaden anrichten können!
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Daher wachet allezeit und betet - und beobachtet den Feind in seinen geheimsten Schlupfwinkeln und leget einen kräftigen Damm, wo immer er wird durchzubrechen versuchen; sonst wird er dem Lichte noch große und bittere Kämpfe bereiten. - Habe keiner von euch, und du Mein A. H. W. besonders, irgendeine Furcht, denn Ich, euer aller Herr und Vater, werde euch nicht verlassen und werde es nicht zulassen, daß euch auch nur ein Haar gekrümmt werde. Aber wachen und beten müsset ihr dennoch, so ihr so mancher Versuchung entgehen wollt. - Denn sehet, in der Hölle werden auch die Engel nicht selten heftigst angefochten und müssen stets auf der größten Hut sein. Hier aber ist nun auch Hölle; daher ist es auch nun an euch, wohl zu wachen und zu beten!
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Bin Ich auch bei euch alle Tage, wie Ich war bei den Aposteln, als aber da kam die äußerste Stunde, da behieß Ich auch die Apostel, daß sie wachen und beten sollen, um nicht in die Versuchung zu fallen. - Darum segne Ich euch nun alle und sage zu euch auch noch einmal: Nun wachet und betet ernstlich; denn Ich sage euch einen großen Trost damit, daß Ich euch anzeige: Es naht Babels letzte Stunde! - - -
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Dieses beachtet wohl, und du, Mein A. H. W., ganz besonders, und haltet euch danach, und seid aber dabei guten Herzens und voll Erbarmung, so werden an euch die Merkmale Meines Wortes in aller Tat und Kraft ersichtlich werden amen. Das sage und rate Ich, euer Herr und Vater, amen, amen, amen.