Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 206 -
Die Beratung mit den goldgierigen Priestern. Schlauheit gegen List
18.1.1844
In der Mitte des Saales war eine bei sechs erhabene Rednerbühne. Auf diese mußten die zehn Boten mit zehn Oberpriestern treten. In gedrängten Kreisen umstanden diese Bühne die anderen Priester; zunächst natürlich die Oberpriester und in weiteren Kreisen die Unterpriester.
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Einer der Oberpriester auf der Bühne trat vor die zehn hin und sprach: ,,Ihr wisset es, und wir wissen es alle, was ihr zu uns geredet habt! Ihr seid nun selbst Priester, und es liegt nun in eurem Interesse so gut wie im unsrigen, daß wir uns der Goldberge bemächtigen und darum einen sicheren Weg dahin bahnen, - koste die Sache, was immer sie wolle!
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Euch allein ist der Weg dahin bekannt; an euch also liegt es nun, aus unserem allgemeinen Interesse diese überwichtige Sache für unsere Goldkammern zu bewerkstelligen!
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Könnet ihr den berüchtigten Zauberer auf der Höhe um Geld und gute Worte zu dem Zwecke gewinnen, so wird es wohl und gut sein; könnet ihr aber solches nicht, so haben wir ja über zwei Millionen Kämpfer und im Notfalle über vier Millionen Sklaven, die wir zu Kämpfern machen können, wann wir wollen. Und wie da viele Ameisen sogar eines Löwen Meister werden können, werden auch wir mit unserer Überzahl von Kämpfern Meister der Riesen werden, welche vielleicht jene goldenen Berge bewachen!
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Das ist nun unsere Ansicht; lasset nun aber auch die eurige vernehmen!"
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Und einer von den zehn trat hervor und sprach im Namen aller seiner neun Genossen:
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,,Euer Plan, eure Absicht und euer Rat, teure Gefährten nun, ist löblich, und wir können ihn nur loben als nun natürlicherweise Mitinteressenten; ob er sich aber so leicht, wie ihr es meinet, wird ausführen lassen, daran zweifeln wir sehr!
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Zudem haben wir zehn uns gestern also bedacht: Setzen wir den Fall, uns gelänge es, zu erobern die tausend mächtig großen Goldberge, welche über dem großen Meere in einer ganz fremden Welt liegen, da fragen wir, welcher Nutzen dadurch für uns entsteht! Wird am Ende durch die große Masse des gewonnenen Goldes eben dieses edle kostbare Metall nicht mit dem Straßenkote gleichwertig werden?!
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Man wird sagen: ,Das werden wir schon zu verhüten trachten und auch wohl zu verhüten imstande sein, daß da außer uns niemand den Weg zu den goldenen Bergen finden soll!`
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,Wie aber?`, das fragen wir. Werden wir Priester selbst mit Kamelen dahin ziehen, dort mit scharfen Hacken und Krampen das Gold von den steilen Bergen lösen und es hierher einen drei Jahre langen Weg schleppen?
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Unternehmen wir aber das allein, da fragen wir, was für ein Gesicht wir dann etwa machen werden, wenn wir zufälligerweise den Riesen begegnen sollten, die uns nicht nur alles Gold alsbald wegnehmen werden, sondern uns auch sogleich zwischen ihren Fingern wie Mücklein zermalmen werden?!
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Nehmen wir aber notwendigerweise eine große Macht mit, bestehend aus einer Million Kämpfer; wenn aber diese die goldenen Berge erschauen, werden sie etwa da nicht uns alsbald erschlagen und sich selbst zu Besitzern dieser köstlichen Berge aufwerfen?!
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Tun wir, was wir wollen, so kommen wir vom Regen in die Traufe! Wir werden als Unternehmer dadurch unsere Schatzkammern lüften bis auf ein Minimum und werden dafür nichts gewinnen; und , da sinken - wie schon bemerkt - alle unsere Schätze bis zum Werte des Straßenkotes herab.
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Wir sind daher der Meinung, man soll diese Unternehmung rein an den Nagel hängen und dafür eine günstigere beginnen! Doch das ist ebenfalls nur unser Rat; ihr könnet noch tun, was immer ihr wollet, und wir sind eure Diener und werden euch allzeit in allem treulich gehorchen!"