Die Haushaltung Gottes
Band 3
Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut
- Kapitel 159 -
Die feurige Wolke auf der Tempelkuppel. Ohlads würdige Rede. Die Besprechung der zehn mit Ohlad
10.11.1843
Als die Pforte nun geöffnet dastand, da wurde die runde Kuppel des Tempels plötzlich mit einer feurigen Wolke bedeckt, und Tausende der heftigst krachenden und den mächtigsten Donner erregenden Blitze entstürzten derselben.
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Alles Volk wehklagte und stand zumeist vom Schrecken betäubt da und erwartete ein gar schreckliches Gericht.
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Viele wären gerne davongeflohen, aber sie getrauten sich nicht; denn sie fürchteten sich, daß darob Gott noch zorniger werde.
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Ohlad aber, selbst mächtig betroffen, sprach zu den zehn: ,,Ich habe Gott dem Herrn meine Treue geschworen! Darum fürchte ich die Blitze nicht, und dichter, als der mächtigste Hagel dem Himmel entstürzt, sollen diese auf mich darniederstürzen und sollen mich und die ganze Erde verzehren! Meinen Leib können sie zum Tode dahinbeugen, aber meinen Willen ewig nimmer!
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Gott, Du Allmächtiger! Du hast mich wecken lassen durch diese Deine mächtigen Boten! Meine Liebe zu Dir ist erwacht, mein Geist hat Dich, o großer Gott, entdeckt und hat erfahren, daß Du der ewig allein Wahrhaftige, Getreue und über alles Mächtige bist; so will ich Dich denn auch lieben und ehren im Feuer Deines Zornes und Deines Grimmes!
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Umhülle Deinen heiligen Tempel ganz mit Feuer, und ich werde in meiner Liebe zu Dir dennoch ziehen und öffnen Dein Heiligtum und dann im selben hoch preisen Deinen allerheiligsten Namen!"
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Als der Ohlad diese kräftige Anrede beendet hatte, da erstaunten die zehn über seinen gerechten Ernst, und einer von ihnen sprach zu ihm:
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,,Bruder, viel hast du dem Herrn gelobt, und gar ernst und willensfest klangen deine Worte! Aber was würdest du tun, so dich der Herr nun ernstlich auf die Probe stellen möchte?
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Denn siehe, unser Wille ist wohl stark genug für uns gegenseitig, also unter uns Menschen, - aber dem Herrn gegenüber sind alle Menschen nichts, und ein Fünklein Seines Willens kann eine ganze Schöpfung erstarren machen, geschweige erst den Willen eines Menschen, wie da wir es s in d !
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Daher nimm du deinen zu großen Ernst lieber etwa bei guter Zeit zurück, - sonst dürfte es wohl geschehen, daß dir der Herr auf den Zahn deines festen Willens fühlen möchte!"
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Diese Worte beugten den gerechten Sinn Ohlads nicht im geringsten; im Gegenteile, er erwiderte den zehn nur: ,,Ihr mächtigen Freunde Gottes möget wohl recht haben! Hätte ich meine Treue und Liebe einem Menschen geschworen, da dürfte es sein, daß ich mit mir handeln ließe; aber ich habe sie Gott geschworen, und da soll mich eher ein feuriger Abgrund verschlingen, ehe ich auch nur um ein Atom groß weiche von meinem Gott geweihten Vorhaben! - Hier ist der heilige Schlüssel! Hin damit zur heiligen Pforte! Amen."
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Als der Ohlad diese Worte noch kaum ausgesprochen hatte, da umhüllte sich gar düster der ganze Himmel; Orkane fingen an zu toben, Millionen Blitze entstürzten dem glühend wogenden Gewölke, und um den Tempel schlugen plötzlich mächtige Flammen aus dem Boden gar wild tobend empor.
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Alles Volk ward starr vor Entsetzen, und die zehn fragten den Ohlad: ,,Nun, was willst du jetzt tun?"
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Der Ohlad aber sprach: ,,Mein Wille bebt nicht; daher vorwärts! Denn Blitze, Flammen und Orkane sind für den, der wahre Liebe zu Gott hat, keine Mauern!
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Wird auch dieser Leib zerstört, so dringe ich aber dennoch mit meinem Geiste in den Tempel; denn die Flamme in mir ist stärker als all dies Schreckenszeug! Also vorwärts! Amen!"