Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 153 -

Die Auswanderung der sechshundertfünfzig Räte nach Oberägypten

2.11.1843
Der erste Redner aus den Räten, dem es bloß ums Fersengeld zu tun war, aber besann sich nicht lange über die Einwendung der Rechttunwollenden, sondern war alsbald mit folgender Einrede fertig, welche also lautete:
2
,,Wißt ihr was? - Weil ihr euer Vorhaben für rätlicher findet als das meinige, so machen wir es also: Diejenigen von euch, die da sicher besserermaßen mit mir völlig einverstanden sind, die befolgen meinen Rat, nehmen wie ich ihre Weiber und ihre Kinder und ihre Schätze, packen alles auf unsere zahmen Kamele und ziehen als Verstandessieger mit mir ab!
3
Die aber, hier verbleibend, recht tun wollen und eine große Lust haben, vom Volke mit Steinen begrüßt oder bei den allerbesten Umständen doch wenigstens aus der Stadt gestäupt zu werden, die mögen ja nach ihrem Wollen alle diese Tormente hier abwarten und sollen sich dann von der traurigen Folge die Lehre nehmen:
4
,Es wäre denn doch besser gewesen, mit heiler Haut abzuziehen, mit der Siegesehre des Verstandes, als mit einem gesteinigten oder wenigstens gestäupten Rücken und unter vielfacher Schande, Verspottung, Verhöhnung und Verwünschung!`
5
Ich aber bin der erste, der da geht! Wer mir folgen will, der folge; wer aber nicht, der tue, was ihm heilbringender und besser dünkt!"
6
Hier erhoben sich sechshundertfünfzig und sagten: ,,Wir folgen deinem Rate; sollte es uns aber bei dem Tore schlecht gehen, durch das wir hinausziehen werden, da siehe du zu, daß dir der so sicher gemeinte Sieg deines Verstandes nicht zu kurz wird!"
7
Hier empfahlen sich die zur Flucht Geneigten und gingen in ihre Wohnung, nahmen ihre Weiber, Kinder und Schätze, belasteten die Kamele und begaben sich noch am selben Tage auf den Weg.
8
Und viel Volkes war versammelt auf den Gassen und erstaunte nicht wenig über diesen Zug ihrer sonst so gestrengen Herren. Niemand wußte, was das zu bedeuten haben solle, und jedermann war voll der bangsten Erwartung, was daraus werden würde.
9
Manche aber sagten: ,,Das ist sonderbar! Die Herren mit Weib und Kind und allerlei Gepäck, und keine Wehrmannschaft dabei, ziehen hinaus! Was soll das heißen, was für Bedeutung haben?
10
Denn es sieht nicht einmal einer Lustwandlung gleich, noch weniger einer Länderbereisung; denn bei solchen Gelegenheiten zogen sonst ja doch allzeit ganze Legionen Waffenmänner mit!"
11
Kurz, das Volk zerfragte sich kreuz und quer! Es lief in die Gassenämter und fragte; allein auch diese wußten dem Volke keinen Bescheid zu erteilen.
12
Und unsere Räte als Verstandessieger zogen von dannen, ohne im geringsten irgend aufgehalten zu werden; denn niemand getraute sich, sie zu fragen, wohin sie zögen.
13
Sie nahmen aber eine solche Richtung, daß sie nach dem heutigen Ägypten kamen und sich im oberen Teile, in der Gegend von Elephantine, dieses Landes niederließen, sich dort sogleich eine kleine Stadt erbauten und dort wohnten.
14
Und das waren die ersten Bewohner dieses Landes.
15
Die Schrecknisse dieses Landes nötigten sie, sich wieder zu Gott zu kehren; und so ward dieses Land bald ein reiches und mächtiges.
16
Was aber taten nun die gebliebenen Räte? - Davon in der Folge!

Fußnoten