Gottes Neue Offenbarungen

Die Haushaltung Gottes
Band 2

Aufstieg und geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch

- Kapitel 27 -

Horeds und Naëmes Rettung durch den Boten Lamel

11.2.1842
Und der Henoch dankte dem hohen Abedam für diesen Auftrag und ging dann alsbald hin zum Gabiel und sagte zu ihm:
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,,Gabiel, rufe herbei deinen Bruder Lamel; es bedarf seiner der Herr!"
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Und der Gabiel vollzog sogleich, das ihm aufgetragen wurde durch den Henoch vom Herrn aus.
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Als nun der Lamel herzueilenden Schrittes gekommen war, verneigte er sich voll der größten Ehrfurcht vor dem Henoch und fragte ih n :
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,,Ehrwürdigster Vater und Lehrer Henoch, du weiser Liebling des Herrn, des heiligen, liebevollsten Vaters, was verlangst du, sicher im Namen des Herrn, von mir, das ich tun soll? Siehe, ich bin bereit, bis ans Ende der Welt den Winden nachzujagen, so es des Herrn heiliger Wille wäre!"
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Und der Henoch sagte darauf zu ihm: ,,Du bist von gutem Willen erfüllt, das wußte ich schon früher, ehe ich dich rufen ließ; darum aber bist du erwählt, daß du alsbald dahin gehen sollst, wo dein Bruder Hored sich verborgen aufhält mit seinem Weibe Naëme aus der Tiefe, da sie ist eine Tochter des Königs Lamech aus Hanoch und ward nicht gesegnet zuvor vom Adam und von all den andern Vätern!
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Sage ihm, der Herr lasse ihm melden, er solle sogleich mit seinem Weibe hierher kommen. Sollte er sich aber sträuben, sodann zeige ihm die Feinde, welche wohlbewaffnet ihn von Hanoch aus schon aufgespürt haben und nun lauern auf einen günstigen Augenblick, um ihn samt dem Weibe der grausamsten Rache Lamechs zu überliefern!
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Sage ihm, bis jetzt habe ihn noch des Herrn Hand beschützt! So er dir nicht alsbald folge, da werde der Herr Seinen Arm zurückziehen, und er werde dann zusehen können, wie er mit den tausend racheentflammtesten Feinden zurechtkommen wird, so sie gleich wütenden Löwen, Tigern und Hyänen über ihn herfallen werden!
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So er aber einwilligen wird, da greife ihm und seinem Weibe alsbald unter die Arme, und die Kraft des Herrn, mit der du jetzt, während ich meine Hände im Namen des Herrn über dich hielt, erfüllt wurdest, wird euch mit großer Schnelligkeit den auf euch losstürzenden Feinden entreißen.
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Und so denn erhebe dich und eile, zu vollziehen des Herrn, unser aller heiligsten und liebevollsten Vaters heiligsten Willen!
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Die Gnade, Liebe und Erbarmung des Herrn sei mit dir jetzt, wie allzeit und ewig! Amen."
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Kaum hatte der Henoch seine letzten Worte ausgesprochen, so sprang auch schon der Lamel gleich einem jungen Hirsche von dannen und kam, durch die ihm nun innewohnende Kraft geleitet, auch schon in wenigen Minuten vor einer höchst ärmlichen, von der Morgengegend nach der Mitternacht nahezu eine Tagesreise entfernte Hütte an und fand daselbst, was er suchte.
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Als der Hored seiner ansichtig wurde, sprang er hastig und grimmentbrannt aus seiner Hütte, packte sogleich den Lamel gewaltigst bei der Hand und schrie aus vollster Brust:
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,,Unglücklicher! Was führte dich hierher? Muß denn dich mein erster Fluch treffen, dich, Lamel, meinen sonst geliebtesten Bruder?!
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Siehe, ich habe meinem Weibe einen heiligen Schwur getan: den ersten Menschen, der hierher käme und uns störe in unserer glücklichen einsamen Ruhe, zu erwürgen - und wenn das auch selbst der Adam wäre!
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Ich verkroch mich darum in einen äußersten Winkel der Erde und wollte da leben, von keines Menschen Auge belauscht, da ich das gefunden habe, was keiner noch fand, und bin endlos glücklich mit diesem meinem Funde!
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Elender! Wer zeigte dir den Weg in diesen äußersten Winkel der Erde? Rede, oder ich zerreiße dich im Augenblicke in tausend Stücke und gebe sie dann den Raben zur Speise!"
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Der Lamel aber sah den wütenden Hored fest an und sagte dann zu ihm, ihn gleichsam fragend: ,,Hored! Also empfängst du deinen Retter, den der allmächtige Gott Selbst, der nun sichtbar unter uns wandelt und lehrt und wirkt auf der heiligen Höhe, zu dir als solchen gesandt hat?
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Bevor jedoch, als du mich zu würgen und in Stücke zu zerreißen wirst anfangen, muß ich dir noch sagen, daß fürs erste sich jene, die mit der göttlichen Kraft ausgerüstet sind, nicht sogleich erwürgen und dann in Stücke zerreißen lassen, - und wenn es auch hundert Eidschwüre deinem Weibe gelten sollte!
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Damit du aber siehst, daß ich nicht dir gleich ein mächtig klingender Wortestoßer bin, sondern des Willens des Herrn wirklich vollmächtig bin, so komme her, da her zu dieser alten, männlich starken Zeder, und entwurzle sie, und schleudere sie dann über diesen Berg ins Angesicht deiner tausend auf dich lauernden Feinde aus Hanoch!
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Kannst du das, dann fasse und erwürge mich, so du kannst und magst! Und fürs zweite aber siehe dich bei dieser Gelegenheit auch ein wenig um, so dahier hinab ein wenig in die blanke Talebene, und siehe, wer alles sich noch heute gerade am Sabbate deiner Hütte naht, um dich zu ergreifen und dich dann samt deinem Weibe der blutigsten Rache Lamechs für die Entführung seiner Tochter Naëme zu überantworten!"
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Und der Hored sprang hin zu der Zeder und bäumte sich dabei sehr; aber die Zeder wollte sich nicht rühren.
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Da er aber nichts richten konnte mit dem Baume, so schrie er den Lamel gewaltigst an, sagend: ,,Schurke! So entwurzle du sie!"
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Und der Lamel rührte die Zeder bloß nur an, und der mächtige Baum stürzte zersplittert zusammen, als wäre er nie da gestanden.
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Darauf zeigte der Lamel mit dem Finger ins Tal und zeigte dem Hored ein wohlausgerüstetes Heer aus Hanoch und fragte darauf den Hored: ,,Nun, warum zögerst du nun mit deiner Drohung? Willst du mich denn nicht zerreißen und -?"
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Der Hored aber schrie überlaut auf: ,,Großer Gott! Ich bin nun verloren!
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Ich habe es mir wohl immer gedacht, daß es also kommen wird!"
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Und der Lamel sagte darauf zum Hored: ,,So du dir aber schon lange dachtest, daß es also kommen werde, warum kehrtest du denn nicht auch schon lange nach Hause in die Heimat deiner Väter, damit sie dich wie alle andern gesegnet hätten, und dich sicher um so eher, da du ein wirklicher Gesandter warest und konntest nicht dafür, daß dich der Lamech beschenkte mit der Naëme; sondern was dir der Lamech gab, war ja ohnehin eine gerechte Gabe, dir allein zugute kommend, die dir sicher niemand streitig gemacht hätte, und wenn du ihre große Schönheit uns allen auch hundert Male vor die Augen gestellt hättest!
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Siehe Bruder, du hattest keine Ursache zur Flucht vor uns, und doch bist du geflohen! Warum aber bist du dennoch geflohen?
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Siehe, ich will es dir sagen: Da du in die Tiefe gingst nach Hanoch, warst du ausgerüstet von all den Vätern durch ihre großen Segnungen mit großer Macht und Kraft, darum dann auch, als du nach Hanoch kamst, der feine Lamech, wohl merkend, daß er dir nichts anhaben und auch nichts Gewaltiges antun kann, dafür den schlauen Weg ergriff und beschenkte dich mit der Naëme, um deiner los zu werden, und um dich auch mit der Schlange ärgsten Stricken zu binden.
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Denn er dachte bei sich: ,Ist er wirklich von irgendeinem höchsten Wesen zu mir gesandt, etwa von dem alten Gotte, dessen gewaltige Stimme ich schon einmal lebhaft vernommen hatte, bald nachher, als ich meine beiden Brüder erschlug, so wird er nimmerdar von mir etwas annehmen, und am allerwenigsten das schon an einen Mann gebundene Weib!`
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Allein gerade, da der Lamech sich's am wenigsten gedachte, ließest du dich von seiner Schlauheit berücken, nahmst an das ärgste Gift aus der Hand des schändlichsten Verräters gegen Gott! Und was war die Folge dieses Giftes? Ich sage dir, nichts mehr und nichts weniger, als daß du sogleich hierher, schon von mehreren bewaffneten Spionen aus Hanoch verfolgt, flohest, ohne mehr darauf zu denken oder gedacht zu haben, ob dir die von den Vätern der reinen Höhen mitgeteilte Kraft wohl noch geblieben ist, oder nicht.
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Lamech und deine Verfolger waren bis jetzt freilich noch in der Meinung, du seiest noch also mächtig, wie du es damals freilich vor kurzer Zeit noch warest; allein nun, da er der Schlange ein großes Opfer gebracht hat dadurch, daß er den Namen Jehovas auf das allerschändlichste entehrt und am Ende gar verflucht hat, hat ihm diese auch deine gänzliche Ohnmacht gezeigt, und er sandte daher nun auch ein Heer von tausend der allerstärksten Männer aus Hanoch wohlbewaffnet hierher, darum sie dich fangen sollen und dich überliefern seiner größten Rachgier und die Naëme aber als Zusammenhälterin des ganzen Reiches, was sie schon früher sein mußte, nämlich eine allgemeine Hure allen den Großen seines Reichs, die ohne sie nun sämtlich abfallen von ihm.
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Siehe, du glaubtest in deinem Freude-Neide gegen uns, deine Brüder, dich in der Erde äußersten Winkel verkriechen zu müssen, um von uns aus eine ungestörte Wonne genießen zu können! Wir glaubten es auch, es werde dir sicher nichts abgehen, und segneten dich dazu noch, so gut wir es nur immer konnten und mochten.
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Allein der große, überheilige Lehrer und unser aller liebevollster Vater, der nun unter uns noch weilt, hat uns erst die Augen geöffnet und klärlich gezeigt, wie es mit dir und deinem Weibe steht, hat eben darum mich zu dir gesandt, um dich und dein Weib zu retten, euch zu führen vor Ihn hin, damit auch ihr Seines Segens, Seiner Liebe und Gnade nicht ledig verbleiben sollet!
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Hored, Bruder, - erkenne des Herrn Willen, rufe dein Weib aus der Hütte, und lasse dir und ihr von mir schnell unter die Arme greifen, damit ich im Namen des Herrn euch noch eher dem Untergange entreißen kann, bevor die schon sehr herangerückten Häscher Lamechs euch unrettbar ergreifen werden!"
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Und der Hored rief dabei aus: ,,O Bruder Lamel, jetzt erst erkenne ich dich wieder! Kannst du uns retten, siehe, da ist mein Arm! Und siehe, da kommt sie schon atemlos aus der Hütte, die Naëme, und beut dir ihren Arm, wie du es verlangtest; und also geschehe des Herrn Wille! Amen."
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Und alsbald auch ergriff der Lamel die Naëme; und als er kaum die beiden so recht fest angefaßt hatte, da stürzten auch schon von allen Seiten die Feinde unter dem wildesten Geschrei auf die Hütte des Hored zu.
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Als die Naëme solches vernahm und sah, da stieß sie einen heftigen Angstlaut aus, sagend: ,,Um des allmächtigen Gottes Willen, wir sind verloren! - - Mein armer Hored!"
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Und also schrie auch der Hored. - Der Lamel aber sprach zu beiden: ,,Sehet euch zuvor ein wenig um, und sehet, wo ihr euch nun befindet; dann erst schreiet, wenn es noch not tut!"
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Darauf schlugen beide ihre Augen auf und konnten sich nicht genug verwundern, da sie sich so ganz wohlbehalten auf der Höhe schon bei der Adamsgrotte befanden, an deren Ausgange gegen Morgen schon der Henoch und noch Jemand mit ihm ihrer mit ausgestreckten offenen Armen harrten.

Fußnoten