Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 6

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Ölberg
(Ev. Joh. Kap. 8)

- Kapitel 232 -

Das Wesen der Kometen

Sagte nun auch Lazarus: ,,Herr, Du hattest mir jüngsthin in Bethanien eben auch sehr vieles von dem gestirnten Himmel erklärt; nur hatte ich Dich auch um die Natur der vom Volke so sehr gefürchteten Kometen gefragt, und die Antwort ist sicher aus höchst weisen Gründen noch bis jetzt unterm Wege geblieben. Wirst Du mir wohl noch darüber ein Lichtlein zu geben die Gnade haben?"
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Sagte Ich: ,,O ja, und das mit vielem Vergnügen! Sieh, wie nach Meiner alten, das heißt ewigen Ordnung, keine Frucht auf einem Baume auf einmal reif wird, so wird auch keine Zentralsonne, keine Planetarsonne und keine Erde, wie diese da ist, auf einen Schlag, als schon völlig fertig, bewohnt und mit allen möglichen Früchten bewachsen, erschaffen, sondern erst nach und nach; denn Gott hat ja doch wahrlich nicht nötig, Sich in irgend etwas zu übereilen, da Er von einer Ewigkeit zur andern doch Weile zur Übergenüge hat, - obschon es nicht außer der Möglichkeit Gottes steht, eine ganze Sonne, wie eine ganze Erde oder zahllos viele von beiden Weltgattungen in einem Augenblick ins Dasein zu rufen.
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Ein solcher Komet ist demnach eine langsam werdende Sonne, die sich aus dem im endlosen Raume sich begegnenden Lichtstoffe bildet, der sich im freien Äther stets mehr und mehr verdichtet und also aus der anfänglich geistigen Substanz in materielle überzugehen beginnt und nach für euch undenklich langen Zeitläufen zu einer wirklichen Sonne wird, aus der, wenn sie zu ihrer Vollreife kommt, erst dann Planeten oder Erden, wie diese da ist, gleichsam wie Küchlein aus einem Ei ausgeboren werden, aber anfangs auch nur zumeist als höchst lockere Dunstmassen mit sehr wenig irgend schon festeren Körpermassen. Sie werden von der inneren, großen Naturkraft der Sonne in den weiten freien Raum gleichsam hinausgeschleudert; und haben sie die ihrer Größe und speziellen Schwere hinreichende Entfernung erreicht, so fangen sie an, vermöge der großen und starken Anziehungskraft der Sonne gewisserart wieder in die Sonne zurückzufallen.
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Ein solcher Rückfall dauert oft Tausende von Jahren dieser Erde. In solcher Zeit hat sich solch ein jüngstes Sonnenkind durch die ihm von zahllosen Seiten her begegnenden Lichtsubstanzen schon mehr und mehr verdichtet. Wenn der Komet nach oft sehr vielen Jahren von irgendeiner Seite her wieder in die Nähe der Sonne kommt, so wird er von den Menschen dieser Erde und auch von den Menschen anderer Erden als ein Stern, gewöhnlich mit einem langen, lichtschimmernden Dunstschweife, gesehen. Vermöge einer gewissen abstoßenden Kraft der Sonne aber kann er dennoch nie wieder in die Sonne zurückfallen, welche abstoßende Kraft - besonders in der größeren Nähe der Sonne - in dem gar sehr heftigen Ausströmen des Lichtes besteht, daher solch ein Komet, so er als ein noch ganz leichter Körper in die Nähe der Sonne gelangt, sich beinahe mit der Schnelligkeit des Lichtes weiterbewegt, weil er dadurch einen neuen, heftigen Stoß bekommt und sich in die großen Raumestiefen verliert, worauf er am äußersten Rande seiner Entfernung wieder zurück in die Sonne zu fallen beginnt.
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Ihr könnet auf dieser Erde davon ein kleines Beispiel bei einem großen Brande haben. Das Feuer, die Hitze und das starke Licht treiben eine große Menge von glühenden Funken hoch in die Luft empor. Wenn diese einmal so hoch sind, daß die Wurfkraft des Feuers nicht mehr auf sie einwirken kann, dann fallen sie wieder ganz behende zurück; aber sobald sie wieder dem Feuer in die Nähe kommen, so werden sie gleich wieder mit großer Heftigkeit hinweggestoßen und machen den früheren Weg wieder.
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Das alles aber ist begründet in der urgöttlichen Ordnung, und alles, was nur immer Natur heißt, muß sich diesen Gesetzen fügen. - Nun weißt du auch, was die Kometen sind, und kannst solches auch denkenden Menschen beibringen.
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Was jedoch jene Kometen betrifft, aus denen Sonnen werden, so kommen sie nie in die Nähe einer andern Planetarsonne, sondern schweben in für euch unermeßlichen Raumestiefen und werden in den späteren Zeiten von den tiefgelehrten Menschen mit gewissen Augenwaffen hin und wieder entdeckt werden. - Verstehst du solches wohl?"
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Sagte Lazarus: ,,Herr und Meister von Ewigkeit, daß ich so im allgemeinen diese Deine Worte verstanden habe, das ist ganz gewiß und sicher; aber ich merke dennoch ganz bedeutende Lücken, in denen ich mich noch nicht zurechtfinden kann!"
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Sagte Ich: ,,Und diese wären?"
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Sagte Lazarus: ,,Herr, was so ein Komet nun ist, das weiß ich jetzt wohl; aber was ist sein Schweif? Was bedeutet der wohl? Und so machtest Du auch eine Erwähnung, daß es in einer späteren Zeit so tiefgelehrte Menschen geben werde, die gewisse Augenwaffen erfinden werden, mittels welcher man in den großen Tiefen Deiner Schöpfung jene großen Kometen entdecken wird, aus denen nach etwa Äonen von Jahren dieser Erde neue Sonnen werden. Was wird es dann mit solchen Augenwaffen für eine gar besondere Bewandtnis haben? Woraus werden sie bestehen? Wie werden sie aussehen, und wie werden sie gebraucht werden? Sieh, es juckt mich nun ganz gewaltig, davon etwas Näheres von Dir zu erfahren, der Du es sicher ganz allergenauest weißt, was die Menschen nach zehntausend Jahren und noch um endlos vieles darüber machen, und was sie alles erfinden werden! Wenn es Dein heiliger Wille wäre, so könntest Du mir und uns allen darüber ein Lichtlein geben!
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Sagte Ich: ,,O ja, warum das nicht?! Denn je mehr jemand wahre und rechte Kenntnisse besitzt, desto leichter gelangt er zur reinen Erkenntnis."

Fußnoten