Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Stadt am Nebo

- Kapitel 211 -

Der Herr als allmächtiger Schöpfer

1
(Der Herr:) ,,Denn siehe, in der Urzeit der Zeiten erschuf Ich nur eine, für deine Begriffe unermeßlich große Sonne, - und sieh nur zur Nachtzeit an das Firmament, und du wirst es mit lauter Sternen übersät erblicken! Und siehe, alle diese Sterne, mit Ausnahme der dir bekannten wenigen Wandelsterne, sind auch Sonnen, um die sich Erdkörper, wie diese Erde da ist, bewegen!
2
Zu diesen Sternen aber, die du in der Nacht am Firmamente siehst, mußt du dir in einem übergroßen Raumgebiet noch mehr als tausendmal tausendmal so viele hinzudenken, und siehe, alle diese für dich unzählbar vielen Sonnen und andern Erdkörper sind mit den Zeiten der Zeiten aus der einen urgeschaffenen großen Sonne hervorgegangen, - freilich nicht schon als vollkommen reif und fertig, sondern gleich wie Samenkörner aus der Ähre eines Halmes im Besitze der Weiterpflanzungsfähigkeit!
3
Jetzt frage Ich dich aber: Wer hat denn für die weitere Ausbildung und Herstellung der großen Weltkörper den Vermehrungsstoff hergegeben?"
4
Sagte der Oberstadtrichter: ,,Wer sonst wohl als Du, o Herr und Meister?"
5
Sagte Ich zu ihm: ,,So dir, Mein lieber Freund, das begreiflich ist, so wirst du wohl auch einsehen, daß es Mir ebenso möglich sein muß, einen etwas zu klein ausgefallenen Lammbraten auf unserem Tische eben auf dieselbe Art zu vermehren und zu vergrößern, wie es Mir möglich war, mit den Zeiten der Zeiten aus der einen, übergroßen Ursonne die zahllos vielen andern Sonnen und Erdkörper ins sichtbare Dasein hinauszustellen und sie in ihrer Art kräftig und tätig auf ihren Punkten aufzustellen.
6
Siehe, ein Stein ist für dich ein völlig totes Ding; und so du einen Stein hier hättest, so könnte Ich ihn dir entweder bis ins Ungeheure alsogleich vergrößern oder aber auch den größten Stein alsogleich derart auflösen, daß von ihm für deine irdischen Sinne nichts dabliebe, oder Ich könnte ihn auch augenblicklich verwandeln in ein fruchtbares Erdreich.
7
Und es ist demnach einerlei, ob Ich auf irgendeinem Weltkörper erst so nach einer gewissen Ordnung alles nach und nach herstelle oder in einem Augenblick urplötzlich, so es irgend nötig ist.
8
Daß aber auf den Weltkörpern alles so nach und nach und wie eines aus dem andern ins Dasein tritt, davon liegt der Grund vorzüglich in Meiner Liebe, Geduld und Sanftmut zu den Menschen, erstens vorzüglich auf dieser Erde, dann aber auch zu jenen, die auf andern Weltkörpern wohnen und ihre Lebensfreiheitsprobe durchmachen. Denn siehe, der ganze ewig-unendliche Raum ist Mein eigentliches Wohnhaus, und in diesem Wohnhause gibt es denn auch gar unendlich viele Wohnungen, die du einmal in Meinem Reiche erst näher kennenlernen wirst.
9
Ist dir, Mein lieber Freund, nun begreiflich, wie es Mir möglich war, den Lammbraten zu vergrößern und zu vermehren?"
10
Sagte der Oberstadtrichter, völlig zerknirscht in seinem Gemüte: ,,O Herr und Meister, begreiflicher ist mir das alles freilich wohl denn zuvor, aber ich fühle mich vor Deiner zu unendlichen Größe und Erhabenheit wie nahe gänzlich vernichtet. Ich empfinde es wohl, daß ich noch bin, aber ich empfinde daneben auch, daß ich gegen Dich so gut wie nichts bin!"
11
Sagte Ich: ,,Und doch bist du, so wie jeder andere Mensch, aus Mir und durch Mich eben auch unendlich und ewig! Willst du noch mehr sein? Wie aber das, dessen wirst du erst durch Meinen in dir wach gewordenen Geist innewerden!"

Fußnoten