Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Stadt am Nebo
- Kapitel 198 -
Das Erscheinen der Engel
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() ,,Auf daß ihr aber doch sehet, daß Ich Mich auch von Meinen Engeln, die in Meinem Himmel wohnen - welcher Himmel die ganze Unendlichkeit durchdringt -, kann bedienen lassen, wann Ich will, so will Ich denn euch davon eine Probe geben. Sehet, Ich will, daß nun mehrere erste Engel hier erscheinen sollen, und Ich werde aus ihrer Zahl einen berufen, daß er auf eine kurze Zeit hin Mir zu eurem Besten dienen soll, - denn Ich für Mich Selbst bedarf weder eines Engels noch eines Menschen Dienst. Und so will Ich denn, daß alsogleich eine gerechte Menge Engel uns umstehen sollen!"
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Als Ich solches kaum ausgesprochen hatte, da waren wir schon von allen Seiten von einer ganzen Legion Engel, teils mit weißen, teils mit blauen, teils mit roten Gewändern angetan, umgeben.
3
Als besonders die etlichen vormaligen Heiden und auch die etwelchen Juden und Pharisäer der vielen Engel ansichtig wurden, da legten sie ihre Hände auf ihre Brust und getrauten sich vor lauter Ehrfurcht vor Mir und den vielen Engeln nichts zu reden.
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Einige Engel aber traten zu ihnen und sagten: ,,Liebe Freunde und Brüder, warum fürchtet ihr euch denn vor uns? Sehen wir denn gar so erschrecklich aus?"
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Sagte der Oberstadtrichter: ,,O liebe Freunde aus den Himmeln Gottes, das eben wohl nicht, sondern gerade das Gegenteil, so daß ich bekennen muß, noch nie von solch herrlichen Menschengestalten je geträumt zu haben! Der Herr, der unter uns weilt, ist offenbar auch euer Herr, ansonst ihr Seinem Willen nicht so plötzlich gehorcht hättet; denn ich hätte mit meinem Willen euch wohl zeit meines Lebens rufen können, und es wäre höchstwahrscheinlich auch nicht einer von euch mir erschienen. Aber eben darum ist und bleibt der Herr der Herr und ist dadurch auch Alles in Allem, und Seinem Willen sind Himmel und Erde untertan; nur die große Blindheit der Menschen kann es nicht und will es auch nicht erkennen, welch eine große Gnade der Herr ihr in dieser Zeit erwiesen hat."
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Hier trat ein Engel näher zum Oberstadtrichter - es war der euch schon bekannte Erzengel Raphael - und sagte zum Oberstadtrichter: ,,Du hast recht und wahr gesprochen, - aber was jetzt noch nicht ist, das wird mit der Zeit stets mehr und mehr werden; denn glaube es mir, daß wir - wie du uns hier siehst - und noch zahllos viele unseresgleichen mehr niemals müßig waren, und in dieser Zeit um so weniger!
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Wir bereisen die ganze Erde und prüfen der Menschen Herzen, ob sie irgend fähig sind, des Herrn lebendig machende Gnade in sich aufzunehmen, und finden wir derlei Herzen, so stärken wir sie, und so des Herrn Wort zu ihnen gelangt, da wird es auch bald mit vieler Freude vollgläubig aufgenommen.
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So war ich denn auch schon zuvor bei euch und habe euch nach des Herrn Willen gestärkt, und als der Herr nun Selbst zu euch kam, so habt ihr Ihn denn auch bald und leicht erkannt.
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Wir brauchen uns bei dieser Arbeit dem Menschen nicht zu zeigen, indem wir die Macht und Kraft vom Herrn besitzen, dem Menschen so zu nützen, daß dabei des Menschen freier Wille keinen Zwang und Schaden erleidet. Nun aber habt ihr den Herrn erkannt und in eure Herzen aufgenommen, und so übt unser euch sichtbares Erscheinen auf euer ganzes Gemüt auch keinen Zwang mehr aus, und ihr könnet mit uns reden, so wie mit euch selbst untereinander."
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Sagte der Oberstadtrichter: ,,Liebster und erhabenster Freund aus den Himmeln Gottes, so ich etwa in der Folge zu irgend etwas Wichtigem im Namen des Herrn deine sichtbare Gegenwart benötigen würde, und ich riefe dich, mir zu erscheinen, würdest du da mir wohl auch erscheinen?"
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Sagte Raphael: ,,So es nötig wäre im Namen des Herrn - allzeit, wenn du mich rufen würdest; aber ich würde nur dir erscheinen, und deinen Nebenmenschen erst dann, so ihnen mein Erscheinen keinen Glaubenszwang mehr verursachen möchte. Und was ich dir nun gesagt habe, auf das kannst du dich wohl verlassen, - und daß ich dir in gar mannigfachen Dingen dienen kann, davon sollst du mich noch heute und in der folgenden Nacht durch die Zulassung des Herrn so manche Probe zeigen sehen."
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Hierauf trat Raphael wieder zurück, und Ich fragte Selbst den Oberstadtrichter und die andern, ob sie sich nun an der Gegenwart der vielen Engel zur Genüge gesättigt hätten.
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Und sie sagten alle: ,,Herr, Dein Wille geschehe; denn wir haben uns alle nun überzeugt, daß die Propheten nicht ein Häkchen groß über Dich vergeblich geweissagt haben! Jedes Wort über Dich ist bis jetzt noch sogar buchstäblich wahr in Erfüllung gegangen!"
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Hierauf sagte Ich zuerst zum Erzengel Raphael: ,,Du bleibst sichtbar so lange bei uns, bis Ich dir den Wink geben werde, dich nach Meinem Willen irgendwo andershin zu begeben."
15
Und Raphael dankte Mir für diesen Beruf ().
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Und Ich sagte darauf zu den andern vielen Engeln: ,,Ihr aber begebet euch wieder dahin, wo Mein Wille und Meine Weisheit für euch eine Arbeit bestimmt hat!"
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Darauf verschwanden plötzlich alle die andern Engel.