Gottes Neue Offenbarungen

Bischof Martin

Die Entwicklung einer Seele im Jenseits

- Kapitel 46 -

Das neunte Kabinett mit seinem traurigen Geheimnis. Die zertrümmerte Welt der Asteroiden und ihre Geschichte

1
(Der Herr:) ,,Wir sind nun auch bei der neunten Tür. Was ersiehst du hier? Nun kannst du, Mein lieber Sohn Martin, schon wieder reden, aber nur so viel als nottut. Und so antworte Mir auf Meine Frage!"
2
Spricht Martin: ,,Herr, ich sehe vorderhand noch eben nicht gar viel! Bei neun kleine, kahle, unförmliche Weltklumpen schwimmen in dieser reinsten Himmelsluft herum, auf denen außer einigen Gesträuchen eben nicht viel zu entdecken ist. Im kaum ausnehmbaren tiefsten Hintergrunde kommt es mir wohl vor, als erschaute ich eine große, vollkommene Himmelswelt. Aber diese scheint mir schon so ungeheuer weit von hier entfernt zu sein, daß ich ob dieser enormen Ferne kaum die Welt selbst entdecken kann, geschweige das, was auf ihr zu Hause ist.
3
Vier dieser hier in größerer Nähe herumkreisenden Weltklümpchen scheinen wohl auch bevölkert zu sein, weil ich auf ihnen eine ganz eigentümliche kleine Art von Gebäudchen entdecke. Aber von den Völkern dieser Weltstücke ist nichts zu erspähen. Wahrscheinlich werden das der Himmel größte Völker nicht sein! Vielleicht wohnen darauf bloß nur so eine gewisse Art von Infusionsmenschchen? Hier schwebt eben so ein Weltstückelchen an der Türschwelle vorüber. Ich entdecke nichts außer sehr verkümmerten Gesträuchen und einigen wahren Fliegenhäuschen, die freilich eher zierlichen Ameisenhäufchen ähnlich sehen als irgendeiner Art Wohnhäusern. Nichts regt sich da und nichts bewegt sich - außer das Weltstückchen selbst. Sage Du, o Herr, mir gnädigst, was denn das ist, auch irgendein Planet oder sonst etwas?"
4
Rede Ich: ,,Ja, Mein lieber Sohn Martin, auch das ist ein Planet - aber, wie du siehst, kein ganzer, sondern ein ganz gewaltig zerstückter! Denn nebst diesen neun Teilen, die da vor uns sich in stark unordentlichen Kreisen bewegen, gibt es noch eine große Masse Trümmer: zum Teil auf andern Planeten zerstreut herumliegend, teils sich aber noch in sehr unordentlichen Bahnen in den endlosen Raumhallen der Schöpfung herumtreibend. Hie und da noch zur Stunde, so sie einem festen Planeten oder gar einer Sonne in die Nähe geraten, werden sie von denselben an sich gezogen und gewisserart aufgezehrt.
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Du fragst nun in dir: ,Wie und warum ist denn ein solcher Planet also zerstückt worden, und wie sah dieser Planet früher aus, und wie seine Einwohner?`
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Siehe, das Wie beantwortet dir Meine Allmacht! Es war also Mein Wille.
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Warum aber? - Siehe, dieser Planet war einst vor der Erde dazu bestimmt, welche Bestimmung nun die Erde hat! Denn der erste gefallene Geist hatte sich ihn auserwählt mit der Verheißung, er wolle sich da demütigen und zu Mir zurückkehren. Dieser Stern sollte darum dereinst ein Stern alles Heiles sein! Hier wollte er ganz in sich gezogen wirken, und kein Geschöpf dieses Sternes sollte je von ihm in seiner Sphäre beirrt werden, noch weniger irgend andere Planeten mit ihren Bewohnern!
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Aber er hielt diese seine Verheißung nicht, sondern wirkte so böse in seiner ihm zugelassenen Freiheit, daß da kein Leben mehr fortkommen konnte. Er wurde darum in das Feuerzentrum dieses Planeten gebannt, und die Bestimmung jenes Planeten wurde sofort deiner Erde gegeben.
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Als diese reif ward für Menschen und Ich zu dem ersten Menschen den Keim legte, da riß der Böse an seinem Kerker. Es dauerte Mich seiner und Ich ließ ihn tun, was er wollte. Und siehe, da zerriß er seine Erde und fiel von da in den Abgrund dieser deiner Erde und tat dann auf selber allzeit, was dir wohlbekannt ist!
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Der Grund der Zerstörung dieses Planeten war sonach wie allzeit in allen Dingen Meine Erbarmung! Denn als der Planet noch ganz war und reich an mächtigen Völkern, da begeiferte der Drache ihre Herzen. Und sie entbrannten alle in der wütendsten Herrschsucht und schworen sich alle einen ewigen Krieg und eine gegenseitige gänzliche Aufreibung bis auf den letzten Mann.
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Da fruchtete kein freies Mittel mehr. Daher mußte hier ein Gericht erfolgen. Und das war eben die gewaltige Teilung dieses Planeten, bei welcher Gelegenheit aber freilich auch viele Millionen von den riesig großen Menschen den Untergang fanden und teils unter den Trümmern begraben wurden, zum größten Teile aber auch hinaus in den unendlichen Raum geschleudert wurden. Einige von ihnen fielen sogar auf diese Erde, von woher noch heutzutage die heidnische Mythe von dem Gigantenkriege datiert.
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Diese ersten Menschen aber starben dann auf den kleinen Resten dieses einst größten Planeten ganz aus, weil sie darauf keine Nahrung mehr fanden. An ihre Stelle wurden dann verhältnismäßig kleine Menschen gesetzt, die noch jetzt die kleinen Erdchen bewohnen und äußerst genügsame Wesen sind und nun den Kopfhaaren und den Augenbrauen entsprechen. Im Hintergrunde aber ersiehst du noch den ganzen Planeten mit allem, wie er einst bestand, aufbewahrt für einen großen Tag, der einst über die ganze Unendlichkeit ergehen wird!
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Nun weißt du auch von dieser Tür, was dir nun vorderhand zu wissen nottut. Alles andere wird zur rechten Weile von selbst aus dir selbst, und zwar aus diesem Samen kommen, den Ich nun in dein Herz gelegt habe! Darum folge Mir nun zur zehnten Tür, allwo schon wieder neue Wunder deiner harren; es sei!"

Fußnoten