Gottes Neue Offenbarungen

Bischof Martin

Die Entwicklung einer Seele im Jenseits

- Kapitel 176 -

Die steigende feindliche Flut - Petrus' stärkende Worte an alle. - Seine bedeutsame Frage an die Sonnenmenschen: ,,Wollet ihr Kinder Gottes werden oder nicht?". Uhrons Antwort

Nach dieser Rede wird von außen her ein Zeichen gegeben, daß das Gewässer des großen Meeres nur eine Mannshöhe von jenen entfernt sei, die am tiefsten ihren Stand genommen haben, und daß es im nächsten Augenblicke ihre Füße bespülen werde. Es solle ihnen der allmächtige Geist helfen, sonst seien sie genötigt, sogleich die schnellste Flucht zu ergreifen.
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Spricht darauf Petrus: ,,Freund und Bruder, sage den Völkern, sie sollen nicht verzagen. Denn der Herr läßt diese Gefahr geflissentlich entstehen, auf daß sie alle einen desto helleren Beweis von der großen Herrlichkeit Gottes überkommen sollen!
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Wohl wird das Wasser ihre Füße berühren, aber sie dennoch nicht benetzen. Ebenso wird auch der unterirdische Auftrieb bis zu seiner höchsten Ausdehnung kommen und zerbersten und wird große Massen voll Feuers ausspeien. Aber diese Massen werden in ihrer Gesamtheit noch viel eher zerstört und gänzlich zunichte gemacht werden, als sie den Boden berühren bei ihrem Rückfall, und die aufgetriebene Rinde wird zurücktreten im Augenblick, wo sie zerbersten wird!
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Daher soll niemand eine Furcht haben, sondern sich bei aller scheinbar drohenden Gefahr so verhalten, als ob gar nichts da wäre, das da zu befürchten wäre, so wird auch niemandem ein Haar gekrümmt werden! Dieses tue sogleich allen kund!"
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Der Weise läßt diese Belehrung durch die schon bekannten Zeichen hinaus kundmachen. In wenigen Augenblicken kommen von allen Seiten Gegenzeichen, daß die Belehrung richtig verstanden und allseitig dankbar und bereitwillig angenommen wurde zur genauesten und mutigsten Darnachhandlung.
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Als der Weise solches dem Petrus wieder kündet, spricht dieser:
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(Petrus:) ,,So deute ihnen, daß sie nun sehr aufmerken sollen, da ich hohe Worte an sie richten werde!"
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Der Weise tut das sogleich und alles ist in der gespanntesten Erwartung.
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Spricht Petrus: ,,Meine Freunde, meine Brüder! Mein Vorgänger hat euch die Lebensverhältnisse gezeigt, unter welchen die Menschen auf jener Welt leben. Auch ich habe dort in derselben Zeit gelebt, in welcher der Herr Sich mit Fleisch bekleidete und alle erdenklichen Beschwerden von Seiner leiblichen Kindheit an ertrug gleich einem jeden andern irdisch armseligst gestellten Menschen.
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Aus diesen treu geschilderten Lebensverhältnissen habt ihr leicht beurteilen können, wie ganz anders ihr in jeder Lebenshinsicht auf eurer großen Lichtwelt gestellt seid. Daneben aber freilich auch, was dazu erforderlich ist, um aus dem puren Geschöpfe ein allerfreiestes Gotteskind zu werden.
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Es stellt sich daher nun zuallererst die Frage: ,Wollt ihr - und zwar mit Beibehaltung aller eurer Lebensvorteile, insoweit sie euch nicht durch ein Gesetz dahin geschmälert werden, daß ihr wegen des Gottesreiches denselben frei entsaget - Kinder Gottes gleich uns werden oder nicht?` Bedenket aber wohl, was ihr tun wollet; nach reifer Überlegung sagt mir dann erst Ja oder Nein!
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Bedenket den Vorteil, ein Kind Gottes zu sein oder wenigstens werden zu können. Bedenkt, was dazu gehört, diesen Vorteil zu erreichen; bedenket aber auch eure bisherigen Vorteile und euren gegenwärtigen Lebensstand, von dem ihr selbst sagen müßt: ,Wie doch gar so verändert ist er von jenem!`
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Freilich wohl wird niemand etwas verlassen, das ihm im Gottesreiche nicht tausendfach ersetzt werden würde für ewig. Aber dieser Ersatz wird nicht gar zu klar seiner Weisheit vorgehalten werden, sondern bloß nur so weit, als die Kraft seines Glaubens zu reichen imstande sein wird.
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Jetzt habt ihr alles klarst vor euch: das Geistige wie das Naturmäßige liegt vor euch offen! Solches aber wird nicht der Fall sein bei jenen, denen es ernst ist, Gottes Kinder zu werden. Daher überdenket wohl, was ihr nun in dieser Hinsicht tun wollet! Großes wird euch geboten, aber auch nichts Geringes von euch verlangt!"
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Spricht der Weise: ,,Freund, du weißt, daß unsere Intelligenz von der Art ist, daß wir über einen Satz nicht gar lange zu überlegen brauchen, um klar zu werden darüber, was wir wollen oder sollen. Und so glaube ich auch hierüber völlig im klaren zu sein im Namen aller hier anwesenden Völker, was wir tun wollen und natürlich auch tun können.
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Denn das Können ist eine Hauptbedingung beim Tun oder Handeln, da doch sicher Gott Selbst von keinem Geschöpfe mehr verlangen kann, als dieses seinen ihm innewohnenden Eigenschaften und Kräften zufolge leisten kann. So bin ich auch hier der mich selbst klar überzeugenden Meinung, daß der Herr von uns unmöglich mehr zu leisten verlangen wird als wir zufolge unserer natürlichen und geistigen Stellung auf dieser Erde zu leisten imstande sind!
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Dieses Motto ist kurz und klar genug, um daraus zu ersehen, daß wir nur das wollen, was wir können. Gotteskindschaft hin oder her, hoch oder nieder, das ist gleich! Wir wollen sie, so ihre Erreichung nicht über unsere Kräfte geht. Kostet sie aber mehr als den Aufwand aller unserer Kräfte, dann können wir sie auch nicht wollen, weil sie in diesem Falle für uns unerreichbar ist!
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Kurz - ist sie für uns unter unseren gegenwärtigen Lebensverhältnissen erreichbar, dann wollen wir sie. Ist das nicht der Fall und nicht möglich, dann, Freund, mußt du selbst einsehen, daß wir sie unmöglich wollen können! Nun weißt du unseren Entschluß. Tue daher, was du willst; denn ich meine, daß auch unser Wille frei ist und bleiben muß!"

Fußnoten