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Re: 5910 21.03.1954 - Gottes Wort ist Kraft .... Buchstaben ohne Leben ....
"Wieso diese Frage?
Ohne Geistwirken gäbe es keine Schöpfung, geschweige denn irgend einen Menschen."
Es ging mir, so wie dir zuvor wohl, um Geistwirken am Menschen (wie von dir bezüglich Bibellesen aufgeführt).
"Was veranlasst dich zu dieser Frage?"
Verstehenwollen deiner Antwort, deiner Haltung.
"An sich bin ich froh darüber, dass diese Botschaften nicht viele Menschen finden, denn darin ist wirklich wenig Nahrhaftes."
Das wäre also ein Hintergrund: Du hältst speziell von diesen Texten nichts.
"Was denkst du welche "heilsamen" Auswirkungen das hätte, wenn viele Menschen an die unausweichlichen Gerichtsankündigungen von Frau Dudde glauben würden?"
Nun, in der Bibel sind derlei Ankündigungen ja in mancher Art überliefert. Gott agiert also laut Bibel manchmal so ähnlich. In der Jetztzeit handelt es sich zudem wohl eher um einen ganzen vielstimmigen Chor von derlei Ankündigungen.
"Unsere Welt ist heute sooo viel besser, denn früher."
Ernsthaft? Wow.
"Vieles kommt zutage, das man sich früher gar nie bewusst war, weil wir eben kein Licht - keinen Durchblick hatten."
Um was ginge es deiner Einschätzung nach da z.B.?
(Zuletzt bearbeitet am Sonntag, 5. März 2023 um 18:39 MEZ)
Sarkasmus angebracht?
Zitat
"'Was veranlasst dich zu dieser Frage?'
Verstehenwollen deiner Antwort, deiner Haltung." (Zitatende)
Mit Blick auf das nächste Zitat scheint mir diese Antwort unglaubwürdig:
Zitat
'Unsere Welt ist heute sooo viel besser, denn früher.'
Ernsthaft? Wow." (Zitatende)
Muss ich das wirklich darlegen? -
Erlebnisbericht aus meiner Vergangenheit:
Meine Eltern, geb. anno 1915, lebten weitgehend autark. Wir hatten in unserer Kindheit keine Waschmaschine, keine Heizung, kein Warmwasser, kein Elektroherd, kein Telefon, kein Radio, keinen Fernseher, kein Badezimmer, Plumps-Klo. Autark leben mag gehen, wenn man gesund ist und nur für sich selbst verantwortlich ist. Aber mit 7 Kindern und pflegebedürftigen Eltern? Wir hatten einen Holzherd, der befeuert werden musste, um warm zu haben. Der Herd machte viel Russ, so dass die Küche schwarz war. Wir wissen alle, wie gesund das ist. Damals gab es keine Familienplanung, es war normal, dass Ehepaaren fast in jedem Jahr ein Kind geboren wurde. Unsere Grossmutter wurde bettlägerig, nachdem unsere Mutter das 3. Kind geboren hatte. Wie steht es mit der Hygiene, wie mit der Pflege, ohne Waschmaschine ohne Badezimmer ohne Warmwasser, keine Spitex, die entlastet oder Rat gibt, um die pflegebedürftige Person angemessen zu betreuen? Kein Auto, kein ÖV, kein Telefon, das Dorf 30 Minuten Gehweg entfernt, wenn man den Arzt braucht, oder etwas für die Krankenpflege. Wie übersteht man den Winter? Woher die Zeit nehmen, die Wintervorräte anzulegen, neben der Krankenpflege, den Kindern und der Bewirtschaftung des kleinen Hofes? Kein Kühlschrank, keine Tiefkühltruhe zur Haltbarmachung, alles sehr aufwändige Arbeit. Die Winter kalt und lang, die Räume hatten nur sehr kleine Fenster, es war eine finstere und feuchte Zeit. Der Kachelofen heizte nur die Küche und eine Ecke der Stube. In den Schlafzimmern war morgens das Weihwasser oft gefroren. Insgesamt waren wir 7 Kinder, Wäsche waschen ohne Waschmaschine, und nach dem Tod der Grossmutter ist ein Bruder meines Vaters an Lungenkrebs erkrankt. Meine Mutter hatte vor der Heirat 10 Jahre lang als Krankenschwester im Kreisspital gearbeitet, sie hatte Pflegeerfahrung. Das hat ihr geholfen, dass sie selbst im Alter wegen ihres Rückens nicht selbst pflegebedürftig wurde. Es gab keine Hilfsmittel wie heute, um die Kranken umzubetten. Kaum Mobilität für Menschen mit Handicap (z.B. Rollator, Rollstuhl, und wenn, dann gab es keinen Lift im Haus oder Asphalt draussen, so dass man diese Hilfsmittel auch hätte gebrauchen können).
Wie kann man in Frage stellen, dass wir es heute soooo viel besser haben!!! - Wie glücklich sind wir samt unserer Mutter, dass sie ihr Alter in einer Wohnung mit Heizung und Warmwasser verbringen durfte bis zu ihrem Tod. Sie musste nicht mehr Holz zuschaffen und Feuer machen, bevor es warm wurde am morgen. Sie bekam Altersrente und war überglücklich, dass sie versorgt war, ohne uns Kindern "zur Last zu fallen". Es gab früher kaum Sozialeinrichtungen für Menschen, die in Not gerieten, und wenn jemand Hilfe in Anspruch nehmen musste, wurde dem Bedürftigen rasch die Selbstbestimmung beschränkt oder ganz versagt. Wir haben heute ein Netz von Sozialeinrichtungen, Beratungsstellen und Hilfsorganisationen, die man angehen kann, wenn es schwierig wird, und trotzdem wird wo immer möglich das Selbstbestimmungsrecht der Hilfesuchenden nicht eingeschränkt.
Was soll nun deine Antwort Bewohner des Jakobsguts?! Sarkasmus? Unwissenheit?
"Ernsthaft? Wow."
Re: 5910 21.03.1954 - Gottes Wort ist Kraft .... Buchstaben ohne Leben ....
"Autark leben mag gehen, wenn man gesund ist und nur für sich selbst verantwortlich ist."
Und was meinst du, woran es liegt, daß Menschen gesund sind oder auch nicht?
"Der Herd machte viel Russ, so dass die Küche schwarz war. Wir wissen alle, wie gesund das ist."
So ist das also. Bei uns übrigens bis heute, wobei der Ruß vor allem wohl daher kommt, wenn jemand die Tür in häufig ungünstiger Weise während des Betriebs öffnet.
"Damals gab es keine Familienplanung, es war normal, dass Ehepaaren fast in jedem Jahr ein Kind geboren wurde."
Schlimm.
"Wie glücklich sind wir samt unserer Mutter, dass sie ihr Alter in einer Wohnung mit Heizung und Warmwasser verbringen durfte bis zu ihrem Tod."
Ja, ich lese in deinem Text zwei große Trends heraus:
- Wunsch nach irdischem Wohlleben
- Gottferne Flucht vor Leiden
Das zeichnen meiner Meinung nach zu Recht etliche Propheten als Zeichen des schrittweisen Abfalls von Gott, des Absinkens der Menschheit. Und wer stark darauf fixirt ist, der sieht nicht, was dabei oft verloren geht.
Ich habe gelesen und lasse es so stehen...