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Betreff:
Freude lernen
"Freut euch!"
sagt Paulus.
Hört sich gut an. Aber wenn mir gar nicht danach zumute ist? Wenn ich Leid und Kummer durchzustehen habe? Wenn einer von uns um einen lieben Menschen trauert. Wenn einer im Betrieb gemobbt wird, dass man alle Freude verliert? Wenn man alt und gebrechlich ist und sich so unnütz vorkommt? Wenn Weihnachten vor der Tür steht und ich hab keine Stimmung dazu? Freude kann man doch nicht befehlen! Freude kann man doch nicht selbst machen, auch nicht kaufen oder erzwingen! Was soll dieser Spruch des Paulus? Oder gilt er heute nicht mehr? - Was meint Paulus?
Ich sehe es so: Paulus befiehlt hier keine Freude. Es ist vielmehr sein Wunsch:
"Freut euch dennoch!"
Zu der Zeit. wie er das schreibt, sitzt er selber im Gefängnis. Es musst sogar damit rechnen, gefoltert und umgebracht zu werden. Er muss mit allem rechnen. Trotzdem wünscht er seinen Christen in Philippi, dass sie sich freuen. Es ist schwer, das in Worte zu fassen, welche Freude er meint. Vielleicht kann man am besten so sagen: Seht nicht schwarz! Lasst euch nicht unterkriegen! Seid gelassen! Und warum eigentlich? Das Leben ist oft hart genug und es wird einem nichts geschenkt. Wird da nicht die Freude zu einer Farce?
Paulus sagt:
"Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!
" Freut euch, weil ihr zu Gott gehört. Ihr seid ganz in Gott geborgen, wie ein Kind im Mutterleib. Egal, was kommt - Gott ist bei euch. Ist das kein Grund zur Freude! Letztlich kann uns doch gar nicht passieren.
"Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn"
sagt er uns ein andermal. Wenn einem das Freuen vergangen ist
"Freut euch!"
Manche Menschen können das nicht mehr. Sie laufen herum, als ob sie die ganze Last des Daseins allein tragen müssten. Als ob das ganze Leben nur noch Arbeit, Anstrengung und Mühe wäre. Tiefe Sorgenfalten durchziehen die Gesichter, keine Mine verzieht sich zum Lächeln, oft auch schon bei jungen Menschen und Kindern. Wenn manche Menschen den Mund aufmachen, kommt nur Gejammer. Selbst den Glauben empfinden sie oft als bloße Last. Der Gottesdienst wird zur reinen Pflichterfüllung und bald wird ganz Schluss sein. Solchen Menschen zu sagen:
"Freut euch!"
ist vergebliche Mühe. Sie wissen nicht mehr, was Freude ist. Doch die Botschaft der Freude bräuchten sie dringend.
Andere Menschen wissen sehr wohl um die Freude: Sie strahlen Freude aus. Man spürt richtig, dass sie gern leben, sich an Kleinigkeiten freuen können, die meisten Dinge positiv sehen. Ihre Freude kommt ganz von innen heraus. Oft auch bei Menschen, die viel mitgemacht haben, und trotzdem?
Ich glaube, das ist es, was Paulus meint: Freude als Lebenseinstellung, als Grundhaltung. Solche Freude kann man tatsächlich nicht machen. - Man kann sie lernen. Freude lernen Wie das geht, möchte ich ihnen mit einem Vergleich zeigen, mit einem Symbol: Freude ist wie ein Licht.
Doch wir müssen realistisch sehen. Die Freude hat viele Feinde: Neid, Vorurteile, Unzufriedenheit, nur das Schlechte am andern sehen, Kritisieren, Herumnörgeln. So etwas löscht jede Freude aus. Das ist, wie wenn ich ein Glas über das Licht stülpe. Bald geht der Flamme der Sauerstoff aus.
Freude hat noch andere Feinde: die Sorgen. Sie können einen so in Beschlag nehmen, dass sie wie ein Stein auf die kleine Flamme der Freude fallen und alles kaputt drücken. Sorgen können jede Freude am Leben ersticken.
Und noch andere Feinde gibt es für die Freude: Streit, Unfriede, das dauernde Nachtragen, nicht Verzeihen können. Auch das ständige Gefühl, ich komme zu kurz und den andern geht's viel besser. All das strengt an, braucht so viel Nerven, dass die Freude wie ausgeblasen ist.
Freude hat viele Feinde. Aber wie kann ich dann lernen, die Freude zu meiner Lebenseinstellung zu machen?
Das Erste ist, dass ich lerne, mich selber zu mögen, zu mir ja zu sagen, wie ich bin. Dass ich mein Licht nicht unter den Scheffel stelle sondern mir was zutraue. Dass ich fähig bin zu genießen. Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar. Dass ich wage, gut zu denken, handeln und andere gelten zu lassen.
Als Zweites müssen wir lernen, unsere Sorgen loszulassen. Die entscheidende Frage ist: Haben wir Sorgen oder haben die Sorgen uns? Wenn die Sorgen uns in Gewalt haben, verlieren wir alle Freude. Wenn wir aber Sorgen haben - was normal ist -, dann können wir sie auch wieder loslassen.
Denken wir an den großartigen Satz:
"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch Ruhe verschaffen." (
Mt 11,28).
Wer seine Sorgen Gott hinhält, ganz praktisch seine Steine am Altar ablegen kann, der lässt sie los und gibt damit der Freude Platz und Luft. Fridolin Stier übersetzt diesen Vers mit
"Ich will euch aufatmen lassen"
. Wer Freude in sich hat, bekommt auch Frieden Wer das lernt, dem wird die Freude nicht so leicht ausgehen. Im Gegenteil, der bekommt noch was dazu geschenkt:
"Der Friede Christi, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus bewahren."
Wer Freude in sich hat, bekommt auch Frieden mit sich, mit anderen und mit Gott. Beim Kerzenlicht nehmen wir gern einen Windschutz. So was brauchen wir auch bei der Freude.
Ich wünsche ihnen viel Mut und Kraft, diese Art der Freude zu leben versuchen. Sie kommt zur Wirkung, auch wenn ich meine, mit der Freude geht heute gar nichts. Die Freude verbrennt vieles, was wie Spreu ist und der Weizen kommt ans Licht. Solche Freude wird uns Weihnachten neu sehen lassen.
Dank an, Josef Stöckl
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