Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch der Richter

Volksbibel 2000

- Kapitel 18 -

Die Daniter nehmen Michas Götzendienst an

1
In jener Zeit gab es keinen König in Israel. Damals suchte sich der Stamm der Daniter einen Erbbesitz zur Ansiedlung; denn es war ihm bis dahin inmitten der Stämme Israels noch kein Erbbesitz zugefallen.
2
Die Daniter entsandten daher von ihrem Geschlecht fünf Männer, Leute von besonderer Tüchtigkeit, aus dem Grenzgebiet aus Zora und Eschtaol, das Land zu erkunden und kennenzulernen. Sie sagten ihnen: "Zieht hin und erkundet das Land!" Diese kamen nun auf das Gebirge Efraim, zum Haus des Micha, wo sie übernachteten.
3
Als sie beim Haus des Micha waren und die Mundart des jungen Leviten erkannten, kehrten sie dort ein und fragten ihn: "Wer hat dich hierhergebracht? Was tust du da? Was verdienst du hier?"
4
Er antwortete ihnen: "So und so hat es Micha mit mir gemacht. Er hat mich angeworben, und ich bin sein Priester geworden."
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Sie sagten zu ihm: "Befrage doch Gott, damit wir wissen, ob die Reise, auf der wir sind, glücklich verlaufen wird!"
6
Hierauf gab ihnen der Priester den Bescheid: "Geht getrost! Die Reise, die ihr macht, ist Gott wohlgefällig."
7
So zogen die fünf Männer weiter, kamen nach Lajisch und sahen, daß die Leute, die dort wohnten, nach Art der Sidonier sorglos, still und ruhig lebten. Keiner stiftete Händel an. Man konnte sich seines Besitzes ungestört erfreuen. Sie waren weit von Sidon entfernt und hatten mit der übrigen Welt keinen Verkehr.
8
Als jene zu ihren Brüdern nach Zora und Eschtaol zurückgekehrt waren, fragten ihre Brüder sie: "Was habt ihr zu berichten?"
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Sie antworteten: "Auf, laßt uns gegen sie ziehen! Wir haben nämlich ein Land gesehen, das wirklich sehr gut ist. Wollt ihr noch unschlüssig sein? Zögert nicht, euch auf den Weg zu machen, hinzuziehen und das Land in Besitz zu nehmen!
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Wenn ihr hinkommt, trefft ihr ein sorgloses Volk an, ein weit ausgedehntes Land - Gott gibt es in eure Hand - und einen Ort, dem es an nichts mangelt, was es auf Erden gibt."
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Da brachen von dort, von Zora und Eschtaol, 600 waffengerüstete Männer aus dem Stamm der Daniter auf.
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Sie lagerten sich auf ihrem Zug bei Kirjat-Jearim in Juda. Man nennt darum den Ort "Dans Lager" bis auf den heutigen Tag. Er liegt westlich von Kirjat-Jearim.
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Von dort zogen sie weiter auf das Gebirge Efraim zu und kamen zum Haus des Micha.
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Die fünf Männer, die zur Erkundung des Landes von Lajisch ausgezogen waren, wandten sich mit folgenden Worten an ihre Brüder: "Wißt ihr auch, daß sich in diesen Häusern ein Efod, Terafim und ein Schnitz- und Gußbild befinden? Nun seht zu, was ihr tun wollt!"
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Da bogen sie dorthin ab, gingen in das Haus des jungen Leviten, in das Haus des Micha, und begrüßten ihn.
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Die 600 waffengerüsteten Daniter blieben vor dem Tor stehen.
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Die fünf Männer, die zur Erkundung des Landes ausgezogen und hierhergekommen waren, gingen hinauf und nahmen das Schnitzbild, das Efod, den Terafim und das Gußbild, während der Priester bei den 600 waffengerüsteten Männern vor dem Tor stehen blieb.
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Als jene in das Haus der Micha hineingegangen waren und das Schnitzbild, das Efod, den Terafim und das Gußbild geholt hatten, fragte sie der Priester: "Was macht ihr da?"
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Sie antworteten ihm: "Sei still! Lege die Hand auf den Mund, geh mit uns und sei unser Vater und Priester! Ist es für dich besser, Priester für das Haus eines einzigen Mannes zu sein oder Priester für einen Stamm und ein Geschlecht in Israel?"
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Erfreut darüber, nahm der Priester das Efod, den Terafim und das Schnitzbild und schloß sich den Leuten an.
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Sie rückten ab und zogen weiter. Die Kinder, die Herden und den Schatz hatten sie an die Spitze gestellt.
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Nachdem sie sich vom Haus des Micha entfernt hatten, wurden die Männer, die in den Häusern bei dem Haus des Micha wohnten, aufgeboten und setzten den Danitern nach.
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Als sie die Daniter anriefen, wandten diese sich um und fragten Micha: "Was hast du, daß du dieses Aufgebot machst?"
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Er antwortete: "Meinen Gott, den ich gemacht habe, habt ihr samt dem Priester weggenommen und seid davongezogen. Was bleibt mir da noch? Wie könnt ihr mich nur fragen: Was hast du?"
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Doch die Daniter erwiderten ihm: "Laß uns dein Geschrei nicht weiter hören! Sonst könnten erbitterte Leute über euch herfallen, und es wäre um dein und deiner Angehörigen Leben geschehen!"
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Darauf zogen die Daniter weiter. Micha aber, der einsah, daß sie stärker waren als er, kehrte um und begab sich nach Hause zurück.

Die Daniter lassen sich in Laish nieder

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Jene aber führten das Werk des Micha samt dem Priester, der bei ihm war, mit sich fort und gelangten nach Lajisch, wo stille und ruhige Leute wohnten, schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und brannten die Stadt nieder,
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ohne daß ihr jemand zu Hilfe gekommen wäre. Denn sie lag weit von Sidon weg und hatte mit der übrigen Welt keinen Verkehr. Sie lag nämlich im Tal von Bet-Rehob. Als sie die Stadt wieder aufgebaut hatten, siedelten sie sich dort an
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und nannten die Stadt "Dan" nach dem Namen ihres Ahnherrn Dan, der ein Sohn Israels war. Früher dagegen hatte die Stadt den Namen Lajisch getragen.
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Hierauf stellten die Daniter das Götzenbild bei sich auf, und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, und seine Söhne waren Priester bei dem Stamm Dan bis zu der Zeit, wo das Land in die Verbannung geführt wurde.
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Sie hatten das Gottesbild, das Micha gemacht hatte, bei sich aufgestellt die ganze Zeit hindurch, während der das Haus Gottes in Schilo stand.