Die Vergänglichkeit des Reichtums
(Prediger 5,8-20)
1
[Dem Chormeister; ein Psalm von den Korachitern.] Vernehmt es, all ihr Völker! Horcht her, all ihr Bewohner der Erde,
2
ihr Kinder des Volkes, ihr Söhne der Edlen, Reiche und Arme zumal!
3
Weisheit redet mein Mund. Einsicht ist meines Herzens Sinnen.
4
Dem Weisheitsspruch will ich neigen mein Ohr, will zur Zither deuten mein Rätsel.
5
Was soll ich bangen in Tagen des Unglücks, da rings mich umgibt die Bosheit meiner Feinde?
6
Sie pochen auf ihren Besitz, rühmen sich ihres Reichtums Fülle:
7
Doch kann kein Mensch sich selber erlösen, noch Lösegeld für sich zahlen an Gott!
8
Zu hoch ist der Preis für sein Leben; er reicht auf ewig nicht aus,
9
auf daß er immerdar lebe, das Grab nie brauche zu schauen!
10
Sieht er doch sterben die Weisen, dahingehen den Toren - gleich dem Vieh -; ihr Gut hinterlassen sie anderen.
11
Ihr Heim ist das Grab nun für immer, ihre Wohnung von Geschlecht zu Geschlecht - hätten sie auch manch< Länder nach ihrem Namen benannt.
12
Der Mensch hat nicht Bestand - trotz seiner Pracht; er gleich dem Vieh, das man abtut.
13
Das ist deren Los, die voll Zuversicht! Das ist deren Ende, die von Zufriedenheit prahlen!
14
Wie Schafe treibt man sie zur Unterwelt hin; der Tod wird sie weiden, es herrschen über sie die Gerechten. Ihre Gestalt wird am Morgen zerfallen, ihre Wohnung wird die Unterwelt sein.
15
Doch aus den Fängen der Totenwelt wird Gott meine Seele erlösen - zu sich nimmt er mich auf!
16
So gräme dich nicht, wenn einer reich wird, mehrt sich auch seines Hauses Glanz!
17
Denn all das nimmt er nicht mit, wenn er stirbt. Sein Reichtum kann ihm nicht folgen.
18
Mag einer im Leben sich glücklich preisen, sagen: "Weil es dir gut ging, wird man dich rühmen!,"
19
so muß er doch zur Schar seiner Väter, wird nimmer das Tageslicht schauen.
20
Der Mensch, der ohne Einsicht in Herrlichkeit lebt, gleicht dem Vieh, das man abtut.