Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Volksbibel 2000

- Kapitel 38 -

Schelte mich nicht in deinem Zorn

(Psalm 6,1-10)
1
[Ein Psalm von David; zu Darbringung des Weihrauchopfers.] Herr, laß ab, mich zu strafen in deinem Zorn, mich in Zucht zu nehmen in deinem Grimm!
2
Denn deine Pfeile stecken in mir. Schwer lastet auf mir deine Hand.
3
Nichts ließ dein Groll am Leib mir gesund, weil ich gesündigt, blieb nichts heil an meinen Gliedern.
4
Denn über mein Haupt wächst mir meine Schuld. Wie schwere Last drückt sie mich nieder.
5
Fäulnis frißt in meinen Wunden, sie eitern; in meiner Torheit liegt ihre Wurzel.
6
Gebückt bin ich, gebeugt bis zur Erde. Den ganzen Tag gehe ich traurig einher.
7
Denn voller Brand sind meine Lenden, an meinem Fleisch ist kein heiler Fleck.
8
Gelähmt bin ich, völlig zerschlagen, ich schreie auf vor innerer Qual.
9
Allmächtiger, du weißt um all mein Verlangen. Mein Seufzen ist nicht verborgen vor dir.
10
Wild pocht mir das Herz. Mich verläßt meine Kraft. Es versagt selbst das Licht meiner Augen.
11
In meinem Unglück fliehen mich Freunde und Vertraute, und meine Verwandten halten sich fern.
12
Die nach dem Leben mir trachten, legen mir Schlingen. Die mein Unglück suchen, planen Verderben, auf Ränke sinnen sie den ganzen Tag.
13
Doch ich bin wie ein Tauber, der nicht hören kann, tu den Mund nicht auf wie ein Stummer.
14
Ich bin wie einer, der nichts vernimmt, in dessen Mund sich kein Widerwort findet.
15
Denn auf dich, o Herr, hoffe ich. Allmächtiger Gott, du mußt mir erwidern!
16
Denn ich fürchte, sie möchten sich über mich freuen, beim Wanken meines Fußes über mich großtun.
17
Denn schon nahe bin ich dem Untergang, mein Schmerz steht mir allezeit vor Augen.
18
Ja, meine Missetat muß ich bekennen. Ob meiner Sünde bin ich voll Gram.
19
Doch stark sind, die mich grundlos befehden. Die ohne Anlaß mich hassen, sind zahlreich.
20
Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, sie feinden mich an, weil ich das Gute gewollt.
21
Verlasse mich nicht, o Herr! Mein Gott, bleibe mir nicht fern!
22
Komm mir eilends zu Hilfe, Allmächtiger, du mein Heil!