Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Nehemia

Volksbibel 2000

- Kapitel 9 -

Das Volk bekennt seine Sünden

1
Am 24. Tag dieses Monats versammelten sich die Israeliten unter Fasten, in Sacktuch und mit Staub auf den Häuptern.
2
Nachdem sich die reinstämmigen Israeliten von allen Fremden abgesondert hatten, traten sie hin und bekannten ihre Sünden und die Missetaten ihrer Väter.
3
Dann begann man an dem Ort, wo sie standen, aus dem Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, vorzulesen, drei Stunden lang. Alsdann bekannten sie, niedergeworfen vor dem Herrn, ihrem Gott, drei Stunden lang ihre Schuld.
4
Hierauf traten die Leviten Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani auf den erhöhten Platz und riefen mit lauter Stimme den Herrn, ihren Gott an.
5
Und die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja sprachen folgendes Gebet: "Auf denn, lobpreist den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben über allen Preis und Ruhm.
6
Du Herr, bist es allein. Du bist es, der den Himmel geschaffen, den Himmel der Himmel mit seinem ganzen Heer, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere mit allem, was in ihnen lebt. Allem diesem spendest du Leben. Dich betet an das himmlische Heer.
7
Du, Herr, bist der Gott, der Abram erwählt, aus Ur in Chaldäa weggeführt und ihm den Namen Abraham gegeben hat.
8
Du hast sein Herz treu gegen dich erfunden und mit ihm den Bund geschlossen, das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Jebusiter und Girgaschiter seinen Nachkommen zu geben. Und du hast dein Wort gehalten; denn du bist getreu.
9
Du sahst das Elend unserer Väter in Ägypten, du hörtest ihren Hilferuf am Schilfmeer.
10
Du wirktest Zeichen und Wunder am Pharao, an all seinen Knechten und dem ganzen Volk seines Landes. Denn du wußtest, daß diese ihren Übermut an ihnen ausgelassen hatten. So hast du dir einen Namen geschaffen, so groß wie er heute ist.
11
Du zerteiltest vor ihnen das Meer, daß sie trockenen Fußes durch das Meer zogen. Ihre Verfolger aber warfst du in die Tiefe, wie einen Stein in gewaltige Wasser.
12
Durch eine Wolkensäule hast du sie bei Tag geführt, durch eine Feuersäule in der Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie zogen.
13
Dann stiegst du hernieder auf den Sinai, redetest vom Himmel her mit ihnen und gabst ihnen gerechte Gesetze, zuverlässige Weisungen, gute Satzungen und Gebote.
14
Du verkündetest ihnen deinen heiligen Sabbat und gabst ihnen durch deinen Knecht Mose Gebote, Verordnungen und Gesetze.
15
Brot vom Himmel spendetest du ihnen für den Hunger und ließest ihnen Wasser aus dem Felsen sprudeln für den Durst. Du befahlst ihnen, einzuziehen und das Land in Besitz zu nehmen, das ihnen zu verleihen du deine Hand zum Schwur erhoben hattest.
16
Sie aber, unsere Väter, handelten vermessen, waren störrischen Sinnes und hörten nicht auf deine Gebote.
17
Sie weigerten sich zu folgen und dachten nicht zurück an deine Wundertaten, die du für sie gewirkt hast. Sie wurden störrischen Sinnes, wählten sich ein Oberhaupt und wollten nach Ägypten in die Knechtschaft zurückkehren. Doch du bist ein Gott, der vergibt, gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte. Du hast sie nicht verlassen.
18
Als sie sich sogar ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Dies ist dein Gott, der dich aus Ägypten führte -, als sie große Lästerungen verübten,
19
hast du sie in überreicher Erbarmung in der Wüste nicht verlassen. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen bei Tag, sie auf den Weg zu leiten, und die Feuersäule nicht bei Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, den sie ziehen sollten.
20
Du verliehest ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen. Dein Manna versagtest du ihrem Mund nicht und schenktest ihnen Wasser für den Durst.
21
Vierzig Jahr lang versorgtest du sie in der Wüste. Sie litten keinen Mangel. Ihre Kleider nutzten sich nicht ab, und ihre Füße schwollen nicht an.
22
Du gabst ihnen Königreiche und Völker und teiltest jedem sein Gebiet zu. Sie nahmen in Besitz das Land des Sihon, das Land des Königs von Heschbon und das Land des Königs Og von Baschan.
23
Ihre Kinder machtest du zahlreich wie die Sterne des Himmels und brachtest sie in das Land, das zu betreten und in Besitz zu nehmen du ihren Vätern verheißen hattest.
24
Ihre Kinder kamen und nahmen das Land in Besitz. Du warfst die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, vor ihnen nieder und gabst sie in ihre Hand, ihre Könige und die Völker des Landes, damit sie mit ihnen nach Belieben verführen.
25
Sie gewannen feste Städte und ein fettes Land, nahmen zahlreiche Häuser, voll von allen Gütern, ausgehauene Brunnen, Weinberge, Ölgärten und Obstbäume in Besitz. Sie aßen und wurden satt und stark und schwelgten in der Fülle deiner Güter.
26
Doch wurden sie widerspenstig, empörten sich gegen dich und kehrten deinem Gesetz den Rücken. Sie mordeten deine Propheten, die sie verwarnten, um sie zu dir zurückzuführen, und sie verübten große Lästerungen.
27
Darum gabst du sie preis der Gewalt ihrer Feinde, daß diese sie bedrängten. Wenn sie aber dann in ihrer Not zu dir schrieen, erhörtest du sie vom Himmel her. Du gabst ihnen in deinem großen Erbarmen Retter, die sie aus der Hand ihrer Feinde befreiten.
28
Sobald sie aber Ruhe hatten, taten sie wieder Böses vor dir. Dann überließest du sie wieder der Hand ihrer Feinde, und diese herrschten über sie. Sie riefen dann aufs neue zu dir, und du erhörtest sie vom Himmel her und befreitest sie oftmals in deinem großen Erbarmen.
29
Du verwarntest sie ernstlich, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen. Doch sie blieben trotzig, hörten nicht auf deine Gebote und sündigten gegen deine Gesetze, durch die der lebt, der sie befolgt. Sie zeigten dir widerspenstig den Rücken, waren trotzigen Sinnes und hörten nicht.
30
Du wartetest mit ihnen viele Jahre und warntest sie durch deinen Geist vermittels deiner Propheten. Doch sie hörten nicht. Da gabst du sie in die Gewalt der Völker der Länder.
31
Doch in übergroßem Erbarmen gabst du sie nicht der Vernichtung preis. Du verließest sie nicht; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
32
Und nun, unser Gott, du großer, starker, furchtbarer Gott, der du den gnadenvollen Bund bewahrst, achte nicht gering all die Drangsal, die uns, unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester, unsere Propheten, unsere Väter und dein ganzes Volk seit den Tagen der Könige von Assyrien bis heute getroffen hat!
33
Du bist gerecht in allem, was uns widerfahren ist; denn du hast Treue geübt, wir aber haben gottlos gehandelt.
34
Auch unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester und unsere Väter haben dein Gesetz nicht gehalten, deiner Gebote und Warnungen, die du ihnen gabst, nicht geachtet.
35
In ihrem Königreich und in der Fülle der Güter, die du ihnen gegeben, in dem weiten und fetten Land, das du ihnen zugeteilt, dienten sie dir nicht und kehrten sich nicht ab von ihren bösen Taten.
36
Darum sind wir heute Knechte. In dem Land, das du unseren Vätern verliehen, damit sie seine Früchte und seine Güter genießen, ja, darin sind wir heute Knechte.
37
Sein reicher Ertrag gehört nun den Königen, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast. Sie schalten nach Belieben über unsere Leiber und unser Vieh, und so sind wir in großer Not.
38
(10:1) Auf Grund von all dem schließen wir einen festen Vertrag und legen ihn schriftlich nieder. Auf der Urkunde sollen die Namen unserer Fürsten, Leviten und Priester stehen."