Gottes Neue Offenbarungen

Das Evangelium nach Matthäus

Volksbibel 2000

- Kapitel 19 -

Heirat und Ehescheidung

(Markus 10,1-12)
1
Als Jesus diese Rede beendet hatte, brach er von Galiläa auf und zog in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans.
2
Eine große Volksmenge folgte ihm, und er heilte sie dort.
3
Da traten Pharisäer an ihn heran, um ihn auf die Probe zu stellen, und fragten: Ist es dem Mann erlaubt, aus jedem beliebigen Grund seine Frau aus der Ehe zu entlassen?
4
Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen
5
und gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein?
6
Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.
7
Da sagten sie ihm: Warum hat dann Mose geboten, der Frau eine Scheidungsurkunde auszustellen und sie zu entlassen?
8
Er sagte zu ihnen: Wegen eurer Herzenshärte hat Mose euch erlaubt, eure Frauen zu entlassen; am Anfang jedoch war es nicht so.
9
Ich sage euch, aber: Wer seine Frau entläßt - außer wegen Unzucht - und eine andere heiratet, bricht die Ehe.
10
Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn es um das Verhältnis von Mann und Frau so steht, dann ist es nicht ratsam zu heiraten.

Jesus lehrt das Zölibat

11
Er sagte ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist:
12
Manche können wegen eines Geburtsfehlers nicht eine Ehe schließen, andere werden von Menschen an der Eheschließung gehindert und einige gehen aus eigener Entscheidung, um des Himmelreiches willen, nicht eine Ehe ein. Der es fassen kann, fasse es.

Jesus segnet die kleinen Kinder

(Markus 10,13-16; Lukas 18,15-17)
13
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflege und für sie bete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab.
14
Doch Jesus sagte: Laßt die Kinder, und hindert sie nicht, zu mir zu kommen, denn den so Beschaffenen gehört das Himmelreich.
15
Er legte ihnen die Hände auf und zog von dort weiter.

Jesus gibt dem reichen jungen Herrscher Ratschläge

(Markus 10,17-31; Lukas 18,18-30)
16
Da trat einer herzu und fragte ihn: Meister, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?
17
Er sagte zu ihm: Was fragst du mich nach dem Guten? Einer ist der Gute. Willst du aber ins Leben eingehen, so halte die Gebote!
18
Er fragte ihn: Welche? Jesus sagte: Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst kein falsches Zeugnis ablegen!
19
Du sollst Vater und Mutter ehren und deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
20
Der junge Mann erwiderte ihm: Dies alles habe ich befolgt. Was fehlt mir noch?
21
Jesus sagte ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh hin, verkaufe, was du hast, und gib den Erlös den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir!
22
Als der junge Mann das hörte, ging der betrübt davon; denn er besaß viele Güter.

Bei Gott sind alle Dinge möglich

23
Jesus aber sagte zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich eingehen.
24
Noch einmal sage ich euch: Leichter ist es, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.
25
Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und fragten: Wer kann dann gerettet werden?
26
Jesus schaute sie an und sagte zu ihnen: Bei Menschen ist das unmöglich, bei Gott aber ist alles möglich.
27
Da nahm Petrus das Wort und sagte: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was wird uns zuteil werden?
28
Jesus sagte ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Erneuerung der Welt, wenn der Menschensohn auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
29
Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verläßt, wird hundertfach empfangen und ewiges Leben gewinnen.
30
Viele, die die Ersten sind, werden die Letzten, und viele, die die Letzten sind, werden die Ersten sein.