Jesus kommt in das Haus des Zachäus
(4. Mose 5,5-10)
1
Er kam nach Jericho und zog durch den Ort.
2
Da war ein Mann mit Namen Zachäus. Er war Oberzöllner, und er war reich.
3
Gern hätte er Jesus von Angesicht gesehen, aber wegen der Volksmenge konnte er es nicht; denn er war klein von Gestalt.
4
So lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um ihn sehen zu können; denn dort mußte er vorbeikommen.
5
Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, steig schnell herab, denn heute muß ich in deinem Haus bleiben.
6
Eilends stieg er herab und nahm ihn mit Freuden auf.
7
Alle, die das sahen, murrten und sagten: Um zu rasten, ist er bei einem Sünder eingekehrt!
8
Zachäus aber trat herzu und sagte zum Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen; und wenn ich jemand betrogen habe, so erstatte ich es vierfach.
9
Jesus sagte zu ihm,: Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist.
10
Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren war.
Das Gleichnis von den Minen
(Matthäus 25,14-30)
11
Weil er nahe bei Jerusalem war und die Leute, die ihm zuhörten, meinten, jetzt müsse bald das Reich Gottes erscheinen, trug er ihnen noch ein Gleichnis vor.
12
Er sagte: Ein Mann von edler Abkunft zog in ein fernes Land, um sich die Königswürde zu holen und dann heimzukehren.
13
Er rief zehn von seinen Knechten, übergab ihnen zehn Minen und sagte zu ihnen: Handelt damit, bis ich zurückkomme!
14
Seine Mitbürger aber haßten ihn; sie schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: Wir wollen den nicht zu unserem König haben!
15
Als er nun doch mit der Königswürde heimgekehrt war, ließ er die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen, um zu erfahren, was ein jeder erworben habe.
16
Der erste kam und sagte: Herr, deine Mine hat zehn Minen hinzugewonnen.
17
Da sagte er ihm: Recht so, du guter Knecht; weil du im Kleinen treu gewesen bist, sollst du Gebieter über zehn Städte sein.
18
Der zweite kam und sagte: Deine Mine, Herr, hat fünf Minen eingebracht.
19
Zu diesem sagte er: Du sollst über fünf Städten stehen.
20
Und ein anderer kam und sagte: Herr, hier ist deine Mine. Ich habe sie im Schweißtuch aufbewahrt.
21
Ich fürchtete mich nämlich vor dir, weil du ein strenger Mann bist. Du nimmst, was du nicht angelegt, und erntest, was du nicht gesät hast.
22
Da sagte er ihm: Aus deinem Mund will ich dich richten, du schlechter Knecht! Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, daß ich nehme, was ich nicht angelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe.
23
Warum hast du denn mein Geld nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Heimkehr mit Gewinn abgehoben.
24
Dann sagte er zu den Umstehenden: Nehmt ihm die Mine weg und gebt sie dem, der die zehn Minen hat.
25
Sie erwiderten ihm: Herr, der hat doch schon zehn Minen.
26
Ich sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das weggenommen, was er hat.
27
Diese meine Feinde aber, die mich nicht zu ihrem König haben wollten, bringt hierher und macht sie vor meinen Augen nieder!
Der triumphale Einzug
(Sacharja 9,9-13; Matthäus 21,1-11; Markus 11,1-11; Johannes 12,12-19)
28
Nach diesen Worten zog er weiter auf dem Weg nach Jerusalem hinauf.
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Als er in die Nähe von Betfage und Betanien an den Berg kam, der Ölberg heißt, entsandte er zwei seiner Jünger
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mit dem Auftrag: Geht in das Dorf, das vor euch liegt. Dort werdet ihr am Eingang ein Füllen angebunden finden, auf dem noch niemand gesessen hat. Bindet es los und führt es her.
31
Sollte euch jemand fragen: Warum bindet ihr es los?, so antwortet: Der Herr bedarf seiner.
32
Die Abgesandten gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte.
33
Als sie das Füllen losbanden, fragten seine Besitzer: Warum bindet ihr das Füllen los?
34
Sie antworteten: Der Herr bedarf seiner.
35
Sie führten nun das Füllen zu Jesus, warfen ihre Kleider darauf und ließen Jesus aufsitzen.
36
Während er dahinzog, breiteten sie ihre Kleider auf dem Weg aus.
37
Und als er sich schon dem Abhang des Ölberges näherte, begann die ganze Schar der Jünger voll Freude Gott mit lauter Stimme zu preisen ob all der Wundertaten, die sie gesehen hatten.
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Sie riefen: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Herrlichkeit in der Höhe!
39
Da sagten einige Pharisäer aus der Volksmenge zu ihm: Meister, verbiete das deinen Jüngern.
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Er entgegnete ihnen: Ich sage euch, wenn diese schweigen, werden die Steine schreien.
Jesus weint über Jerusalem
(Jesaja 29,1-16)
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Als er näher kam und die Stadt erblickte, weinte er über sie
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und sagte: Wenn doch auch du, an diesem Tag erkannt hättest, was dir zum Frieden dient! Nun aber ist es vor deinen Augen verborgen.
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Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen werden.
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Sie werden dich und deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern und keinen Stein in dir auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.
Jesus säubert den Tempel
(Matthäus 21,12-17; Markus 11,15-19; Johannes 2,12-25)
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Dann ging er in den Tempel und trieb aus ihm die Verkäufer und Käufer hinaus.
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Er rief ihnen zu: Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Bethaus sein. - Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht.
47
Täglich lehrte er im Tempel. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Führer des Volkes aber sannen darauf, ihn zu töten.
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Sie wußten nur nicht, wie sie vorgehen sollten, denn alles Volk hörte ihm gespannt zu.