Der Fall von Jerusalem
(2. Könige 25,1-12; 2. Chronik 36,15-21)
1
Als Jerusalem eingenommen war - im neunten Jahr Zidkijas, des Königs von Juda, im zehnten Monat, rückte Nebukadnezzar, der König von Babel, mit seiner ganzen Heeresmacht gegen Jerusalem und belagerte es,
2
im elften Jahr Zidkijas, im vierten Monat, am neunten Tag des Monats, war eine Bresche in die Stadtmauer gelegt worden -
3
da zogen alle Obersten des Königs von Babel ein und ließen sich am Mitteltor nieder: [Nergal-Sarezer, der Fürst von Sin-Magir,] Nebuschasban, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle übrigen Obersten des Königs von Babel.
4
Als Zidkija, der König von Juda, und alle Krieger sie sahen, flohen sie und verließen bei Nacht auf dem Weg nach dem Königsgarten durch das Tor zwischen den beiden Mauern die Stadt. Er selbst wandte sich der Jordanebene zu.
5
Doch die Truppen der Chaldäer jagten ihnen nach und holten Zidkija in den Steppen von Jericho ein. Sie ergriffen ihn und brachten ihn zu Nebukadnezzar, den König von Babel, nach Ribla im Gebiet von Hamat.
6
Der sprach ihm das Urteil. Der König von Babel ließ in Ribla die Söhne Zidkijas vor dessen Augen hinschlachten; ebenso ließ der König von Babel alle vornehmen Judäer töten.
7
Den Zidkija aber blendete er, legte ihn in Ketten und ließ ihn nach Babel bringen.
8
Die Chaldäer brannten den königlichen Palast und die Häuser des Volkes nieder und rissen die Mauern Jerusalems ein.
9
Den Rest der Bevölkerung, der noch in der Stadt übriggeblieben war, sowie die Überläufer, die zu ihnen übergegangen waren, den Rest der Handwerker, ließ Nebusaradan, der Kommandant der Leibwache, nach Babel in die Gefangenschaft abführen.
10
Von den geringen Leuten, die nichts besaßen, ließ Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, einige im Land Juda zurück und gab ihnen an jenem Tag Weinberge und Äcker.
Jeremia geht in die Freiheit
11
Bezüglich des Jeremia befahl Nebukadnezzar, der König von Babel, Nebusaradan, dem Befehlshaber der Leibwache, folgendes:
12
"Hole ihn, trage für ihn Sorge und füge ihm nichts Böses zu! Verfahre mit ihm nach den Wünschen, die er dir äußert!"
13
Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache, sandte nun den Oberkämmerer Nebuschasban, den Obermagier Nergal-Sarezer und alle Obersten des Königs von Babel hin.
14
Sie ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, daß er ihn frei nach Hause entlasse. So hielt er sich inmitten des Volkes auf.
15
An Jeremia aber erging, als er noch im Wachthof gefangen war, folgendes Wort des Herrn:
16
"Geh, sage dem Kuschiter Ebed-Melech: So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:>Nunmehr lasse ich mein Wort gegen diese Stadt in Erfüllung gehen zum Unheil, nicht zum Heil. Wenn es sich an jenem Tag vor deinen Augen erfüllt,
17
will ich dich an jenem Tag retten<, - Spruch des Herrn ->daß du den Männern, vor denen dir graut, nicht überliefert wirst.
18
Aus aller Gefahr werde ich dich erretten, und du wirst nicht durch das Schwert fallen, sondern dein Leben in Sicherheit bringen, weil du auf mich vertraut hast<," - Spruch des Herrn.