Proklamation gegen Tyrus
(Jesaja 23,1-18)
1
Im elften Jahr, im zwölften Monat, am ersten Tag des Monats erging das Wort des Herrn an mich:
2
"Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem ausruft: "Ha! Der Völker Tor ist zerbrochen! Mir hat es sich aufgetan. Ich werde in Fülle besitzen. Es ist ja zur Öde geworden<,
3
darum spricht der allmächtige Herr:>Siehe, Tyrus, ich schreite gegen dich ein, führe gegen dich zahlreiche Völker, wie das Meer seine Wogen heranwälzt.
4
Sie werden die Mauern von Tyrus zerstören. Seine Türme werden sie niederreißen. Ich werde das Erdreich wegfegen von ihm und es zum kahlen Felsen machen.
5
Ein Trockenplatz für die Netze wird es sein inmitten des Meeres. Denn ich habe es gesagt<, - Spruch des allmächtigen Herrn. ->Den Völkern wird zum Raub es werden.
6
Seine Tochterstädte, die auf dem Festland sind, werden vernichtet durch das Schwert und erkennen, daß ich der Herr bin.<
7
Denn so spricht der allmächtige Herr:>Siehe, ich lasse über Tyrus von Norden her Nebukadnezzar kommen, den König von Babel, den König der Könige, mit Pferden und Wagen und Reitern und mit einer großen Menge von Völkern.
8
Deine Tochterstädte auf dem Festland wird er mit dem Schwert vernichten. Er wird Belagerungstürme gegen dich errichten, einen Wall gegen dich aufschütten und Schutzdächer gegen dich aufstellen.
9
Den Stoß seiner Sturmböcke wird er gegen deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Eisenhaken niederreißen.
10
Ob der Menge seiner Pferde wird dich Staub bedecken. Vom Getöse der Reiter, Räder und Wagen werden deine Mauern erzittern, wenn er einzieht in deine Tore, wie man in eine eroberte Stadt einzieht.
11
Mit den Hufen seiner Pferde wird er all deine Straßen zerstampfen, dein Volk mit dem Schwert töten. Deine stolzen Götzensäulen werden zu Boden stürzen.
12
Sie werden deinen Reichtum plündern, deine Handelsgüter als Beute mitnehmen, deine Mauern zerstören und deine prächtigen Paläste niederreißen. Deine Bausteine, dein Holz und deinen Schutt wird er in das Wasser werfen.
13
Dann will ich dem Laut deiner Lieder ein Ende machen, und der Klang deiner Harfen soll nicht mehr gehört werden.
14
Ich werde dich zu einem kahlen Felsen machen; ein Trockenplatz für Fischernetze wirst du sein. Nie mehr sollst du aufgebaut werden, denn ich habe es gesagt<, - Spruch des allmächtigen Herrn.
15
So spricht der allmächtige Herr über Tyrus:>Nicht wahr, von deinem dröhnenden Sturz, vom Stöhnen der Erschlagenen, vom Morden des Schwertes in dir erbeben die Inseln.
16
Von ihren Thronen steigen alle Fürsten des Meeres, legen ihre Mäntel ab, ziehen ihre bunten Kleider aus. In Trauer kleiden sie sich, sitzen auf dem Boden, zittern unablässig und schaudern deinetwegen.
17
Sie stimmen ein Klagelied über dich an und sagen von dir: Wie gingst du zugrunde, Bewohnerin der Meere, du hochgepriesene Stadt, die mächtig war auf dem Meer mit ihren Bewohnern, die all ihre Nachbarn in Schrecken versetzte!
18
Nun erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes. Entsetzt sind die Inseln im Meer über dein Ende.<"
19
Denn so spricht der allmächtige Herr:>Ich will dich zu einer verwüsteten Stadt machen, gleich den Städten, die nicht mehr bewohnt sind, wenn ich die Flut gegen dich heranführe, daß die weiten Wasser dich bedecken.
20
Ich will dich hinunterstoßen zu denen, die schon in die Grube gefahren sind, zum Volk der Vorzeit. Ich will dir im Land der Totenwelt eine Stätte bereiten, die ewigen Trümmern gleicht, bei denen, die in die Grube hinabgestiegen sind. Du wirst so nicht mehr bewohnt werden und dastehen im Land der Lebendigen.
21
Schreckensvollem Untergang will ich dich preisgeben. Du wirst nicht mehr sein; man wird dich suchen und nicht mehr finden in Ewigkeit<," - Spruch des allmächtigen Herrn.