Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000

- Kapitel 20 -

Die Rebellionen Israels

1
Im siebten Jahre, im fünften Monat, am Zehnten des Monats kamen einige von den Ältesten Israels, um den Herrn zu befragen, und setzten sich vor mir nieder.
2
Da erging das Wort des Herrn an mich:
3
"Menschensohn, sprich zu den Ältesten Israels und sage zu ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Mich zu befragen seid ihr gekommen? So wahr ich lebe, ich lasse mich von euch nicht befragen<, - Spruch des allmächtigen Herrn.
4
Willst du ihnen das Urteil sprechen, willst du das Urteil sprechen, Menschensohn? Tu ihnen die Greuel ihrer Väter kund!
5
Sage ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Als ich Israel erwählte, erhob ich meine Hand den Nachkommen des Hauses Jakob zum Schwur und gab mich ihnen im Land Ägypten zu erkennen. Ich erhob ihnen die Hand zum Schwur und sprach: Ich bin der Herr, euer Gott!
6
Damals erhob ich meine Hand und schwur, sie aus Ägypten in ein Land zu führen, das ich für sie ausgesucht hatte, das von Milch und Honig überfließt, das herrlichste aller Länder.
7
Ich sagte zu ihnen: Jeder werfe die Götzenscheusale weg, an denen ihr hängt! Verunreinigt euch nicht an den Götzen Ägyptens! Ich bin der Herr, euer Gott.
8
Sie aber zeigten sich gegen mich halsstarrig und wollten nicht auf mich hören. Keiner warf die Götzenscheusale, an denen sie hingen, fort, und sie ließen nicht von den Götzen Ägyptens. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an ihnen auszulassen im Land Ägypten.
9
Aber um meines Namens willen handelte ich so, daß er nicht entweiht würde in den Augen der Völker, in deren Mitte sie lebten, vor deren Augen ich mich ihnen kundgetan hatte, um sie aus dem Land Ägypten wegzuführen.
10
So führte ich sie aus dem Land Ägypten weg und brachte sie in die Wüste.
11
Ich gab ihnen meine Satzungen und lehrte sie meine Gesetze, durch deren Befolgung der Mensch lebt.
12
Auch meine Sabbate gab ich ihnen, damit sie ein Zeichen seien zwischen mir und ihnen, damit man erkenne, daß ich der Herr bin, der sie heiligt.
13
Doch auch in der Wüste war das Haus Israel widerspenstig gegen mich. Sie wandelten nicht nach meinen Satzungen und verachteten meine Gebote, durch deren Befolgung der Mensch lebt. Sie hielten meine Sabbate durchaus nicht heilig. Da gedachte ich meinen Grimm in der Wüste über sie auszugießen, um sie auszurotten.
14
Doch tat ich es nicht um meines Namens willen, damit er nicht in den Augen der Völker entweiht würde, vor deren Augen ich sie weggeführt hatte.
15
Ich erhob meine Hand in der Wüste und schwur ihnen, sie nicht in das Land zu führen, das ich ihnen bestimmt hatte, das von Milch und Honig überfließt, das herrlichste aller Länder,
16
weil sie meine Gebote mißachtet hatten, nicht nach meinen Satzungen gewandelt waren und meine Sabbate nicht heilig gehalten hatten; denn ihr Herz hing ihren Götzen an.
17
Dennoch blickte mein Auge mitleidsvoll auf sie, so daß ich sie nicht vernichtete und sie in der Wüste nicht ausrottete.
18
Zu ihren Söhnen sprach ich in der Wüste: Wandelt nicht nach den Gewohnheiten eurer Väter, beobachtet nicht ihre Bräuche und verunreinigt euch nicht an ihren Götzen!
19
Ich bin der Herr, euer Gott. Nach meinen Satzungen wandelt, meine Gebote beobachtet sorgfältig!
20
Haltet meine Sabbate heilig, damit sie ein Zeichen seien zwischen mir und euch, auf daß man erkenne, daß ich, der Herr, euer Gott bin!
21
Indes auch die Söhne waren widerspenstig gegen mich. Sie wandelten nicht nach meinen Satzungen und beobachteten nicht sorgfältig meine Gebote, durch deren Beobachtung der Mensch lebt, und hielten meine Sabbate nicht heilig. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugießen und meinen Zorn in der Wüste an ihnen auszulassen.
22
Aber ich zog meine Hand wieder zurück und handelte um meines Namens willen, damit er nicht vor den Augen der Völker entweiht würde, vor deren Augen ich sie weggeführt hatte.
23
Doch erhob ich in der Wüste meine Hand ihnen zum Schwur, sie unter die Völker zu zerstreuen und in die Länder zu versprengen,
24
weil sie meine Gebote nicht hielten und meine Satzungen mißachteten, meine Sabbate entweihten und ihre Augen an die Götzen ihrer Väter hängten.
25
So gab ich ihnen Satzungen, die nicht zum Guten waren, und Gebote, durch die sie nicht leben sollten.
26
Ich ließ sie durch ihre Opfergaben unrein werden, dadurch, daß sie jede Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen, um ihnen so Entsetzen einzuflößen, damit sie erkennen sollten, daß ich der Herr bin.<
27
Darum, Menschensohn, sprich zum Haus Israel und sage ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Auch dadurch haben mich eure Väter gelästert und Treubruch an mir begangen:
28
Ich führte sie in das Land, das ich ihnen zu geben eidlich versprochen hatte. Doch sie schlachteten, wo immer sie einen hohen Hügel oder einen dichtbelaubten Baum erblickten, ihre Opfer, brachten dort ihre widerlichen Opfergaben dar, stellten dort ihre lieblich duftenden Opfer auf und gossen ihre Trankopfer aus.
29
Ich sprach zu ihnen: Was soll die Höhe, wohin ihr geht? - Ihr Name>Höhe< ist geblieben bis auf den heutigen Tag.<
30
Darum sprich zum Haus Israel: So spricht der allmächtige Herr.>Ihr verunreinigt euch auf dem Weg eurer Väter und lauft ihren Götzenscheusalen nach.
31
Indem ihr eure Gaben darbringt, indem ihr eure Kinder durchs Feuer gehen laßt, verunreinigt ihr euch durch all eure Götzen bis auf den heutigen Tag. Und da sollte ich mich befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe!<, - Spruch des allmächtigen Herrn ->ich werde mich von euch nicht befragen lassen.
32
Was ihr vorhabt, wird sicherlich nicht geschehen, wenn ihr sagt: Wir wollen sein wie die Heiden, wie die Völker der Länder, indem wir anbeten Holz und Stein!

Gott wird Israel wiederherstellen

33
So wahr ich lebe!<, - Spruch des allmächtigen Herrn ->mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und ausgegossenem Grimm will ich mich als König über euch erweisen!
34
Ich will euch aus den Völkern führen und euch aus den Ländern, wohin ihr zerstreut wurdet, mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und ausgegossenem Grimm sammeln.
35
In die Wüste der Völker will ich euch bringen und dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht.
36
Wie ich mit euren Vätern in der Wüste Ägyptens ins Gericht gegangen bin, so will ich mit euch ins Gericht gehen<, - Spruch des allmächtigen Herrn.
37
>Unter meinem Stab will ich euch hindurchgehen lassen und euch unter das Joch des Bundes zwingen.
38
Ich werde aus euch ausscheiden, die sich gegen mich empört haben und abgefallen sind. Aus dem Land, wo sie als Fremdlinge wohnten, werde ich sie wegführen, aber ins Land Israel sollen sie nicht gelangen, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin.
39
Ihr aber, Haus Israel<, - so spricht der allmächtige Herr ->geht nur hin und dient ein jeder seinem Götzen! Doch hernach werdet ihr sicher auf mich hören, meinen heiligen Namen nicht mehr durch eure Opfergaben und Götzen entheiligen.
40
Auf meinem heiligen Berg, auf Israels Bergeshöhe<, - Spruch des allmächtigen Herrn ->werdet ihr mir dienen, dort im Land, das ganze Haus Israel. Dort werde ich euch gnädig annehmen und dort eure Hebeopfer und eure Erstlingsgaben einfordern mit allem, was ihr mir an heiligen Gaben darbringt.
41
Bei lieblichem Opferduft will ich euch gnädig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern wegführe und euch aus den Ländern sammle, in die ihr zerstreut wurdet. So werde ich mich an euch vor den Augen der Völker als heilig erweisen.
42
Ihr werdet erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich euch in das Land Israel bringe, in das Land, das ich euren Vätern zu geben eidlich versprochen habe.
43
Dort werdet ihr eurer Wege und all eurer Taten gedenken, durch die ihr euch befleckt habt. Ihr werdet vor euch selber Abscheu empfinden wegen all der Missetaten, die ihr begangen habt.
44
Dann werdet ihr erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich so mit euch verfahre -: um meines Namens willen, nicht nach euren bösen Wegen und euren bösen Taten, Haus Israel!<," - Spruch des allmächtigen Herrn.

Feuer im Wald

45
(21:1) Das Wort des Herrn erging an mich:
46
(21:2) "Menschensohn, richte dein Angesicht nach Süden, predige gegen Mittag! Weissage wider den Wald, der im Südland ist, und sprich zu dem Wald im Südland:
47
(21:3) Höre das Wort des Herrn: So spricht der allmächtige Herr:>Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden; es soll in dir jeden grünenden Baum und jeden dürren Baum verzehren. Die lodernde Flamme soll nicht erlöschen, und alle Gesichter vom Südland bis zum Norden sollen versengt werden.
48
(21:4) Alles Fleisch wird sehen, daß ich, der Herr, sie entfacht habe. Sie wird nicht erlöschen.<"
49
(21:5) Da sagte ich: "Ach, allmächtiger Herr, sie werden von mir sagen:>Redet der nicht immer in Rätseln?<"