Josefs Brüder kehren mit Benjamin zurück
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Die Hungersnot aber lastete schwer auf dem Land
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Als sie das Getreide, das sie aus Ägypten geholt hatten, ganz aufgebraucht hatten, sagte ihr Vater zu ihnen: "Zieht noch einmal hin und kauft wieder etwas Getreide für uns!"
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Juda entgegnete ihm: "Der Mann hat uns nachdrücklich eingeschärft: Ihr dürft mir nicht unter die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist!
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Willst du uns also unseren Bruder mitgeben, so wollen wir hinziehen und für dich Getreide kaufen.
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Willst du ihn aber nicht mitgeben, so ziehen wir nicht hin; denn der Mann hat uns gesagt: Ihr dürft mir nicht unter die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist."
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Da sagte Israel: "Warum habt ihr mir das Leid angetan, dem Mann zu verraten, daß ihr noch einen Bruder habt?"
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Sie antwortete: "Der Mann erkundigte sich eingehend nach uns und unserer Familie und fragte: Lebt euer Vater noch? Habt ihr noch einen Bruder? Wir haben ihm auf seine Fragen Auskunft gegeben. Konnten wir denn wissen, daß er von uns verlangen würde: Bringt euren Bruder her?"
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Juda aber bat seinen Vater Israel: "Gib mir den Knaben mit! Dann wollen wir uns auf den Weg machen und hinziehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben müssen, wir, du und unsere Kinder.
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Ich will mich für ihn verbürgen. Mich sollst du für ihn verantwortlich machen. Wenn ich ihn dir nicht zurückbringe und dir vor Augen stelle, so will ich Zeit meines Lebens vor dir die Schuld tragen.
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Hätten wir nicht so lange gezögert, wir wären nun gewiß schon zweimal wieder zurück."
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Da sagte ihr Vater Israel zu ihnen: "Wenn es sein muß, dann tut folgendes: Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes etwas in euren Säcken mit und bringt es dem Mann als Geschenk, etwas Balsam und etwas Honig, Gummi und Rosenharz, Pistazien und Mandeln.
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Sodann nehmt doppelt so viel Geld mit; denn das Geld, das sich oben in euren Säcken fand, müßt ihr wieder mitnehmen. Vielleicht liegt ein Versehen vor.
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Auch euren Bruder nehmt mit! Und macht euch auf den Weg und zieht wieder zu dem Mann hin!
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Der allmächtige Gott gebe, daß ihr bei dem Mann Erbarmen findet und er euren Bruder wieder mit euch ziehen läßt und den Benjamin ebenso! Ich aber bin nun wieder kinderlos, wie ich einst ohne Kinder war!"
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So nahmen die Männer das Geschenk; auch den doppelten Geldbetrag nahmen sie mit und den Benjamin, brachen auf, zogen nach Ägypten und traten vor Josef.
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Als nun Josef den Benjamin bei ihnen sah, gebot er seinem Hausverwalter: "Führe diese Leute ins Haus. Lasse ein Stück Vieh schlachten und zubereiten; denn diese Leute sollen mittags bei mir speisen."
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Der Mann tat, wie Josef befohlen hatte, und führte die Leute in Josefs Haus.
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Da fürchteten sich die Leute, weil sie in das Haus Josefs geführt wurden, und dachten: "Wegen des Geldes, das beim ersten Mal wieder in unsere Säcke geriet, führt man uns da hinein, um uns anzuklagen und sich unser wie auch unserer Esel zu bemächtigen und uns dann zu Sklaven zu machen."
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Darum traten sie an Josefs Hausverwalter heran, redeten ihn am Hauseingang an
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und sagten: "Bitte, mein Herr! Wir sind schon einmal hierher gereist, um Getreide zu kaufen.
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Als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, fand sich das Geld eines jeden gleich obenauf in seinem Sack, unser Geld nach seinem Vollgewicht. Das bringen wir nun hiermit zurück,
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haben aber auch noch anderes Geld bei uns, um Getreide zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat."
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Er antwortete: "Beruhigt euch! Seid ohne Furcht! Euer Gott und eures Vaters Gott hat da heimlich einen Schatz in eure Säcke gelegt. Euer Geld ist richtig bei mir eingegangen." Dann führte er den Simeon zu ihnen heraus.
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Hierauf brachte er die Leute in Josefs Haus, reichte ihnen Wasser, worin sie sich die Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.
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Sie legten unterdessen das Geschenk zurecht, bis Josef gegen Mittag käme; denn sie hatten gehört, daß sie dort essen sollten.
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Als Josef heimkam, überreichten sie ihm das Geschenk, das sie mitgebracht hatten, im Haus und verneigten sich vor ihm bis zur Erde.
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Er erkundigte sich nach ihrem Befinden und fragte: "Wie geht es eurem alten Vater, von dem ihr erzählt habt? Ist er noch am Leben?"
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Sie antworteten: "Gut geht es deinem Knecht, unserem Vater; er ist noch am Leben." Dabei verbeugten sie sich tief.
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Als er umherblickte, sah er seinen Vollbruder Benjamin. Er fragte: "Das ist wohl euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt?" und fügte bei: "Gott schenke dir seine Huld, mein Sohn!"
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Dann brach Josef schnell ab; denn er wurde angesichts seines Bruders von tiefer Rührung ergriffen und war nahe daran, in Tränen auszubrechen. Er ging daher ins innere Gemach und weinte sich dort aus.
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Nachdem er sich das Gesicht gewaschen hatte, kam er wieder heraus und befahl, mit Gewalt sich beherrschend: "Tragt das Essen auf!"
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Da trug man ihm und jenen gesondert auf, ebenso den Ägyptern, die mit ihm speisten; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen speisen, weil dies den Ägyptern als Greuel gilt.
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Sie saßen vor ihm, vom Ältesten bis zum Jüngsten genau nach dem Alter geordnet. Darob sahen sich die Männer erstaunt an.
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Er ließ ihnen von den Gerichten, die vor ihm standen, vorsetzen. Der Teil, den Benjamin vorgelegt bekam, war fünfmal so groß als der aller anderen. Sie tranken mit ihm und wurden guter Dinge.