Gottes Neue Offenbarungen

Der Prediger Salomo (Kohelet)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 2 -

Die Vergeblichkeit des Vergnügens

1
Da sprach ich in meinem Herzen: "Wohlan! Versuch es mit der Lust. Laß es dir wohl ergehen!" - Doch siehe: Auch das war eitel.
2
Vom Lachen sagte ich: "Närrisch Gebaren!" - Von der Freude: "Zu was soll sie gut sein?"
3
Ich war darauf ausgegangen, den Leib zu laben mit Wein - während mein Geist wohlweislich Führer blieb - und mich abzugeben mit Torheit, bis ich sähe, ob es für die Menschenkinder von Nutzen sei, unter dem Himmel ihr ganzes Leben so zu tun.
4
Ich habe große Dinge getan: Häuser habe ich mir gebaut und mir Weinberge gepflanzt,
5
Gärten und Parks mir angelegt und Fruchtbäume jeglicher Art hineingepflanzt.
6
Ich habe mir Wasserteiche geschaffen, junge Baumanlagen daraus zu bewässern.
7
Ich habe mir Knechte und Mägde gekauft. Auch hatte ich Hausgesinde und Herdenbesitz: Rinder und Schafe - viel mehr als alle, die vor mir in Jerusalem lebten.
8
Ich habe mir auch Silber und Gold gehäuft und Schätze von Königen und von Ländern. Ich habe mir Sänger und Sängerinnen gehalten und der Menschenkinder Ergötzen: Frauen in Menge.
9
So ward ich groß, größer als alle, die vor mir in Jerusalem lebten. Die Weisheit aber verharrte bei mir.
10
Was meine Augen begehrten, versagte ich ihnen nicht. Keine Freude verwehrte ich meinem Herzen. - Ja, Freude hatte mein Herz an all meinem Mühen. Und das war mir Lohn für all meine Plage.
11
Und ich prüfte all meine Werke, die meine Hände geschaffen, und auch die Mühe, die darauf ich verwandt, sie zu schaffen - und siehe: Alles war eitel und Haschen nach Wind. Nichts kommt dabei heraus unter der Sonne.

Die Weisen und die Törichten

12
Ich ging nun daran, zu sehen, was Weisheit sei. - Doch sie ist Torheit und Tollheit! - denn was wird der Mensch tun, der folgen wird auf den König? Dasselbe, was man schon immer getan!
13
Und ich sah: Denselben Vorzug hat vor der Torheit die Weisheit wie das Licht vor dem Dunkel.
14
Der Weise hat Augen im Kopf, der Tor aber wandelt in Finsternis. Und doch habe ich erkannt, daß sie beide ein Los trifft. -
15
So sprach ich in meinem Herzen: Wenn auch mir widerfährt des Toren Geschick: was bin ich dann so sehr weise gewesen? - Und so sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel!
16
Ein dauernd Gedenken bleibt so wenig vom Weisen wie vom Toren; denn in künftigen Tagen ist alles vergessen. - Ach, wie stirbt doch der Weise mit dem Toren dahin!
17
Da faßte ich Haß wider das Leben: Widerwärtig erschien mir das Tun, das sich abspielt unter der Sonne. Denn alles ist eitel und Haschen nach Wind.

Die Vergeblichkeit der Arbeit

18
Verhaßt ward mir all mein Mühen, womit ich mich unter der Sonne geplagt; denn einem, der auf mich folgt, muß ich es hinterlassen.
19
Wer weiß, ob er weise ist oder töricht? Er wird schalten über all mein Mühen, über das, was ich durch harte und weise Arbeit unter der Sonne erworben. - Auch das ist eitel!
20
So kam ich dahin, mich schier der Verzweiflung zu überlassen ob all meiner Mühe, die ich aufgewandt unter der Sonne.
21
Da müht sich ein Mensch um Weisheit, Erkenntnis und Tüchtigkeit, und einem Menschen, der sich nicht darum mühte, muß er es zum Besitz hinterlassen. - Auch das ist eitel und ein großes Übel!
22
Denn was fruchtet dem Menschen all sein Mühen und seines Geistes Sinne, womit er sich plagt unter der Sonne?
23
Alle seine Tage sind doch voller Leid und seine Arbeit voll Ärger. Selbst bei Nacht ruht nicht sein Geist. - Auch das ist eitel!
24
Es gibt für den Menschen nichts Besseres, als zu essen und zu trinken und es sich wohl sein zu lassen bei seiner Mühe. Ich sah, daß auch dies aus Gottes Hand kommt.
25
Denn wer kann essen und genießen ohne ihn?
26
Dem, der in Gunst bei ihm steht, gibt er ja Weisheit, Wissen und Freude. Dem aber, der ihm mißfällt, bürdet er auf, zu sammeln und anzuhäufen und es dem zu geben, der in Gunst steht bei Gott. - Auch das ist eitel und Haschen nach Wind!

Die Vergeblichkeit des Vergnügens

1
Ich sprach in meinem Herzen: Ich will hingehen und Freude in Fülle erlangen und das Gute genießen; aber ich sah, dass auch dies Eitelkeit war.
2
Das Lachen hielt ich für Verirrung und zur Freude sprach ich: Warum täuschest du dich vergeblich?
3
Da gedachte ich in meinem Herzen, mein Fleisch des Weines zu entwöhnen, um mein Herz zur Weisheit zu lenken und die Torheit zu meiden, bis ich ersehen möchte, was für die Menschenkinder nützlich, was ihnen zu tun obliege die Zahl ihrer Lebenstage hindurch unter der Sonne.
4
Ich unternahm große Werke, baute mir Häuser und pflanzte Weinberge,
5
legte Gärten und Parke an und pflanzte in denselben Bäume aller Art;
6
ich legte mir Wasserbehälter an, um daraus den Wald der aufsprossenden Bäume zu bewässern;
7
ich hatte Knechte und Mägde und viele Hausgenossen, dazu Rinder und große Schafherden, mehr als alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen;
8
ich häufte mir Silber und Gold auf und die Schätze von Königen und Ländern; ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen und was den Menschenkindern Lust bereitet, Becher und Gefäße, die zum Weinschenken dienen;
9
ich übertraf an Besitz alle, die vor mir in Jerusalem waren, auch blieb mir die Weisheit zur Seite.
10
Und nichts von dem, was meine Augen verlangten, versagte ich ihnen und ich wehrte meinem Herzen nicht, jede Lust zu genießen und sich zu freuen an dem, was ich herbeigeschafft hatte; und ich erachtete es als meinen Anteil, die Früchte meiner Mühe zu genießen.
11
Als ich aber alle Werke überschaute, die meine Hände zustande gebracht hatten, und die Mühen, mit denen ich mich vergeblich angestrengt hatte, sah ich in allen Eitelkeit und Geistesplage, und dass nichts von Dauer sei unter der Sonne.

Die Weisen und die Törichten

12
Da wandte ich meinen Blick darauf, Weisheit, Irrtum und Torheit zu betrachten. (Denn, sagte ich, was ist der Mensch, dass er dem Könige, seinem Schöpfer, folgen könnte?)
13
Und ich erkannte, dass die Weisheit so weit den Vorzug vor der Torheit verdient, wie das Licht vor der Finsternis unterschieden ist.
14
Der Weise hat Augen in seinem Kopfe, der Tor wandelt im Finstern; gleichwohl lernte ich auch, dass beider Endgeschick das gleiche ist.
15
Und so sprach ich in meinem Herzen: Wenn mein und des Toren Endgeschick gleich ist, was nützt es mir da, größere Mühe auf die Weisheit zu verwenden? Da sprach ich denn in meinem Herzen: Ich habe bemerkt, dass auch dies Eitelkeit ist!
16
Denn dem Weisen bleibt so wenig ein Andenken auf ewig wie dem Toren und die Folgezeit bedeckt alles auf gleiche Weise mit Vergessenheit, es stirbt der Weise wie der Tor dahin.
17
Darum ward ich des Lebens überdrüssig, da ich sah, dass alles unter der Sonne unvollkommen und alle Eitelkeit und Geistesplage sei.

Die Vergeblichkeit der Arbeit

18
Wiederum hatte ich Missfallen an all meinen Mühen, mit denen ich mich unter der Sonne so eifrig abgeplagt, da ich einen Erben nach mir haben werde,
19
von dem ich nicht weiß, ob er weise oder töricht sein wird; und doch wird er Macht erhalten über mein mühevolles Werk, mit dem ich mich abgeplagt und abgemüht habe. Ist wohl etwas so eitel?
20
Darum ließ ich ab und mein Herz beschloss, sich nicht weiter zu mühen unter der Sonne.
21
Denn wenn jemand mit Weisheit und Umsicht und Tüchtigkeit arbeitet und das, was er erworben, einem müßigen Menschen hinterlässt, so ist auch dies Eitelkeit und ein großes Übel!
22
Was für einen Nutzen hat denn der Mensch von all seiner Mühsal und Bekümmernis des Geistes, mit der er sich unter der Sonne abmühte?
23
Alle seine Tage sind voll Schmerzen und Gram, selbst in der Nacht hat sein Herz keine Ruhe. Ist nicht auch dies Eitelkeit?
24
Ist es denn nicht besser, man isst und trinkt und tut sich gütlich von dem Ertrage seiner Arbeit? Auch das steht in Gottes Hand!
25
Wer kann essen und im Genusse schwelgen wie ich?
26
Einem Menschen, welcher in seinen Augen gut erscheint, gibt Gott Weisheit, Erkenntnis und Freude; über den Sünder aber lässt er Trübsal kommen und übermäßige Sorge, anzuhäufen und anzusammeln und es dem zu vererben, der Gott gefällig ist, doch auch das ist Eitelkeit und vergebliche Sorge des Herzens.