Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Nahum

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

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- Kapitel 3 -

Das Weh von Ninive

1
Wehe der Blutstadt voll Lüge, erfüllt von Gewalttat, von endlosem Rauben!
2
Horch, Peitschengeknall! Horch, Rädergerassel! Jagende Rosse! Rollende Wagen!
3
Stürmende Reiter! Funkelnde Schwerter! Blitzende Speere! Tote in Menge! Zahllose Leichen! Kein Ende der Leichen. Man fällt über Leichen.
4
Und das wegen des vielen Buhlens der Buhlerin, der lieblichschönen, der zauberkundigen, die Völker bestrickte mit ihrem Buhlen, Volksstämme mit ihren Zauberkünsten.
5
"Siehe, ich will an dich!" - Spruch des Herrn der Heerscharen - "Ich decke bis übers Gesicht dir auf deine Schleppe und zeige den Völkern deine Blöße, deine Schande den Königreichen.
6
Unrat werfe ich auf dich. Schmach tu ich dir an und mache dich zum Schaustück.
7
Jeder, der dich erblickt, flieht von dir weg und ruft: "Ninive ist zerstört! Wer kann sie bedauern? Wo kann ich Tröster dir finden?<"
8
Bist du denn besser als No-Amon, das an den Strömen thronte, rings vom Wasser umgeben? Sein Wall war der Strom, seine Mauer das Wasser.
9
Seine Stärke war Kusch, zahllose Ägypter, Put und Libyen seine Helfer.
10
Und trotzdem mußte es in die Verbannung, mußte in die Gefangenschaft wandern. Auch seine Kinder wurden zerschmettert an allen Straßenecken. Über seine Edlen warf man das Los. In Ketten gelegt wurden all seine Großen.
11
So wirst auch du einst berauscht, wirst ohnmächtig sein. Auch du wirst Schutz suchen vor dem Feind.
12
All deine Burgen sind Feigenbäume mit Frühfeigen. Sie fallen beim Schütteln dem, der essen will, gleich in den Mund.
13
Siehe die Krieger in deiner Mitte: Weiber sind sie geworden vor deinem Feind. Weit offen stehen deines Landes Tore. Feuer frißt deine Riegel.
14
Für die Belagerung schöpfe dir Wasser! Verstärke die Schanzen! Tritt Lehm! Stampfe Ton! Die Ziegelform nimm zur Hand!
15
Dann wird das Feuer dich fressen, das Schwert dich vertilgen. Wie die Heuschrecke wird es dich fressen. Und magst du dich wie die Heuschrecken mehren, wie die Grashüpfer zahllos werden,
16
und magst du mehr Händler haben als Sterne am Himmel: die Heuschrecken häuten sich und schwirren davon.
17
Und mögen deine Fürsten wie Grashüpfer sein, deine Führer wie Heuschreckenschwärme, die an den Mauern zur Zeit der Kälte sich lagern. Geht die Sonne dann auf, so schwirren sie fort, und niemand weiß, wo sie bleiben.
18
Entschlafen sind deine Hirten, König von Assur. Deine Helden ruhen. Dein Volk ist zerstreut auf den Bergen, und niemand ist da, der es sammelt.
19
Keine Linderung gibt es für deine Wunde. Der Schlag, der dich traf, ist unheilbar. Über dich klatscht in die Hände, wer von dir hört; denn wen hat nicht unablässig deine Bosheit getroffen?

Das Weh von Ninive

1
Wehe der Stadt der Blutschuld, ganz angefüllt von Trug und Gewalttat, nicht hört in dir das Rauben auf.
2
Horch! Peitschenknall und Rädergerassel, der Rosse Wiehern, der Wagen Rollen, anstürmende Reiter,
3
blinkende Schwerter, Blitzen der Speere, viele Erschlagene und schwere Niederlagen; zahllos sind die Leichen, so dass sie über ihre Leiber dahinstürzen.
4
Wegen der vielen Buhlereien der schönen, holden, zauberkundigen Buhlerin, welche die Völker durch ihre Buhlkünste verhandelte, die Geschlechter durch ihre Zauberkünste;
5
siehe, ich will an dich, spricht der Herr der Heerscharen; ich will deine Blöße vor deinem Angesichte aufdecken und den Völkern deine Nacktheit zeigen und den Königreichen deine Schande.
6
Ich will Greuel auf dich werfen, dir Schmach antun und dich zum Schauspiele machen.
7
Und es wird geschehen, jeder, der dich erblickt, wird zurückbeben vor dir und sprechen: Zerstört ist Ninive! Wer wird über dich das Haupt schütteln? Wo soll ich einen Tröster für dich suchen?
8
Bist du etwa besser als Alexandria, die volkreiche, die an Strömen liegt, um die ringsum Wasser, deren Reichtum das Meer, deren Mauern Wasser?
9
Äthiopien und Ägypten waren ihre Stärke endlos hin, Afrika und Libyen waren deine Hilfe.
10
Doch auch sie ist in die Verbannung, in die Gefangenschaft weggeführt, ihre Kinder wurden zerschmettert an allen Straßenecken, über ihren Edlen warf man das Los und alle ihre Großen sind in Fesseln geschlagen.
11
So sollst auch du trunken und verachtet sein, sollst auch du Hilfe suchen vor dem Feinde.
12
Alle deine Burgen werden wie Feigenbäume sein mit Frühfrüchten; wenn sie geschüttelt werden, fallen diese dem, der essen will, in den Mund.
13
Siehe, dein Volk, Weiber sind sie in deiner Mitte, weit stehen die Tore deines Landes deinen Feinden offen, Feuer verzehrt deine Riegel.
14
Schöpfe dir Wasser für die Belagerung, baue dir Bollwerke, tritt Lehm und stampfe ihn tretend und handhabe den Ziegelstein!
15
Dort wird dich das Feuer fressen, das Schwert dich vertilgen, es wird dich verzehren wie die Heuschrecken; magst du auch in Haufen sein wie Käfer, zahlreich wie Heuschrecken.
16
Deiner Handelschaften waren mehr als die Sterne des Himmels, doch die Käfer entwickeln sich und fliegen davon.
17
Deine Hüter gleichen Heuschrecken und deine Geringen den Heuschreckenschwärmen, welche sich zur Zeit des Trostes auf die Hecken niederlassen; geht die Sonne auf, so fliegen sie davon und man erkennt den Ort nicht mehr, wo sie gewesen sind.
18
Es schlummern deine Hirten, König von Assur! Begraben sind deine Fürsten, dein Volk hält sich in den Bergen versteckt und niemand sammelt es.
19
Nicht ist deine Wunde zugedeckt, überaus schlimm dein Schaden; alle, die von dir vernehmen, schlagen die Hände über dich zusammen, den über wen erging deine Bosheit nicht allezeit?