Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 28 -

Wehe dem Ephraim und Jerusalem

1
Wehe der stolzen Krone der Trunkenen Efraims und der welkenden Blume im herrlichen Kranz der vom Wein Berauschten auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal!
2
Siehe, schon schickt der Allmächtige einen Starken und Mächtigen! Wie Hagelwetter, wie verheerender Sturm, wie ein Wolkenbruch mit gewaltig flutenden Wassern streckt er mit Gewalt sie zu Boden.
3
Mit Füßen wird sie zertreten, die stolze Krone der Trunkenen Efraims.
4
Und der welkenden Blume im herrlichen Kranz auf dem Gipfel über dem fruchtbaren Tal ergeht es wie der Frühfeige vor der Ernte: Erblickt sie einer, so ißt er sie schon, kaum daß sie in seiner Hand ist.
5
An jenem Tag wird der Herr der Heerscharen dem Rest seines Volkes eine schmucke Krone sein und ein herrlicher Stirnreif.
6
Ein Geist des Rechts für den, der da sitzt zu Gericht, und Heldenkraft denen, die den Angriff abschlagen am Tor.
7
Auch diese da wanken vom Wein und taumeln vom Rauschtrank. Priester mitsamt Propheten wanken vom Rauschtrank, überwältigt vom Wein. Sie taumeln vom Rauschtrank. Sie wanken beim Schauen. Sie schwanken beim Rechtsspruch.
8
Ja, alle Tische sind voll von Erbrochenem, voll Unflat bis auf den letzten Platz.
9
"Wen will denn der noch Erkenntnis lehren und wem noch Offenbarungen deuten? Den von der Milch Entwöhnten? Den von der Brust Entfernten?
10
Denn Gebot an Gebot, Gebot an Gebot. Regel an Regel, Regel an Regel. Ein bißchen hier, ein bißchen dort."
11
Ja, mit stammelnden Lippen und fremder Zunge wird er reden zu diesem Volk,
12
er, der zu ihnen gesprochen: "Dies ist die Ruhestatt - gebt Ruhe den Müden! - und dies ist der Rastort." - Aber sie wollten nicht hören.
13
So ergeht an sie denn das Wort des Herrn: Gebot an Gebot, Gebot an Gebot. Regel an Regel, Regel an Regel. Ein bißchen hier, ein bißchen dort." Auf daß sie beim Gehen rücklings stürzen, zerschellen und sich verstrickend gefangen werden.
(1. Korinther 3,10-15; Epheser 2,19-22; 1. Petrus 2,1-8)
14
Darum hört, ihr Spötter, das Wort des Herrn, ihr Rädelsführer dieses Volkes in Jerusalem!
15
Ihr sagt ja: "Wir haben mit dem Tod ein Bündnis geschlossen, mit der Unterwelt einen Vertrag gemacht. Die wogende Flut wird, wenn sie anbraust, uns nicht treffen; denn wir haben zur List unsere Zuflucht genommen und uns in Falschheit geborgen."

Ein Eckstein in Zion

16
Darum spricht also der allmächtige Herr: "Siehe, einen Grundstein lege ich in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, sicher und fest. Wer glaubt, wird nicht zuschanden.
17
Zur Richtschnur mache ich das Recht und zum Senkblei die Gerechtigkeit. Weg reißt der Hagel die Zufluchtsstätte der List, den Bergungsort schwemmen hinweg die Wasser."
18
Dann wird euer Bund mit dem Tod gelöst und euer Vertrag mit der Unterwelt abgetan. Wenn anbraust die wogende Flut, werdet ihr durch sie zermalmt.
19
Sooft sie daherbraust, wird sie euch packen. Denn Morgen für Morgen braust sie daher, bei Tag und bei Nacht. Die Kunde zu hören, ist eitel Schrecken.
20
Denn zu kurz wird das Bett sein, sich auszustrecken, zu schmal die Decke, sich einzuwickeln.
21
Denn wie am Berg Perazim wird der Herr sich erheben, wie im Tal bei Gibeon wird er toben, sein Werk zu vollführen - sein befremdliches Werk -, seine Arbeit zu tun - seine seltsame Arbeit.
22
Darum laßt nun euer Spotten, damit eure Bande nicht noch fester werden! Denn festbeschlossene Vernichtung habe ich vernommen vom allmächtigen Herrn der Heerscharen gegen die ganze Erde.

Hört auf die Lehre Gottes

23
Merkt auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört meine Rede!
24
Pflügt wohl alle Tage der Pflüger, um zu säen? Bricht er auf, eggt er immerfort seinen Acker?
25
Nicht wahr? Wenn er eingeebnet die Fläche, streut er Dill aus, sät Kümmel, legt Weizen in Reihen und Gerste als besonderes Stück und Dinkel an den Rändern.
26
So unterwies sein Gott ihn im Rechten und lehrte ihn.
27
Denn nicht mit dem Schlitten drischt man den Dill, nicht führt man das Wagenrad über Kümmel; man klopft vielmehr mit dem Stock den Dill, mit dem Stab den Kümmel.
28
Wird Brotkorn etwa zermalmt? Nein, nicht endlos drischt man darauf los. Wohl treibt man das Wagenrad und die Pferde darüber, doch zermalmt man es nicht.
29
Auch dies geht vom Herrn der Heerscharen aus. Wunderbar ist sein Plan, groß seine Weisheit.

Wehe dem Ephraim und Jerusalem

1
Wehe der Krone des Hochmutes, den Trunkenen Ephraims, der welkenden Blume seines Rühmens, denen, die auf dem Gipfel des üppigsten Tales waren, taumelnd von Wein.
2
Sehet, stark und gewaltig kommt der Herr, wie ein Hagelsturm, wie ein zerschmetternder Wirbelwind, wie der Anprall vieler reißender Gewässer, die weithin Erde überströmen.
3
Mit Füßen wird zertreten die Hochmutskrone der Trunkenen Ephraims.
4
Und der abwelkenden Blume, der Herrlichkeit seines Rühmens, die auf dem Gipfel des üppigen Tales ist, wird es ergehen wie einer Frühfeige, bevor die Herbstreise kommt: hat sie jemand erblickt, so ergreift er sie sogleich und verzehrt sie.
5
An jenem Tage wird der Herr der Heerscharen die Krone der Herrlichkeit und der Jubelkranz für die Übriggebliebenen seines Volkes sein
6
und Geist des Rechtes dem, der zu Gericht sitzt, und Stärke denen, die aus dem Kriege zum Tore heimkehren.
7
Doch auch diese sind sinnlos vor Wein und taumeln vor Trunkenheit; Priester und Prophet sind sinnlos vor Trunkenheit, übermannt vom Weine, taumeln in Trunkenheit, verstehen den Seher nicht, wissen um kein Recht.
8
Denn alle Tische sind voll von Gespei und Unrat, so dass kein Platz mehr ist.
9
Wen will er Erkenntnis lehren? Und wem seine Lehre vernehmlich machen? Den von der Milch Entwöhnten, den von der Mutterbrust Genommenen?
10
Denn: Befehl und wieder Befehl, Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig.
11
Denn mit Lippengemurmel und in einer fremden Sprache wird er zu diesem Volk reden!
12
Er sprach zu ihm: Dies ist meine Ruhe, erquicket die Müden, dies ist meine Erquickung; aber sie wollten nicht hören.
13
Und es wird ihnen das Wort vom Herrn zuteil: Immer Befehl und wieder Befehl, immer Befehl und wieder Befehl, Harren und wieder Harren, Harren und wieder Harren, bald hier ein wenig, bald dort ein wenig, dass sie hingehen und rücklings fallen, zerschmettert, verstrickt und gefangen werden.
(1. Korinther 3,10-15; Epheser 2,19-22; 1. Petrus 2,1-8)
14
Daher höret das Wort des Herrn, ich Männer des Spottes! Die ihr über mein Volk zu Jerusalem herrscht.
15
Denn ihr habt gesagt: Wir haben einen Bund mit dem Tode geschlossen und einen Vertrag mit der Unterwelt gemacht. Wenn die Geißel überflutend daherfährt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben die Lüge zu unserer Hoffnung gemacht und sind durch die Lüge geschützt.

Ein Eckstein in Zion

16
Darum spricht der Herr, Gott, also: Sehet, ich lege in Sions Grundfesten einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der auf festem Grunde liegt; wer glaubt, soll nicht eilen!
17
Und ich werde zum Gewicht das Recht und die Gerechtigkeit zum Maße machen und der Hagel wird die Hoffnung auf die Lüge vernichten und das Wehr werden Wasser hinwegschwemmen.
18
Und euer Bund mit dem Tode soll vernichtet werden und euer Vertrag mit der Unterwelt keine Geltung haben; wenn die Geißel flutend daherfährt, wird sie euch niederschlagen.
19
Wann immer sie daherfährt, wird sie euch hinwegraffen; denn früh morgens wird sie kommen, bei Tag und bei Nacht, und nur Drangsal allein wird euch lehren, die Ankündigung zu verstehen.
20
Denn zu eng wird das Bett dann sein, so dass einer herabfällt; und das Oberkleid so kurz, dass es beide nicht bedecken kann.
21
Denn wie auf dem Berge der Teilungen wird der Herr sich erheben und wie im Tale zu Gabaon zürnen, dass er sein Werk vollbringe, sein befremdliches Werk; dass er kein Werk wirke, ungewöhnlich ist sein Werk vor ihm.
22
Und jetzt treibet nicht Gespött, dass eure Bande nicht noch fester geschlungen werden; denn ich habe von einer Vertilgung und Vernichtung gehört, die der Herr, der Gott der Heerscharen, über die ganze Erde beschlossen hat.

Hört auf die Lehre Gottes

23
Vernehmet und höret meine Stimme, merket auf und höret auf meine Rede!
24
Pflügt etwa der Pflüger den ganzen Tag, um zu säen, durchfurcht und eggt er seinen Acker immerfort?
25
Wird er nicht, wenn er dessen Fläche geebnet, Dill ausstreuen, Kümmel auswerfen und Weizen reihenweis legen; und Gerste, Hirse und Spelt an seinen Rand?
26
Und er unterweist ihn zum Rechten, und sein Gott belehrt ihn.
27
Denn Dill wird nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen, noch geht das Dreschrad über den Kümmel, sondern mit einem Stabe klopft man den Dill aus und den Kümmel mit einem Stecken.
28
Brotkorn aber wird zermalmt; jedoch drischt der Drescher es nicht immerfort, noch lässt er über dasselbe beständig das Wagenrad rollen oder es durch seiner Tiere Hufe zertreten.
29
Und dies ging von dem Herrn, dem Gott der Heerscharen aus, dass er seine Ratschlüsse wunderbar mache und seine Gerechtigkeit verherrliche!