Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 26 -

Ein Lied der Rettung

1
An jenem Tag wird im Land Juda dieses Lied gesungen werden: "Wir haben eine feste Stadt: Heil setzte er uns als Mauer und Wall.
2
Öffnet die Tore, daß einziehe ein gerechtes Volk, das die Treue bewahrt!
3
Fest ist sein Sinn. Du wirst dauerndes Heil gewähren, weil es auf dich vertraut.
4
Vertraut auf den Herrn für immer! Denn der Herr, der Allmächtige, ist ein ewiger Fels.
5
Er hat erniedrigt die Bewohner der Höhe, die ragende Stadt - er hat sie erniedrigt, ja bis zur Erde erniedrigt, sie niedergestoßen bis in den Staub.
6
Nun zertritt sie der Fuß, der Elenden Fuß, der Schwachen Tritt.
7
Der Pfad des Gerechten ist gerade. Geebnet hast du den Weg des Gerechten.
8
Selbst auf deiner Gerichte Pfad haben dein, o Herr, wir geharrt. Nach deinem Namen, nach deinem Lobpreis geht unserer Seele Verlangen.
9
Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht. Mein Geist sucht dich in meinem Inneren. Denn treffen deine Gerichte die Erde, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdenrunds.
10
Wird aber dem Gottlosen Gnade zuteil, lernt er nie mehr Gerechtigkeit. - Im Land der Gerechtigkeit bleibt er ein Frevler und sieht nichts von der Hoheit des Herrn.
11
Herr, ist hoch deine Hand auch erhoben: Sie sehen es nicht. Zur Beschämung sollen sie deinen Eifer um dein Volk sehen! Das Zornesfeuer, das deinen Widersachern bereitet, wird sie verzehren.
12
Herr, Frieden wirst du uns schaffen. Denn, was auch an uns geschah: du hast es gewirkt.
13
Herr, unser Gott! Andere Herren als du herrschten über uns, doch wir preisen nur deinen Namen!
14
Die Toten werden nicht leben, die Schatten nicht wieder aufstehen. Darum hast du sie heimgesucht und vertilgt, jedes Gedächtnis an sie vernichtet.
15
Gemehrt hast du das Volk, o Herr, gemehrt hast du das Volk, dich herrlich erwiesen, alle Grenzen des Landes erweitert.
16
Herr, in der Drangsal haben sie dich gesucht. Sie haben flüsternd gefleht, da deine Züchtigung sie traf.
17
Wie eine Mutter vor dem Gebären sich windet und aufschreit in ihren Wehen, so waren, o Herr, wir vor dir:
18
Wir gingen schwanger, wir lagen in Wehen, doch als wir gebaren, war es - Wind. Wir schafften dem Land nicht Heil, noch wurde ein Erdenbewohner geboren.
19
Doch deine Toten leben und die Leichen stehen wieder auf. Wacht auf und jubelt, die ihr im Staub ruht! Denn Tau des Lichtes ist dein Tau - und die Erde gibt die Schatten heraus."

Nimm Zuflucht vor dem kommenden Gericht

20
Auf, mein Volk! Geh hinein in deine Gemächer und schließe die Tür hinter dir zu! Verbirg dich eine kurze Zeit, bis der Grimm vorüber!
21
Denn siehe, der Herr zieht von seiner Wohnstatt aus, die Schuld der Erdenbewohner zu ahnden. Die Erde deckt ihre Blutschuld auf; die auf ihr Erschlagenen bedeckt sie nicht länger.

Ein Lied der Rettung

1
An jenem Tage wird man im Lande Juda dies Lied singen: Die Stadt unserer Stärke ist Sion, der Heiland steht in ihr da als Mauer und Vormauer.
2
Öffnet die Tore, dass ein gerechtes Volk einziehe, das an der Treue festhält!
3
Der alte Irrtum ist geschwunden; du wirst Frieden wahren, Frieden, weil wir auf dich gehofft.
4
Ihr hofftet auf den Herrn ewiglich, auf den Herrn, den starken Gott, zu aller Zeit.
5
Denn er hat niedergebeugt, die in der Höhe wohnen, und die hochragende Stadt erniedrigt er. Er erniedrigt sie bis zum Boden, stößt sie herab bis in den Staub.
6
Es zertritt sie der Fuß, die Füße des Armen, die Tritte der Dürftigen.
7
Der Pfad des Gerechten ist gerade, gerade zum Wandeln der Pfad des Gerechten.
8
Und auf dem Wege deiner Gerichte, Herr! haben wir auf dich geharrt; nach deinem Namen und deinem Andenken verlangte die Seele.
9
Meine Seele sehnte sich nach dir in der Nacht, ja auch mit meinem Geiste wache ich in meinem Innern am frühen Morgen zu dir. Wenn du auf Erden Gericht hältst, werden die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit lernen.
10
Erweist man dem Gottlosen Nachsicht, so lernt er nicht Gerechtigkeit; im Lande der Heiligen tut er Böses und achtet nicht auf die Herrlichkeit des Herrn.
11
Herr! deine Hand werde erhöht und sie mögen es nicht achten; achten sollen sie es und zuschanden werden sie Eiferer gegen dein Volk und Feuer möge deine Feinde verzehren!
12
Herr! du wirst uns Frieden gewähren, denn all unser Tun hast du für uns vollbracht.
13
Herr, unser Gott! Es hatten uns zu eigen Herren außer dir, nur durch dich gedenken wie deines Namens.
14
Die Toten leben nicht, die Riesen erstehen nicht; so hast du sie denn heimgesucht und zermalmt und jedes Andenken an sie vertilgt.
15
Du hast, o Herr, Gnade, ja Gnade dem Volke erwiesen, hast du dich nicht verherrlicht? Du hast alle Grenzen des Landes hinausgerückt.
16
Herr! in der Bedrängnis suchten sie dich und in der Angst dumpfen Stöhnens wurde ihnen deine Belehrung.
17
Wie eine Schwangere, wenn sie dem Gebären nahe kommt, schmerzlich aufschreit in ihren Wehen, so waren wir vor deinem Angesichte, o Herr!
18
Wir waren schwanger und wie in den Wehen, aber gebaren Nichtigkeit; denn wir taten nichts Heilsames im Lande, darum stürzten die Bewohner der Erde nicht.
19
Aufleben werden deine Toten wieder, meine Erschlagenen auferstehen. Wachet auf und lobsinget, die ihr im Staube wohnt! Denn ein Tau des Lichtes ist dein Tau und das Land der Riesen wirst du der Zerstörung anheimgeben.

Nimm Zuflucht vor dem kommenden Gericht

20
Gehe, mein Volk! tritt in deine Kammern, schließe deine Türen hinter dir zu, verbirg dich eine kleine Weile, auf einen Augenblick, bis das Zorngericht vorübergeht.
21
Denn siehe, der Herr wird ausziehen von seiner Stätte, um die Bosheit der Erdenbewohner gegen ihn zu strafen; und die Erde wird ihr Blut aufdecken und nicht fernerhin ihre Getöteten bergen.