Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jesaja

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 10 -

1
Wehe denen, die Gesetze voll Unheil erlassen, den Schreibern, die drückende Weisungen schreiben,
2
um vom rechten Weg abzudrängen den Niederen, das Recht zu rauben den Armen meines Volkes, damit zur Beute ihnen werden die Witwen, daß sie ausplündern können die Waisen!
3
Was wollt ihr am Tag der Heimsuchung tun, beim Unwetter, das in der Ferne heraufzieht? Zu wem wollt ihr fliehen, um Hilfe zu finden, wo lassen euren Reichtum?
4
Es bleibt nichts übrig, als sich zu beugen unter Gefangenen, hinzusinken unter Erschlagenen. Bei alledem ließ sein Zorn nicht nach, und ausgestreckt blieb noch immer sein Arm.

Auch das arrogante Assyrien wird gerichtet

5
Wehe über Assur: Meines Zornes Rute, meines Grimmes Stock in meiner Hand!
6
Gegen ein gottloses Volk sende ich ihn; gegen das Volk, dem ich zürne, entbiete ich ihn, auf daß er Beute mache und Raub sich hole und es zertrete wie Kot in der Gasse.
7
Er aber faßt es nicht so auf; sein Sinn meint es nicht so. Nein, nur Vernichtung hat er im Sinn, auszurotten nicht wenige Völker.
8
Denn er sagt: "Sind nicht Könige all meine Fürsten?
9
Ist es nicht Kalne wie Karkemisch ergangen? Nicht Hamat wie Arpad? Nicht Samaria wie Damaskus?
10
Wie meine Hand die Königreiche der Götter getroffen, deren Götterbilder mächtiger waren als die von Jerusalem und Samaria, -
11
sollte ich da nicht, wie ich an Samaria und seinen Göttern getan, so auch an Jerusalem tun mitsamt seinen Göttern?"
12
Doch hat der Allmächtige auf dem Zionsberg und in Jerusalem sein ganzes Werk vollendet, ahndet er des Assurkönigs hoffärtiges Tun und seiner Augen hochmütiges Prunken.
13
Denn der sprach: "Durch die Kraft meiner Hände habe ich es vollführt und durch meine Weisheit, weil ich so klug bin. Ich habe beseitigt die Grenzen der Völker, habe ihre Schätze geplündert, ihre stolzen Herrscher in den Staub gestoßen.
14
Meine Hand ergriff wie ein Nest den Reichtum der Völker. Wie man verlassene Eier nimmt, so habe ich die ganze Erde eingerafft; und keiner war, der die Flügel regte, den Schnabel auftat und zu zwitschern wagte."
15
Brüstet sich die Axt gegen den, der damit haut? Tut die Säge groß gegen den, der sie zieht? Als schwänge der Stecken den, der ihn aufhebt! Als höbe ein Stock den auf, der nicht von Holz ist!
16
Darum wird der allmächtige Herr der Heerscharen unter seine Starken die Schwindsucht senden, und unter seiner Herrlichkeit wird ein Brand entbrennen wie Feuerbrand.
17
Und Israels Licht wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme, die seine Dornen und Disteln verbrennt und an einem Tag dahinrafft.
18
Und seine herrlichen Wälder und Gärten wird er mit Stumpf und Stil vernichten. Es wird sein, wie wenn ein Siecher dahinsiecht.
19
Leicht kann man den Rest seiner Waldbäume zählen; aufschreiben kann sie ein Knabe.

Der zurückkehrende Überrest Israels

20
An jenem Tag aber wird es geschehen: da wird Israels Rest und, wer vom Haus Jakobs entronnen, sich nicht mehr stützen auf den, der sie schlug, sondern in Treue sich stützen auf den Herrn, den Heiligen Israels.
21
Ein Rest wird sich bekehren zum starken Gott, ein Rest von Jakob.
22
Und wäre dein Volk, Israel, wie des Meeres Sand: nur ein Rest von ihm wird sich bekehren. Vernichtung ist beschlossen. Gerechtigkeit führt sie herbei.
23
Denn festbeschlossene Vernichtung wird der allmächtige Herr der Heerscharen vollziehen auf der ganzen Erde.
24
Darum spricht der allmächtige Herr der Heerscharen: "Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, das dich schlägt mit dem Stock und seine Rute gegen dich hebt wie einst Ägypten.
25
Denn nur eine kurze Zeit, eine kleine Weile, dann ist zu Ende mein Grimm, und mein Zorn wird sie völlig vernichten."
26
Dann wird der Herr der Heerscharen die Geißel über sie schwingen wie damals, als er am Rabenfelsen Midian schlug. Er wird seinen Stab über das Meer erheben, wie er ihn gegen die Ägypter erhob.
27
An jenem Tag wird Assurs Last von deinem Rücken schwinden, und sein Joch wird weichen von deinem Hals.
28
Er zieht von Rimmon herauf, rückt gegen Aja, kommt durch Migron, läßt seinen Troß in Michmas zurück.
29
Sie ziehen über den Paß, bleiben zu Nacht in Geba. Rama erzittert - es flieht Gibea-Saul...
30
Laut schreie, Tochter Gallim! Lausche, Lajescha! Armes Anatot!
31
Madmena irrt umher. Gebims Bewohner ergreifen die Flucht.
32
Noch heute besetzt er Nob. Schon schwingt er seine Hand gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel Jerusalems.
33
Doch siehe, da schlägt der allmächtige Herr der Heerscharen mit Schreckensgewalt die Äste herunter. Die Hochragenden fallen, die Hochgewachsenen sinken dahin.
34
Das Waldesdickicht fällt unter dem Eisen, der Libanon stürzt durch das Beil.
1
Wehe denen, die ungerechte Gesetze geben und, Beschlüsse fassend, Ungerechtigkeit niederschreiben,
2
um die Armen im Gerichte zu unterdrücken und der Sache der Geringen in meinem Volke Gewalt anzutun, auf dass die Witwen ihre Beute werden und sie die Waisen ausrauben können!
3
Was werdet ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von fern her herankommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen,
4
dass ihr nicht unter die Fessel gebeugt werdet und mit den Erschlagenen zu Boden stürzet? Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.

Auch das arrogante Assyrien wird gerichtet

5
Wehe Assur! er ist die Rute und der Stab meines Grimms, in ihrer Hand ist mein Zorn.
6
Zu einem treulosen Volke sende ich ihn und entbiete ihn gegen das Volk meines Zornes, damit er sich Beute nehme und Raub hole und es zertreten lasse wie Straßenkot.
7
Allein er denkt nicht so und sein Herz meint es nicht also, sondern auf Vernichtung geht sein Sinn und auf Ausrottung nicht weniger Völker.
8
Denn er spricht:
9
„Sind denn meine Fürsten nicht allzumal Könige? Ist nicht Kalano wie Charkamis, ist nicht Arphad wie Emath, nicht wie Damaskus, so Samaria?
10
Gleichwie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht hat, so auch die Bilder derselben von Jerusalem und von Samaria.
11
Sollte ich nicht, was ich an Samaria und seinen Götzen getan, auch an Jerusalem und seinen Götzen tun können?“
12
Und es wird geschehen, wenn der Herr alles, was er am Berge Sion und an Jerusalem tun will, vollbracht hat, werde ich die Frucht des Hochmutes des Königs von Assur und die Herrlichkeit seiner hoffärtigen Augen heimsuchen.
13
Denn er sprach: Durch die Kraft meiner Hand habe ich es vollbracht und durch meine Weisheit bin ich klug gewesen und ich habe die Grenzmarken der Völker verrückt, ihre Fürsten beraubt und wie ein Held die, welche in Erhabenheit thronten, gestürzt.
14
Und wie ein Nest ergriff meine Hand die Stärke der Völker und wie man Eier einsammelt, die verlassen sind, so raffte ich die ganze Erde zusammen, ohne dass einer eine Feder regte oder den Mund auftat und zirpte.
15
Wir sich wohl die Axt gegen den rühmen, der mit ihr haut? Oder die Säge sich wider den brüsten, von dem sie gezogen wird? Gerade als wenn der Stab sich erhöhe wider den, der ihn hebt, oder als wenn ein Stecken, der ja nur ein Stück Holz ist, Widerstand leistete.
16
Darum wird der Herrscher, der Herr der Heerscharen, gegen die Feisten desselben die Darre entsenden und unter dessen Herrlichkeit soll ein Brand auflodern wie Feuersbrand.
17
Und das Licht Israels wird zum Feuer und sein Heiliger zur Flamme werden und seine Dornen und Disteln werden angezündet und verzehrt werden an einem Tage.
18
Und die Herrlichkeit seines Waldes und seines Karmels wird von der Seele bis aufs Fleisch vernichtet und er wird vor Schrecken flüchtig werden.
19
Und die übriggebliebenen Bäume seines Waldes wird man wegen er geringen Anzahl zählen können, ein Knabe wird sie aufschreiben können.

Der zurückkehrende Überrest Israels

20
Zu der Zeit wird es geschehen, dass die Überbleibsel Israels und die, welche von dem Hause Jakob entronnen sind, sich nicht mehr auf den stützen, der sie schlägt, sondern sie werden sich auf den Herrn, den Heiligen Israels, stützen in Wahrheit.
21
Der Rest wird sich bekehren, ja der Rest Jakobs zu Gott, dem Starken!
22
Denn wäre auch dein Volk, Israel, wie der Sand des Meeres, nur ein Rest von ihm wird sich bekehren; das beschlossene Verderben wird Gerechtigkeit herbeiführen.
23
Denn Gott, der Herr der Heerscharen, wird Vernichtung und Abschluss vollbringen inmitten des ganzen Landes.
24
Darum spricht der Herr, der Gott der Heerscharen, also: Fürchte dich nicht, mein Volk, du Bewohner von Sion! vor Assur, wenn er dich mit der Rute schlägt und seinen Stecken wider dich schwingt nach der Weise Ägyptens;
25
denn nur noch eine geringe, kurze Zeit, so wird das Maß meines Zornes und Grimmes über ihre Frevel voll werden
26
und der Herr der Heerscharen wird über ihn die Geißel erwecken, wie er Madian am Felsen Oreb schlug und wie er seinen Stab über das Meer schwang, und wird ihn aufheben, wie er an Ägypten getan.
27
Und zu der Zeit wird es geschehen, dass seine Last von deiner Schulter weggenommen wird, sein Joch von deinem Halse, und das Joch wird bersten vor Fett.
28
Er kommt nach Ajath, zieht durch Magron; bei Machmas lässt er sein Gepäck.
29
In Eile ziehen sie daher: „Gaba sei unser Quartier.“ Rama entsetzt sich, Gabaath Sauls flieht.
30
Kreische laut auf, Tochter von Gallim, merke auf, Laisa, armes Anathoth!
31
Medemena irrt umher; fasset Mut, ihr Bewohner von Gabim!
32
Noch einen Tag und man macht Halt in Nobe; er schwingt seine Hand über den Berg der Tochter Sion, den Hügel Jerusalems.
33
Da siehe, der Herrscher, der Herr der Heerscharen, wird das Gefäß mit Schreckensgewalt zerbrechen; die Hochragenden werden umgehauen und die Hoffärtigen gedemütigt werden.
34
Das Dickicht des Waldes wird mit Eisen niedergeschlagen werden und der Libanon wird samt seinen Hochragenden fallen.