Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Jeremia

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 23 -

Der Zweig der Rechtschaffenheit

1
"Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide sich verirren und sich zerstreuen lassen!" - Spruch des Herrn.
2
Darum spricht der Herr, der Gott Israels, wider die Hirten, die mein Volk hüten: "Ihr habt meine Schafe zerstreut und versprengt und euch nicht gekümmert um sie. Nun suche ich heim an euch eure bösen Taten," - Spruch des Herrn.
3
"Ich sammle den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe, und führe sie wieder auf ihre Weide, daß sie wachsen und sich mehren.
4
Ich will ihnen Hirten bestellen, die sie hüten. Sie werden sich nicht mehr fürchten, nicht erschrecken noch heimgesucht werden," - Spruch des Herrn.
5
"Wahrlich, es kommt die Zeit," - Spruch des Herrn - "da erwecke ich David einen gerechten Sproß. Er wird König sein und herrschen voll Weisheit. Recht und Gerechtigkeit wird er im Land üben.
6
Heil findet Juda in seinen Tagen, und Israel wohnt im Glück. Der Name, mit dem man ihn nennt, wird sein:>Der Herr ist unsere Gerechtigkeit<.
7
Darum siehe, es werden Tage kommen," - Spruch des Herrn - "da wird man nicht mehr sagen:>So wahr der Herr lebt, der die Israeliten aus Ägypten herausgeführt hat!<,
8
sondern:>So wahr der Herr lebt, der die zum Haus Israel Gehörigen aus dem Nordland und aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen hatte, hergeführt und heimgebracht hat, damit sie wiederum in ihrem Land wohnen!<"

Falsche Propheten und leere Orakel

9
Über die Propheten: Mein Herz im Leib zerbricht mir. Es zittern all meine Glieder. Ich bin wie ein Trunkener, wie einer, den Wein übermannt hat, vor dem Herrn, vor seinen heiligen Worten.
10
Denn von Ehebrechern ist voll das Land - unter dem Fluch trauert das Land, die Weideplätze der Steppe sind verdorrt. - Untat ist ihr Streben und Unrecht ihre Kraft.
11
"Ja, auch Prophet und Priester sind ruchlos. In meinem Tempel gar muß ihre Bosheit ich finden," - Spruch des Herrn.
12
"Darum sei ihr Weg für sie wie schlüpfriger Boden. Im Finstern sollen sie stürzen und darauf fallen. Denn Unglück bringe ich über sie im Jahr ihrer Heimsuchung.," - Spruch des Herrn.
13
"Anstößiges mußte ich sehen bei Samarias Propheten. Sie weissagten beim Baal und führten irre Israel, mein Volk.
14
Doch Entsetzliches sehe ich bei den Propheten Jerusalems: Ehebruch treiben sie, sagen Lügen und bestärken die Übeltäter, daß keiner sich abwendet von seiner Bosheit. Wie Sodom sind sie mir alle, wie Gomorra ihre Bewohner."
15
Darum spricht der Herr der Heerscharen wider die Propheten: "Siehe, ich will sie mit Wermut speisen, mit Giftwasser sie tränken. Denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land."
16
So spricht der Herr der Heerscharen: "Hört nicht auf das Wort der Propheten, die euch weissagen! Sie betören euch nur, verkünden nur selbstersonnene Visionen, ohne Auftrag des Herrn.
17
Den Verächtern des Wortes des Herrn verheißen sie immerfort:>Glück wird euch werden!< - Zu allen, die wandeln im Trotz ihres Herzens, sagen sie:>Unheil kommt nicht über euch!<
18
Ja, wer stand denn im Rat des Herrn, daß er ihn sah? Daß er hörte sein Wort? Wer hat denn sein Wort erlauscht und vernommen?
19
Siehe, ein Sturmwind vom Herrn, sein Zorn bricht los, ein Wirbelwind braust dahin über der Gottlosen Haupt!
20
Nicht wendet sich der Zorn des Herrn, bis er es vollbracht, bis seines Herzens Plan er verwirklicht. Klar erkennt ihr es am Ende der Tage.
21
Ich habe diese Propheten nicht gesandt, und doch laufen sie. Ich habe nicht zu ihnen geredet, und doch weissagen sie.
22
Hätten in meinem Rat sie gestanden, so kündeten sie meinem Volk meine Worte, brächten es ab von seinem bösen Wandel und seinem gottlosen Tun.
23
Bin ich denn ein Gott, der nur in der Nähe sieht," - Spruch des Herrn - "und nicht auch ein Gott in der Ferne?
24
Kann sich einer so heimlich verbergen, daß ich ihn nicht sähe?" - Spruch des Herrn. "Erfülle ich denn nicht Himmel und Erde?" - Spruch des Herrn.
25
"Ich habe gehört, was die Propheten sagen, die in meinem Namen Erlogenes weissagen:>Ich hatte einen Traum, einen Traum!<
26
Wie lange soll dies noch währen? Haben etwa die Propheten, die Erlogenes weissagen und Selbstersonnenes künden, die Absicht,
27
gedenken sie durch ihre Träume, die sie einander erzählen, bei meinem Volk meinen Namen vergessen zu machen, wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen?
28
Ein Prophet, der einen Traum hat, erzählt einen Traum. Wer aber mein Wort hat, verkündet in Wahrheit mein Wort. Was hat das Stroh mit dem Korn gemein?" - Spruch des Herrn.
29
"Ist mein Wort nicht wie Feuer," - Spruch des Herrn - "wie ein Hammer, der Felsen zertrümmert?
30
Siehe, darum will ich gegen die Propheten vorgehen," - Spruch des Herrn - "die einer dem anderen meine Worte wegstehlen.
31
Ich will gegen die Propheten vorgehen," - Spruch des Herrn - "die nur mit ihrer Zunge plappern, das aber>Gottesspruch< nennen,
32
ich will gegen die Propheten vorgehen, die Erlogenes träumen" - Spruch des Herrn -"und es verkünden und mein Volk irreführen durch ihre Lügen und ihr Geflunker. Ich habe sie nicht gesandt und nicht beauftragt. Sie können diesem Volk gar nichts nützen," - Spruch des Herrn.
33
"Wenn dieses Volk - Prophet oder Priester - dich fragt:>Was ist die Last des Herrn?<, so antworte ihnen:>Ihr seid die Last, aber ich werfe euch ab!<" - Spruch des Herrn.
34
"Den Propheten, den Priester und wer vom Volk>Last des Herrn< sagt, den will ich strafen samt seinem Haus.
35
So sollt ihr zueinander und untereinander sagen:>Was hat der Herr geantwortet?<, oder>Was hat der Herr geredet?<
36
Den Ausdruck>Last des Herrn< sollt ihr nicht mehr gebrauchen; denn Last ist für jeden sein eigenes Wort. Ihr verdreht die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unseres Gottes.
37
So sollt ihr den Propheten fragen:>Was hat der Herr dir geantwortet?<, und>Was hat der Herr gesprochen?<
38
Redet ihr aber von der>Last des Herrn<, so spricht der Herr: Weil ihr dies Wort>Last des Herrn< gebraucht, obschon ich euch geboten habe: Ihr sollt nicht>Last des Herrn< sagen,
39
darum seht, will ich euch nehmen und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vätern gab, hinwegstoßen von meinem Angesicht
40
und über euch ewige Schmach und ewige, unvergeßliche Schande bringen."

Der Zweig der Rechtschaffenheit

1
Wehe den Hirten, welche die Herde meiner Weide zugrunde richten und zerfleischen! spricht der Herr.
2
Darum spricht der Herr, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und versprengt und sie nicht beaufsichtigt; sehet, so will ich an euch die Bosheit eures Treibens heimsuchen, spricht der Herr.
3
Aber die Überbleibsel meiner Herde will ich aus allen Landen, in die ich sie verstoßen habe, sammeln und will sie auf ihre Triften zurückführen und sie sollen fruchtbar sein und sich mehren.
4
Und ich will Hirten über sie bestellen, welche sie weiden sollen, und sie sollen sich nicht mehr fürchten und zagen und keiner soll vermisst werden aus ihrer Zahl, spricht der Herr.
5
Sehet, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich David einen gerechten Spross erwecke; er wird als König herrschen und weise sein und Recht und Gerechtigkeit auf Erden üben.
6
In jenen Tagen wird Juda Hilfe erlangen und Israel in Zuversicht wohnen und dies ist der Name, mit dem man ihn nennen wird: Der Herr, unser Gerechter!
7
Darum sehet, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da man nicht mehr sagen wird: So wahr der Herr lebt, der die Söhne Israels aus dem Lande Ägypten geführt hat!
8
sondern: So wahr der Herr lebt, der die Angehörigen des Hauses Israel aus dem Lande gegen Mitternacht und aus allen Ländern, in die ich sie verstoßen hatte, herausgeführt und herbeigebracht hat, dass sie wieder in ihrem Lande wohnen!

Falsche Propheten und leere Orakel

9
Über die Propheten: Mein Herz ist in meinem Innern gebrochen, alle meine Gebeine zittern; ich bin wie ein trunkener Mann, wie ein Mensch, den der Wein völlig überwältigt hat vor dem Herrn und seinem heiligen Worte.
10
Denn voll von Ehebrechern ist das Land, ja, wegen des Fluches trauert das Land und verdorrt sind die Gefilde der Trift; ihr Laufen zielt auf das Böse und ihre Kraft wenden sie übel an.
11
Denn Prophet wie Priester haben sich befleckt, sogar in meinem Hause stieß ich auf ihre Bosheit, spricht der Herr.
12
Darum soll ihr Weg wie ein schlüpfriger Ort in der Finsternis werden, sie sollen fortgestoßen werden, dass sie auf ihm zu Falle kommen; denn ich werde Unglück über sie bringen im Jahre ihrer Strafe, spricht der Herr.
13
Auch an den Propheten von Samaria sah ich Torheit, sie weissagten im Namen Baals und täuschten mein Volk Israel.
14
Aber an den Propheten zu Jerusalem sah ich Nachahmung der Ehebrecher und Wandel der Lüge; sie bestärkten die Ruchlosen in ihrem Tun, so dass sich niemand von seiner Bosheit bekehrte, sie sind mir alle wie Sodoma geworden und ihre Bewohner wie Gomorrha.
15
Darum spricht der Herr der Heerscharen also über die Propheten: Sehet, ich will sie mit Wermut speisen und mit Galle tränken, denn von den Propheten Jerusalems ist die Befleckung ausgegangen über das ganze Land.
16
So spricht der Herr der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen und euch täuschen; sie verkünden Gesichte, die ihr eigenes Herz, nicht der Mund des Herrn eingegeben!
17
Sie sagen zu denen, die mich lästern: Der Herr hat gesagt: Es wird euch Friede zuteil werden, und zu jedem, der in der Verkehrtheit seines Herzens dahinwandelt, sagen sie: Kein Unglück wird über euch kommen!
18
Denn wer hat am Rate des Herrn teilgenommen, dass er sein Wort gesehen und gehört hätte? Wer hat auf sein Wort gelauscht und es gehört?
19
Sehet, der Sturm des Grimmes des Herrn wird losbrechen und ein Wetter wird einherbrausen und über das Haupt der Frevler kommen.
20
Nicht wird der Grimm des Herrn ablassen, bis er seines Herzens Gedanken vollbracht und ausgeführt hat; in der letzten Zeit werdet ihr seinen Ratschluss begreifen.
21
Ich habe diese Propheten nicht gesendet und doch liefen sie, ich habe nicht zu ihnen geredet und doch weissagten sie.
22
Hätten sie in meinem Rate gestanden und meine Worte meinem Volke kundgetan, so würde ich sie gewiss von ihrem bösen Wege und ihren Boshaften Gesinnungen zurückgebracht haben.
23
Bin ich denn ein Gott nur in der Nähe, spricht der Herr, und nicht auch ein Gott aus der Ferne?
24
Kann jemand sich so geheim verbergen, dass ich ihn nicht sehen sollte? spricht der Herr. Erfülle ich nicht Himmel und Erde? spricht der Herr.
25
Ich habe gehört, was die Propheten sagen, welche in meinem Namen Lüge weissagen und sprechen: Ich habe ein Traumgesicht gehabt, ich habe ein Traumgesicht gehabt!
26
Wie lange haben die Propheten solches im Sinn, sie, die Lüge weissagen und ihres Herzens Trug prophezeien?
27
Sie wollen machen, dass mein Volk um ihrer Träume willen, die sie einer dem andern erzählen, meines Namens vergesse, so wie ihre Väter um des Baals willen meines Namens vergaßen.
28
Der Prophet, der ein Traumgesicht hat, mag ein Traumgesicht erzählen, und der mein Wort hat, rede mein Wort unverfälscht! Was hat die Spreu mit dem Weizen gemein? spricht der Herr.
29
Sind meine Worte nicht wie Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?
30
Darum sehet, ich will wider die Propheten aufstehen, spricht der Herr, die meine Worte stehlen, einer dem andern.
31
Sehet, ich will mich wider die Propheten erheben, spricht der Herr, die ihr eigenes Wort vorbringen und sagen: So spricht der Herr!
32
Sehet, spricht der Herr, ich will mich wider die Propheten erheben, die lügenhafte Traumgesichte haben und solche erzählen und mein Volk mit ihren Lügen und ihren Gaukeleien irreführen, da ich sie doch nicht gesandt noch beauftragt habe, sie, die diesem Volke nichts nützen, spricht der Herr.
33
Wenn ich nun dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragt und spricht: Was ist die Last des Herrn? so sprich zu ihnen: Ihr seid die Last, doch ich werde euch abwerfen, spricht der Herr.
34
Und der Prophet und der Priester, und die Leute, welche sprechen werden: Last des Herrn! an einem solchen und an seinem Hause will ich es heimsuchen und strafen.
35
So sollt ihr ein jeder zueinander und zu seinem Nächsten sprechen: Was hat der Herr geantwortet? Und was hat der Herr geredet?
36
Aber eine Last des Herrn sollt ihr nicht mehr vorbringen, denn die Last wird für einen jeden sein eigenes Wort sein, weil ihr die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heerscharen, unsers Gottes, verdreht habt.
37
So sollst du nun zu dem Propheten sagen: Was hat dir der Herr geantwortet? Und was hat dir der Herr geredet?
38
Wenn ihr aber Last des Herrn sagt, so spricht der Herr also: Weil ihr dies Wort aussprecht: Last des Herrn! während ich euch doch sagen ließ: Saget nicht: Last des Herrn!
39
darum will ich euch aufheben und aus meinen Augen schaffen, samt der Stadt, die ich euch und euern Vätern gegeben habe.
40
Und ich werde ewige Schmach und immerwährende Schande über euch bringen, die nimmer in Vergessenheit kommen soll.