Hiob bittet um Erleichterung
1
Mein Geist ist verstört, meine Tage verlöschen, meiner harrt das Grab!
2
Fürwahr! Um mich her Gespött, den Schlaf raubt meinen Augen ihr stures Schwatzen.
3
Hinterlege die Bürgschaft! Du bist Bürge für mich! Wer sonst soll für mich leisten den Handschlag?
4
Solange du ihr Herz der Einsicht verschlossen, wirst du nimmer ihnen gönnen den Sieg!
5
Die Habe will man an andere verteilen, wo doch der Kinder Augen verschmachten.
6
Man gab mich preis dem Gespött aller Welt, man speit mir ins Antlitz.
7
Meine Augen verlöschen vor Gram, wie der Schatten sind alle meine Glieder.
8
Darüber sind entrüstet die Frommen, über die Frevler sind die Reinen empört.
9
Doch nur um so fester steht zu seinem Wandel der Gerechte, an Kraft nur erstarkt noch, wessen Hände rein!
10
So tretet alle nur wieder herzu, unter euch finde ich doch keinen Weisen!
11
Hin sind meine Tage, zerfetzt meine Pläne, die Wünsche meines Herzens.
12
Sie machen die Nacht zum Tag, der Finsternis nähert sich das Licht.
13
Obgleich ich hoffe, wird doch die Unterwelt meine Wohnstatt, im Dunkel bereite ich mein Lager.
14
Zur Fäulnis sage ich:>Mein Vater bist du!<, zum Moder:>Meine Mutter! Meine Schwester!<
15
Wo gibt es noch wirklich Hoffnung für mich? Mein Glück, wer kann es noch sehen?
16
Zu den Toren des Totenreichs steigen sie nieder - fahren wir zusammen zum Staub?"