Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Habakuk

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 2 -

1
Hintreten will ich auf meine Warte, will auf den Wachtturm mich stellen, zu spähen und zu sehen, was er mir sagt, was er antwortet auf meine Klage.

Die Gerechten leben durch den Glauben

2
Und der Herr gab mir dieses zur Antwort: "Schreibe die Vision auf und bringe es auf Tafeln, damit man es leicht lesen kann.
3
Denn was du siehst, steht noch aus bis zur bestimmten Zeit, aber es drängt dem Ende entgegen und trügt nicht. Wenn es auch zögert, so harre doch seiner: Es kommt ganz gewiß; es bleibt nicht aus!
4
Seht, aufgeblasen, nicht aufrichtig ist seine Seele in ihm. Der Gerechte jedoch bleibt am Leben durch seinen Glauben.

Wehe den Bösen

5
Aber den Zecher berückt der Wein. So ist es mit dem Stolzen - er bleibt nicht bestehen. Weit wie die Unterwelt sperrt er auf seinen Rachen; unersättlich ist er wie der Tod. Alle Völker rafft er an sich, sammelt um sich alle Nationen
6
Doch werden nicht all diese auf ihn ein Spottlied anheben, ein Spottgedicht, eine Rätselrede und sprechen: Weh dem, der aufhäuft, was nicht sein eigen! - Wie lange noch lädt er sich auf gepfändetes Gut?
7
Werden nicht jäh deine Gläubiger aufstehen, deine Peiniger erwachen? Dann wirst du ihnen zur Beute werden.
8
Viele Völker hast du geplündert: so wird dich der Rest aller Völker plündern wegen der Bluttaten an Menschen und des Frevels am Land, an der Stadt und all ihren Bewohner.
9
Weh dem, der bösen Gewinn macht für sein Haus, um sein Nest in der Höhe zu bauen, sich zu retten vor dem Zugriff des Unheils.
10
Dein Plan brachte Schande über dein Haus. Viele Völker hast du vernichtet, dich selbst in Sünde verstrickt.
11
Denn der Stein aus der Mauer wird schreien, und der Balken im Holzwerk wird Antwort geben.
12
Weh dem, der eine Stadt mit Blutschuld erbaut und eine Feste gründet mit Unrecht.
13
Kommt solches nicht vom Herrn der Heerscharen: Völker machen sich Mühe für das Feuer, Nationen plagen sich ab für nichts?
14
Ja, voll der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn wird das Land, so wie das Meer erfüllt ist mit Wasser.
15
Weh dem, der trinken läßt seinen Nächsten, ihm Gift darunter mischend, ja ihn trunken macht, um seine Blöße zu schauen!
16
Du hast statt an Ehre dich an Schande gesättigt. Trink nun auch du, daß du taumelst. Jetzt kommt der Becher zu dir in der Rechten des Herrn, und auf deine Ehre kommt Schande.
17
Denn der Frevel am Libanon wird dich bedecken, die Vernichtung der Tiere setzt dich in Angst wegen der Bluttaten an Menschen und des Frevels am Land, an der Stadt und an all ihren Bewohnern.
18
Was nützt ein Schnitzbild, das sein Bildhauer geschnitzt, ein Gußbild, eine Lügengestalt? Wie kann der Bildhauer auf sein Bild bauen, daß er stumme Götzen verfertigt?
19
Wehe dem, der zu einem Stück Holz sagt: "Wache auf!," zum stummen Stein: "Erwache!" - Sollte er Bescheid geben können? Sieh doch, in Gold und Silber ist er gefaßt, und doch ist kein Leben in ihm.
20
Der Herr aber wohnt in seinem heiligen Tempel. Vor ihm soll verstummen die ganze Welt.
1
Ich will mich auf meine Warte stellen und meinen Fuß auf die Feste setzen und schauen, damit ich sehe, was er mir sagt und was ich dem antworten könne, der mich straft.

Die Gerechten leben durch den Glauben

2
Da antwortete mir der Herr und sprach: Schreibe das Gesicht, schreibe es deutlich auf Tafeln, dass man es geläufig lesen könne.
3
Denn noch liegt das Gesicht in der Ferne, aber endlich wird es hervortreten und nicht täuschen. Wenn es zögert, so harre seiner, denn es kommt gewiss und bleibt nicht aus.
4
Siehe, wer ungläubig ist, dessen Seele ist nicht gerade in ihm; der Gerechte aber lebt durch seinen Glauben.

Wehe den Bösen

5
Und wie der Wein den Trinkenden berückt, so ist es mit dem Stolzen, er wird keine Ehre haben; er macht weit seine Gier wie die Unterwelt und ist unersättlich wie der Tod; er sammelt alle Völker zu sich und zieht alle Nationen an sich.
6
Werden nicht diese alle ein Spottlied auf ihn anstimmen und Redesprüche auf ihn führen und wird man nicht sagen: Wehe dem, der aufhäuft, was nicht sein eigen ist! Auf wie lange? Er beschwert sich mit dichtem Kote.
7
Werden nicht plötzlich aufstehen, die dich anfallen, aufwachen, die dich zerfleischen, dass du ihnen zur Beute wirst?
8
Weil du viele Völker beraubt hast, werden dich alle berauben, die unter den Völkern übriggeblieben, um des vergossenen Menschenblutes willen und der Gewalttat, die du an Land und Stadt und allen ihren Bewohnern verübt hast.
9
Wehe dem, der ungerechten Gewinn für sein Haus zusammenrafft, damit sein Nest in der Höhe sei, und der wähnt, vor der Gewalt des Unglücks bewahrt zu sein.
10
Du hast Schmach für dein Haus beschlossen, viele Völker zermalmt und fehl ging deine Seele.
11
Denn die Steine werden aus der Wand aufschreien und das Holz aus dem Getäfel der Häuser antworten.
12
Wehe dem, der Städte baut mit Blutvergießen und Festen gründet mit Frevel!
13
Kommt solches nicht so vom Herrn der Heerscharen? Es mühen sich die Völker ab für großes Feuer und die Nationen für nichts und vergehen.
14
Denn die Erde wird von Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn erfüllt werden wie von Fluten, die das Meer bedecken.
15
Wehe dem, der seinem Genossen einen Trunk bietet und seine Galle darunter mischt und ihn trunken macht, seine Blöße zu schauen.
16
Mit Schanden hast du dich gesättigt statt mit Ehre, trinke nun auch du und werde betäubt; herumgehen wird zu dir der Becher der Rechten des Herrn und schimpfliches Erbrechen über deine Herrlichkeit folgen.
17
Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung der Tiere sie schrecken um des vergossenen Blutes der Menschen und der Gewalttat willen, die du an Land und Stadt und an allen ihren Bewohnern verübt.
18
Was nützt das Schnitzbild, dass sein Bildner es geformt, das Gussbild, eine Truggestalt? dass der Bildner auf sein Machtwerk vertraut, so dass er stumme Götzen macht?
19
Wehe dem, der zum Holze spricht: Wache auf! Zum stummen Steine: Stehe auf! Sollte er Lehren zu geben vermögen? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, doch kein Geist ist in seinem Innern.
20
Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel, es schweige vor ihm die ganze Erde!