Gottes Neue Offenbarungen

Das vierte Buch Mose: Numeri

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 24 -

1
Da Bileam erkannt hatte, daß es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht wie die vorigen Male auf die Suche nach geheimnisvollen Zeichen. Er wandte sein Angesicht der Wüste zu.
2
Als Bileam nun ausschaute und Israel nach seinen Stämmen gelagert sah, kam der Geist Gottes über ihn,
3
und er tat folgenden Spruch: "Spruch Bileams, des Beors Sohn, Spruch des Mannes, dem sich auftat das Auge.
4
So spricht, der göttlichen Worten lauscht, der des Allmächtigen Gesichte schaut, in sich versunken, doch entschleierten Blicks:
5
Wie sind deine Zelte, Jakob, so schön, wie schön deine Wohnung, Israel!
6
Wie Bachesgründe, ins Breite gedehnt, wie Gärten am Strom, wie Eichen, vom Herrn gepflanzt, wie Zedern, am Wasser entlang.
7
Wasserschwall ergießt sich aus seinen Eimern, seine Saat hat reichliches Naß. Trutzig reckt sich empor sein König, hoch empor wächst sein Königtum!
8
Gott, der aus Ägypten es führte, ist ihm wie wilder Ochsen Gehörn. Es frißt die Völker, die es bedrängen, zermalmt ihre Knochen, zerschlägt ihre Hüften.
9
Wie der Löwe kauert es nieder zur Ruhe, wie die Löwin; wer wagt, es zu reizen? - Gesegnet sei, wer dich segnet, verflucht, wer dich verflucht!"
10
Da geriet Balak über Bileam in Zorn. Die Hände zusammenschlagend rief Balak dem Bileam zu: "Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich rufen lassen. Du aber hast sie leibhaftig gesegnet.
11
Mache, daß du schleunigst nach Hause kommst! Ich dachte, es dir reichlich zu entgelten, doch der Herr hat dich um den Lohn gebracht."
12
Bileam aber erwiderte dem Balak: "Habe ich nicht schon deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, erklärt:
13
Gäbe mir auch Balak so viel Silber und Gold, als sein Palast zu fassen vermag, ich könnte doch nicht dem Befehl des Herrn zuwiderhandeln und irgendetwas Gutes oder Schlimmes nach eigenem Gutdünken tun. Nur was der Herr mir eingibt, darf ich künden.
14
Weil ich nun zu meinem Volk zurückkehre, so komm, ich will dir künden, was dieses Volk deinem Volk am Ende der Tag antun wird!"

Bileams vierte Prophezeiung

15
Hierauf tat er folgenden Spruch: "Spruch Bileams, des Beors Sohn; Spruch des Mannes, dem sich auftat das Auge.
16
So spricht, der göttlichen Worten lauscht, der die Gedanken des Höchsten weiß, der des Allmächtigen Gesichte schaut, in sich versunken, doch entschleierten Blicks:
17
Ich sehe ihn, doch nicht jetzt, ich schaue ihn, doch nicht nah: Ein Stern geht auf aus Jakob, ein Zepter reckt sich aus Israel. Moabs Schläfen wird es zerschmettern, Sets Söhne allesamt vernichten!
18
Edom wird ihm zu eigen sein, Seďr, sein Feind, ihm Besitztum. Und wachsen an Macht wird Israel.
19
Kommen von Jakob wird der Herrscher, zu vertilgen den Rest aus den Städten."
20
Als er nun auf die Amalekiter sah, tat er folgenden Spruch: "Der Erstling der Völker war Amalek, doch Vernichtung ist sein Ende!"
21
Als er auf die Keniter blickte, tat er diesen Spruch: "Fest ist dein Sitz, dein Horst auf Felsen gebaut!
22
Dennoch ist Kain der Vernichtung geweiht! Wie lange noch? - dann führt Assur dich fort."
23
Dann tat er noch einen Spruch: "Weh! Wer möchte leben, wenn Gott dies verhängt?
24
Von Kittim her kommen Schiffe, bedrängen Assur, bedrängen Eber. - Untergehen wird aber auch dies!"
25
Alsdann machte sich Bileam auf und kehrte in seine Heimat zurück. Auch Balak ging seines Weges.
1
Und da Balaam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht mehr, wie er zuvor getan, hinweg, um Weissagung zu suchen, sondern wandte sein Angesicht gegen die Wüste,
2
und erhob seine Augen, und sah Israel in seinen Zelten nach seinen Stämmen lagernd; und der Geist Gottes kam über ihn.
3
Und er begann seine Gleichnisrede und sagte: Es spricht Balaam der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;
4
es spricht der, welcher Gottes Reden hört, der ein Gesicht von dem Allmächtigen schaut, dessen Augen sich auftun, wenn er hinsinkt:
5
Wie schön sind deine Zelte, o Jakob, und deine Wohnungen, o Israel!
6
wie waldige Täler, wie wohlbewässerte Gärten an Strömen, wie Zelte, die der Herr errichtet hat, wie Zedern am Wasser!
7
Es wird Wasser aus seinem Eimer strömen, und seine Saat wird zu vielen Wassern werden. Um Agags willen wird sein König hinweggenommen und sein Reich ihm entrissen werden.
8
Gott hat es aus Ägypten geführt, seine Stärke gleicht der des Nashorns. Es wird die Völker, die ihm feind sind, verzehren, und ihre Gebeine zermalmen, und sie mit seinen Pfeilen durchbohren.
9
Es hat sich gelagert und schläft wie ein Löwe, wie eine Löwin, die niemand aufzustören wagt. Wer dich segnet, wird selbst gesegnet sein; wer dir flucht, wird dem Fluche geweiht sein.
10
Da ergrimmte Balak über Balaam, und schlug die Hände zusammen, und sprach: Meinen Feinden zu fluchen habe ich dich gerufen, und du hast sie im Gegenteil zum dritten Male gesegnet.
11
Kehre zurück in deine Heimat. Ich hatte wohl beschlossen, dich hoch zu ehren; aber der Herr hat dich der dir bestimmten Ehre beraubt.
12
Balaam antwortete dem Balak: habe ich nicht deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, gesagt:
13
Wenn Balak mir Silber und Gold gäbe, so viel sein Haus zu fassen vermag, so könnte ich den Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht übertreten, dass ich etwas Gutes oder Böses aus meinem Herzen vorbrächte, sondern alles, was der Herr spricht, das werde ich sagen?
14
Nun aber zu meinem Volke ziehend will ich dir Aufschluss geben, was dein Volk diesem Volke am Ende der Tage tun wird.

Bileams vierte Prophezeiung

15
Seine Gleichnisrede also beginnend redete er abermals: es spricht Balaam, der Sohn Beors; es spricht der Mann, dessen Auge geschlossen ist;
16
es spricht, der die Rede Gottes hört, der die Lehre des Höchsten kennt, der Gesichte des Allmächtigen schaut, der niedersinkt und dessen Augen sich dann auftun:
17
Ich werde ihn sehen, doch nicht jetzt; ich werde ihn schauen, aber nicht nahe. Es wird ein Stern aufgehen aus Jakob, ein Zepter sich erheben aus Israel, und wird die Fürsten Moabs zerschmettern und alle Söhne Seths vernichten.
18
Und Edom wird sein Besitztum sein; Seir wird der Anteil seiner Feinde werden; und Israel wird große Taten tun.
19
Aus Jakob wird der Herrscher kommen, und wird die Überreste der Stadt vernichten.
20
Und als er Amalek sah, begann er eine Gleichnisrede und sprach: Das erste unter den Völkern ist Amalek, doch sein Ende ist Vernichtung.
21
Dann schaute er der Kiniter, und begann eine Gleichnisrede, und sprach: Wohl ist dein Wohnsitz fest; aber wenn du auch dein Nest auf den Felsen gebaut hast
22
und auserkoren bist vom Stamme Kin, wie lange kannst du bestehen? Denn Assur führt dich gefangen fort!
23
Und er begann von neuem eine Gleichnisrede und fuhr fort: Wehe, wer wird leben, wenn Gott dies tun wird?
24
Sie werden in Schiffen von Italien kommen, und die Assyrer überwinden, und die Hebräer schlagen, und zuletzt werden sie selbst auch zu Grunde gehen.
25
Und Balaam machte sich auf und kehrte in seine Heimat zurück; und auch Balak zog des Weges, den er hergekommen war, heim.