Gottes Neue Offenbarungen

Das erste Buch Mose: Genesis

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 47 -

1
Josef ging hin und berichtete dem Pharao: "Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen und Rindern und ihrem gesamten Besitz aus Kanaan gekommen und befinden sich im Land Goschen."
2
Fünf von seinen Brüdern hatte er mit sich genommen. Diese stellte er dem Pharao vor.
3
Als nun der Pharao seine Brüder fragte: "Was ist eure Beschäftigung?," antworteten sie dem Pharao: "Schafhirten sind deine Knechte, wir, wie schon unsere Väter."
4
Dann sagten sie zum Pharao: "Wir sind gekommen, uns hier im Land eine Zeitlang aufzuhalten. Deine Knechte finden keine Weide mehr für ihre Schafe, da die Hungersnot schwer auf Kanaan lastet. Erlaube nun, daß deine Knechte im Land Goschen bleiben dürfen!"
5
Da sagte der Pharao zu Josef: "Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
6
Ägypten steht dir zur Verfügung. Siedle deinen Vater und deine Brüder im besten Teil des Landes an! Sie mögen im Land Goschen bleiben; und findest du, daß tüchtige Leute unter ihnen sind, so mache sie zu Aufsehern über meine eigenen Herden!"
7
Nun führte Josef seinen Vater Jakob herein und stellte ihn dem Pharao vor. Jakob begrüßte den Pharao mit einem Segenswunsch.
8
Der Pharao fragte Jakob: "Wie hoch ist die Zahl deiner Lebensjahre?"
9
Jakob antwortete dem Pharao: "Die Dauer meiner Wanderschaft beträgt 130 Jahre, gering an Zahl und böse waren meine Lebensjahre. Sie reichen nicht an die Lebensjahre meiner Väter heran, die sie auf ihrer Pilgerschaft verbrachten."
10
Dann verabschiedete sich Jakob vom Pharao und ging vom Pharao weg.
11
Josef aber siedelte seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen in Ägypten Grundbesitz im besten Teil des Landes, nämlich in der Landschaft Ramses, wie der Pharao befohlen hatte.
12
Josef versorgte seinen Vater und seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters nach der Zahl der Angehörigen mit Brot.

Josephs Umgang mit der Hungersnot

13
Auf der ganzen Erde gab es damals kein Brot mehr; denn die Hungersnot war sehr drückend. Auch Ägypten war wie Kanaan infolge der Hungersnot erschöpft.
14
Josef brachte allmählich alles Geld, das sich in Ägypten und in Kanaan vorfand, in seiner Hand zusammen für das Getreide, das man kaufen mußte. Josef lieferte das Geld an das Haus des Pharao ab.
15
Als nun der Geldvorrat in Ägypten und in Kanaan erschöpft war, kamen alle Ägypter zu Josef und baten: "Gib uns Brot! Warum sollen wir vor deinen Augen sterben? Doch Geld ist nicht mehr da."
16
Josef erwiderte: "Gebt euer Vieh her, so will ich euch um euer Vieh Brot liefern, wenn ihr kein Geld mehr habt."
17
Nun brachten sie ihr Vieh zu Josef, und Josef gab ihnen Brot um die Pferde, um den Schaf- und Rinderbestand und um die Esel. So versorgte er sie in jenem Jahr mit Brot um den Preis ihres ganzen Viehbestandes.
18
Als das Jahr vorüber war, kamen sie im nächsten Jahr wieder zu ihm und sagten zu ihm: "Herr, wir können es dir nicht verhehlen: Das Geld ist zu Ende, und der Viehbestand ist an dich, Herr, übergegangen. Es ist nichts mehr zu deiner Vergütung, Herr, übriggeblieben, als unser Leib und unsere Äcker.
19
Warum sollen wir vor deinen Augen verderben, wir und unsere Äcker? Kaufe uns und unsere Äcker um Brot, so wollen wir mit unseren Äckern dem Pharao dienstbar werden. Aber gib Saatkorn heraus, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben und die Äcker nicht zur Wüste werden!"
20
So kaufte Josef das ganze Ackerland in Ägypten für den Pharao auf; denn die Ägypter verkauften alle ihr Feld, weil die Hungersnot sie schwer drückte. So kam das Land in den Besitz des Pharao.
21
Die Bevölkerung aber machte er leibeigen von einem Ende des ägyptischen Gebietes bis zum anderen.
22
Nur das Ackerland der Priester kauft er nicht an; denn die Priester bezogen vom Pharao ein festes Einkommen und lebten von ihrem festen Einkommen, das der Pharao ihnen angewiesen hatte. Deshalb brauchten sie ihr Ackerland nicht zu verkaufen.
23
Josef sagte zum Volk; "Ich kaufe euch samt euren Äckern jetzt hiermit für den Pharao! Da habt ihr Saatkorn, damit ihr das Ackerland besäen könnt.
24
Aber von dem Ertrag müßt ihr ein Fünftel an den Pharao abliefern. Die übrigen vier Fünftel gehören euch zur Aussaat für die Felder und zum Unterhalt für euch und eure Familien, sowie zur Ernährung eurer Kinder."
25
Da riefen sie: "Du rettest uns das Leben. Wir wollen deine Zufriedenheit erwerben, Herr, und gern dem Pharao leibeigen sein."
26
So macht es Josef zu einer gesetzlichen Verpflichtung, die bis auf diesen Tag auf dem Grundbesitz in Ägypten ruht, dem Pharao den fünften Teil abzuliefern. Nur der Landbesitz der Priester fiel dem Pharao nicht zu.

Josephs Gelübde an Jakob

27
So siedelten sich die Israeliten in Ägypten an, in der Landschaft Goschen; sie setzten sich darin fest und mehrten sich und wurden sehr zahlreich.
28
Jakob lebte in Ägypten noch siebzehn Jahre. Jakobs Lebensdauer betrug 147 Jahre.
29
Als es mit Israel zum Sterben kam, ließ er seinen Sohn Josef rufen und sagte zu ihm: "Wenn ich dir etwas gelte, so lege deine Hand zum Schwur unter meine Lende, daß du mir die Liebe und Treue erweist, mich nicht in Ägypten zu begraben.
30
Ich will vielmehr bei meinen Vätern ruhen. Darum bringe mich aus Ägypten weg und setze mich in ihrem Grab bei!" - Er antwortete: "Ich werde tun, wie du verlangst."
31
Jener bat: "Schwöre mir!" Und er schwur ihm. - Da neigte sich Israel gegen das Kopfende des Bettes hin.
1
Joseph also ging hin zu Pharao und berichtete ihm also: Mein Vater und meine Brüder sind mit ihren Schafen und Rindern, und allem, was sie besitzen, aus dem Lande Chanaan gekommen; und siehe, sie befinden sich im Lande Gessen.
2
Auch stellte er zuletzt fünf aus der Zahl seiner Brüder dem Könige vor.
3
Als dieser sie fragte: Was habt ihr für einen Beruf? antworteten sie: Deine Knechte sind Schafhirten, wir sowohl wie unsere Väter.
4
Wir sind gekommen, um uns seine Zeitlang in deinem Lande aufzuhalten; denn die Herden deiner Knechte haben keine Weide, da der Hunger schwer auf dem Lande Chanaan lastet; so bitten wir denn, lass uns, deine Knechte, im Lande Gessen weilen.
5
Da sprach der König zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
6
Das Land Ägypten liegt vor dir; lass sie am besten Orte Wohnsitz nehmen und übergib ihnen das Land Gessen. Wenn du weißt, dass geeignete Männer unter ihnen sind, so mache sie zu Oberaufsehern über meine Herden.
7
Darnach führte Joseph seinen Vater zum Könige hinein und stellte ihm denselben vor; und dieser segnete den König.
8
Und da er von ihm gefragt ward: Wie viel sind die Tage deiner Lebensjahre?
9
antwortete er: Die Tage meiner Pilgerschaft sind hundert und dreißig Jahre, wenige und böse, und reichen nicht an die Tage meiner Väter heran, in denen sie ihre Pilgerschaft vollendeten.
10
Und er segnete den König und ging hinaus.
11
Joseph aber gab seinem Vater und seinen Brüdern Besitzungen in Ägypten in der besten Gegend des Landes, in Ramesses, wie Pharao geboten.
12
Und er versorgte sie und das ganze Haus seines Vaters, indem er einem jeden Lebensunterhalt gab.

Josephs Umgang mit der Hungersnot

13
Denn es mangelte in allen Landen an Brot und der Hunger bedrückte die Erde, vorzüglich Ägypten und Chanaan.
14
Aus diesen Ländern brachte er alles Geld zusammen für den Verkauf des Getreides und tat es in die Schatzkammer des Königs.
15
Als es nun den Käufern an Geld mangelte, kam ganz Ägypten zu Joseph und sprach: Gib uns Brot; warum sollen wir vor deinen Augen wegen Mangels an Geld sterben?
16
Er antwortete ihnen: Bringet euer Vieh, und ich will euch für dasselbe Brot geben, wenn ihr kein Geld habt.
17
Und da sie es brachten, gab er ihnen Nahrung für die Pferde, die Schafe, die Rinder und die Esel; und er versorgte sie in diesem Jahre gegen Eintausch ihres Viehes.
18
Im anderen Jahre kamen sie wiederum und sprachen zu ihm: Wir wollen es unserm Herrn nicht verhehlen, dass unser Geld und unser Vieh zumal dahin sind; auch ist es dir nicht verborgen, dass wir nichts mehr haben, als unsern Leib und unser Land.
19
Warum sollen wir also sterben vor deinen Augen? Wir und unser Land sollen dein sein. Kaufe uns, dass wir dem Könige dienstbar werden, und verabreiche uns Saatgetreide, damit die Erde nicht aus Mangel an Anbauern zu einer Wüste werde.
20
So kaufte Joseph also den ganzen Boden Ägyptens, denn einer nach dem anderen verkaufte seine Liegenschaften, so groß war die Hungersnot. Und er machte den Boden dem Pharao eigen,
21
sowie die ganze Bevölkerung, von einem Ende Ägyptens bis zum andern,
22
nur nicht das Land der Priester, das ihnen vom Könige eingeräumt war; denn sie bekamen auch bestimmtes Getreide aus den öffentlichen Vorratshäusern und waren also nicht gezwungen, ihre Besitzungen zu verkaufen.
23
Da sprach Joseph zum Volke: Sehet, ihr und euer Land gehört dem Pharao, wie ihr wisst; empfanget Saatkorn und bestellet die Äcker,
24
damit ihr Früchte erhalten könnet. Den fünften Teil davon gebet dem Könige ab, die vier übrigen überlasse ich euch zur Aussaat und zur Ernährung für eure Familie und Kinder.
25
Sie antworteten: Unser Heil ist in deiner Hand; möge unser Herr nur gnädig auf uns sehen, so wollen wir dem Könige freudig dienstbar sein.
26
Von jener Zeit an bis auf den heutigen Tag wird im ganzen Lande Ägypten den Königen der fünfte Teil abgeliefert, und es ward zum Gesetze, nur nicht für den Boden der Priester, welcher frei von dieser Verbindlichkeit blieb.

Josephs Gelübde an Jakob

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Israel wohnte also in Ägypten, das ist im Lande Gessen, und hatte es im Besitze; und nahm zu, und mehrte sich sehr.
28
Und er lebte in demselben siebzehn Jahre, und alle Tage seines Lebens wurden hundert und siebenundvierzig Jahre.
29
Als er nun den Tag seines Todes herannahen sah, ließ er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Habe ich Gnade in deinen Augen gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue, mich nicht in Ägypten zu begraben;
30
sondern ich will bei meinen Vätern schlafen, und du sollst mich aus diesem Lande wegführen und mich im Begräbnisse meiner Vorfahren beisetzen. Da antwortete ihm Joseph: Ich werde tun, was du befohlen hast.
31
Er sprach: So schwöre mir! Und er schwur, Israel aber betete Gott an, geneigt zu Häupten seines Bettes.