Gottes Neue Offenbarungen

Das erste Buch Mose: Genesis

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 40 -

Die Träume der Gefangenen

1
Einige Zeit danach vergingen sich der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
2
Da wurde der Pharao über seine beiden Hofbeamten, den Obermundschenk und den Oberbäcker, zornig
3
und ließ sie im Haus des Obersten der Leibwache in den gleichen Kerker werfen, in dem auch Josef gefangen saß.
4
Der Oberste der Leibwache betraute Josef mit ihrer Bedienung. Als sie längere Zeit in Haft waren,
5
hatten sie beide in der gleichen Nacht einen Traum. Jeder hatte einen Traum von besonderer Bedeutung, der Mundschenk sowohl als auch der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Kerker gefangen saßen.
6
Als Josef am anderen Morgen zu ihnen hereinkam, sah er ihnen an, daß sie niedergeschlagen waren.
7
Er fragte die Hofbeamten des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Haft waren: "Warum macht ihr heute so verdrießliche Gesichter?"
8
Sie antworteten ihm: "Wir haben einen Traum gehabt, aber niemand ist da, der ihn deuten könnte." Josef sagte zu ihnen: "Traumdeutungen sind Sache Gottes. Erzählt mir einmal!"
9
Der Obermundschenk erzählte dem Josef seinen Traum: "Ich sah im Traum einen Weinstock vor mir stehen.
10
Drei Ranken waren an dem Weinstock. Als er zu sprossen anfing, brachen auch schon seine Blüten hervor, und die Trauben trugen gleichzeitig reife Beeren.
11
Ich hatte den Becher des Pharao in der Hand, nahm die Trauben, preßte sie in den Becher des Pharao und gab dem Pharao den Becher in die Hand."
12
Josef antwortete ihm: "Die Deutung dafür ist folgende: Die drei Ranken sind drei Tage.
13
Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wiederum in dein Amt einsetzen; dann wirst du dem Pharao den Becher in die Hand geben, ganz so wie früher, als du sein Mundschenk warst.
14
Denke dann auch an mich, wenn es dir gut geht! Erweise mir die Liebe, mich beim Pharao zu empfehlen und mich aus diesem Haus zu befreien.
15
Denn ich bin aus dem Land der Hebräer entführt worden, und auch hier habe ich nichts verbrochen, dessentwegen man mich in den Kerker werfen mußte."
16
Als der Oberbäcker sah, wie gut Josef zu deuten wußte, sagte er zu ihm: "In meinem Traum war es mir, als trüge ich drei Körbe mit feinem Gebäck auf meinem Haupt.
17
Im obersten Korb befanden sich allerlei Eßwaren für den Pharao, wie sie der Bäcker herstellt; aber die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg."
18
Josef antwortete: "Die Deutung dafür ist folgende: Die drei Körbe sind drei Tage.
19
Heute in drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben - aber weg von dir, indem er dich an einem Pfahl aufhängen läßt, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen."
20
Am dritten Tag darauf, dem Geburtstag des Pharao, veranstaltete dieser ein Gastmahl für seinen ganzen Hof. Da erhob er dem Obermundschenk und dem Oberbäcker im Beisein seiner Diener das Haupt:
21
Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Amt ein, so daß er dem Pharao wieder den Becher reichen durfte.
22
Den Oberbäcker aber ließ er hängen, ganz nach der Deutung, die ihnen Josef gegeben hatte.
23
Der Obermundschenk jedoch dachte nicht mehr an Josef, sondern vergaß ihn.

Die Träume der Gefangenen

1
Nach diesen Ereignissen geschah es, dass zwei Kämmerer, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, sich gegen ihren Herrn vergingen.
2
Da ward Pharao zornig über sie (denn der eine war der Obermundschenk, und der andere der Oberbäcker),
3
und ließ sie in den Kerker des Anführers der Leibwache werfen, in welchem auch Joseph gefangen saß.
4
Der Kerkermeister aber übergab sie dem Joseph, der sie auch bediente. Nach einiger Zeit, während der sie so gefangen gehalten wurden,
5
hatten beide in einer Nacht einen Traum, jeder nach der für ihn geltenden besonderen Bedeutung.
6
Als nun Joseph am Morgen zu ihnen kam, und sie traurig sah,
7
fragte er sie, und sprach: Warum ist euer Angesicht heute trauriger als sonst?
8
Sie antworteten: Wir haben einen Traum gehabt, und es ist niemand da, der ihn uns auslegen könnte. Da sprach Joseph zu ihnen: Kommt die Auslegung denn nicht Gott zu? Erzählet mir, was ihr gesehen habet!
9
Da erzählte zuerst der Obermundschenk seinen Traum: Ich sah einen Weinstock vor mir,
10
an dem drei Reben waren; dieser begann allmählich zu treiben, und es kamen Blüten hervor und alsbald reiften Trauben.
11
Ich hatte aber den Becher Pharaos in meiner Hand, ich nahm also die Trauben, und drückte sie in den Becher aus, den ich hielt, und reichte dem Pharao den Becher.
12
Joseph antwortete: Dies ist die Auslegung des Traumes: Drei Reben sind noch drei Tage.
13
Nach drei Tagen wird Pharao deines Dienstes wieder gedenken und dich in deine vorige Stelle wieder einsetzen; und du wirst ihm den Becher reichen deinem Amte gemäß, wie du es vordem zu tun pflegtest.
14
Nur gedenke doch dann meiner, wenn es dir wohl geht, und erzeige mir die Huld, dass du bei Pharao Fürsprache einlegst, er möge mich aus diesem Kerker befreien;
15
denn ich bin unrechtmäßig aus dem Lande der Hebräer geraubt und hier unschuldig in das Gefängnis geworfen worden.
16
Da nun der Oberbäcker sah, dass er den Traum klug gedeutet hatte, sprach er: Auch ich habe einen Traum gehabt: Ich trug drei Körbe mit Backwerk auf meinem Haupte.
17
In dem Korbe, welcher zu oberst war, trug ich allerlei Esswaren, wie sie der Bäcker macht, und die Vögel fraßen sie aus demselben hinweg.
18
Da antwortete Joseph: Dieser Traum ist so zu deuten: Drei Körbe sind noch drei Tage.
19
Nach diesen wird Pharao dich enthaupten, und an ein Kreuz hängen lassen, und die Vögel werden dein Fleisch fressen.
20
Am dritten Tage darnach war der Geburtstag Pharaos. Da gab er seinen Dienern ein großes Mahl, und bei dem Gastmahle erinnerte er sich des Obermundschenken und des Oberbäckers;
21
und den einen setzte er wieder in seine Stelle ein, ihm den Becher zu reichen,
22
den andern ließ er an den Galgen hängen, so dass sich die Wahrhaftigkeit des Deuters erwies.
23
Der Obermundschenk jedoch vergaß, als es ihm wohlging, seines Traumesdeuters.