Das Gesetz der Freiheit
(Matthäus 7,1-6; Lukas 6,37-42)
1
Den Schwachen im Glauben aber nehmt auf, nicht zur Unterscheidung der Überlegungen.
2
Einer glaubt, alles essen zu dürfen; der Schwache aber isst Gemüse.
3
Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen.
4
Wer bist du, dass du einen fremden Hausknecht richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden; denn Gott vermag ihn aufrecht zu halten.
5
Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!
6
Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer isst, der isst für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.
7
Denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst.
8
Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.
9
Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, dass er sowohl über Tote als auch über Lebende Herr sei.
10
Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl Christi erscheinen;
11
denn es steht geschrieben: »So wahr ich lebe, spricht der Herr: Mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen«.
12
So wird also jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
(Hesekiel 14,1-11; 1. Korinther 8,1-13)
13
Darum lasst uns nicht mehr einander richten, sondern das richtet vielmehr, dass dem Bruder weder ein Anstoß noch ein Ärgernis in den Weg gestellt wird!
Das Gesetz der Liebe
14
Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an und für sich unrein ist; sondern es ist nur für den unrein, der etwas für unrein hält.
15
Wenn aber dein Bruder um einer Speise willen betrübt wird, so wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe. Verdirb mit deiner Speise nicht denjenigen, für den Christus gestorben ist!
16
So soll nun euer Gutes nicht verlästert werden.
17
Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;
18
wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und auch von den Menschen geschätzt.
19
So lasst uns nun nach dem streben, was zum Frieden und zur gegenseitigen Erbauung dient.
20
Zerstöre nicht wegen einer Speise das Werk Gottes! Es ist zwar alles rein, aber es ist für den Menschen schlecht, der es mit Anstoß isst.
21
Es ist gut, wenn du kein Fleisch isst und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust, woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte.
22
Du hast Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht verurteilt in dem, was er gutheißt!
23
Wer aber zweifelt, der ist verurteilt, wenn er doch isst, weil es nicht aus Glauben geschieht. Alles aber, was nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde. Dem aber, der euch zu festigen vermag laut meinem Evangelium und der Verkündigung von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das von ewigen Zeiten her verschwiegen war, das jetzt aber offenbar gemacht worden ist und durch prophetische Schriften auf Befehl des ewigen Gottes bei allen Nationen bekannt gemacht worden ist zum Glaubensgehorsam, ihm, dem allein weisen Gott, sei die Herrlichkeit durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.