Ich werde meinen Mund in Gleichnissen öffnen
(Matthäus 13,34-35)
1
Ein Maskil; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neigt euer Ohr zu den Worten meines Mundes!
2
Ich will meinen Mund öffnen zu einem Spruch, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit.
3
Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben,
4
wollen wir nicht verschweigen ihren Söhnen, dem zukünftigen Geschlecht erzählend den Ruhm des HERRN und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat.
5
Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen mitzuteilen;
6
damit das zukünftige Geschlecht sie kennte, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten;
7
und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten;
8
und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott.
9
Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tag des Kampfes.
10
Sie hielten nicht den Bund Gottes, und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln;
11
und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen.
12
Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Land Ägypten, dem Gefilde Zoans.
13
Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen und ließ die Wasser stehen wie einen Damm.
14
Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Licht eines Feuers.
15
Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen.
16
Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen.
17
Doch sie fuhren weiter fort, gegen ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste.
18
Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst.
19
Und sie redeten gegen Gott; sie sprachen: Sollte Gott in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen?
20
Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?
21
Darum, als der HERR es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel,
22
weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung.
23
Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet,
24
und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben.
25
Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung.
26
Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind;
27
und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügelte Vögel wie Sand der Meere,
28
und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen.
29
Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu.
30
Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Mund,
31
da stieg der Zorn Gottes gegen sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen Israels streckte er nieder.
32
Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch seine Wunderwerke.
33
Da ließ er in Eitelkeit hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken.
34
Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm und kehrten um und suchten Gott eifrig;
35
und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.
36
Und sie heuchelten ihm mit ihrem Mund, und mit ihrer Zunge logen sie ihm;
37
denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bund.
38
Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verdirbt sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab, und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm.
39
Und er gedachte daran, dass sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt.
40
Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde!
41
Und sie versuchten Gott wiederum und kränkten den Heiligen Israels.
42
Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste,
43
als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans:
44
Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so dass sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten.
45
Er sandte Hundsfliegen unter sie, die sie fraßen, und Frösche, die sie verdarben.
46
Und er gab der Grille ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke.
47
Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen.
48
Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen.
49
Er ließ gegen sie los seines Zorns Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar von Unglücksengeln.
50
Er bahnte seinem Zorn einen Weg, entzog nicht dem Tod ihre Seele, und gab ihr Leben der Pest preis.
51
Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams.
52
Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen und leitete sie wie eine Herde in der Wüste;
53
und er führte sie sicher, so dass sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer.
54
Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben.
55
Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils, und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels.
56
Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht.
57
Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um wie ein trügerischer Bogen.
58
Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder.
59
Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr.
60
Und er verließ die Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte.
61
Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers.
62
Und er gab sein Volk dem Schwert preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er.
63
Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen;
64
seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht.
65
Da erwachte, wie ein Schlafender, der Herr, wie ein Held, der vom Wein jauchzt;
66
und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach.
67
Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht;
68
sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat.
69
Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat.
70
Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe;
71
hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.
72
Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.