Ein Muster der Selbstverleugnung
(5. Mose 18,1-8)
1
Bin ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus Christus gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn?
2
Wenn ich für andere kein Apostel bin, so bin ich es doch wenigstens für euch; denn das Siegel meines Aposteldienstes seid ihr im Herrn.
3
Dies ist meine Verteidigung denen gegenüber, die mich zur Untersuchung ziehen:
4
Haben wir etwa nicht Vollmacht, zu essen und zu trinken?
5
Haben wir etwa nicht Vollmacht, eine Schwester als Frau mit uns zu führen, wie auch die anderen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?
6
Oder haben allein ich und Barnabas nicht Vollmacht, die Arbeit zu unterlassen?
7
Wer zieht je auf eigene Kosten in den Krieg? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von dessen Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?
8
Sage ich das nur aus menschlicher Sicht? Oder sagt dies nicht auch das Gesetz?
9
Ja, im Gesetz Moses steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er drischt«. Kümmert sich Gott etwa um die Ochsen?
10
Oder sagt er das nicht vielmehr um unsertwillen? Denn es ist ja um unsertwillen geschrieben worden: Der, welcher pflügt, soll auf Hoffnung hin pflügen, und der, welcher drischt, soll auf Hoffnung hin dreschen, dass er an seiner Hoffnung Anteil bekommt.
11
Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib ernten?
12
Wenn andere dieser Vollmacht an euch teilhaftig sind, nicht vielmehr wir? Aber wir haben uns dieser Vollmacht nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium Christi kein Hindernis bereiten.
13
Wisst ihr nicht, dass die, welche die heiligen Dienste tun, auch vom Heiligtum essen, und dass die, welche am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil erhalten?
14
So hat auch der Herr angeordnet, dass die, welche das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen.
15
Ich aber habe davon keinerlei Gebrauch gemacht; ich habe dies auch nicht deshalb geschrieben, damit es mit mir so gehalten wird. Viel lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand meinen Ruhm zunichte machte!
16
Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so ist das kein Ruhm für mich; es drängt mich nämlich die Notwendigkeit, und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigen würde!
17
Denn wenn ich dies freiwillig tue, so habe ich Lohn; wenn aber unfreiwillig, bin ich mit einem Haushalterdienst betraut.
18
Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich bei meiner Verkündigung das Evangelium Christi kostenfrei darbiete, so dass ich von meiner Vollmacht am Evangelium keinen Gebrauch mache.
Diene allen Menschen
19
Denn obwohl ich frei bin von allen, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, damit ich so viele wie möglich gewinne.
20
Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne;
21
denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz, obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern unter dem Gesetz Christi, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind.
22
Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette.
23
Dies aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.
Streben nach einer Krone
24
Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt!
25
Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem. Jene, um einen vergänglichen Siegeskranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen.
26
So laufe ich nun nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt,
27
sondern ich bezwinge meinen Leib und beherrsche ihn, damit ich nicht anderen verkündige und selbst verwerflich werde.