Gottes Neue Offenbarungen

Das erste Buch Samuel

Schlachter Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 2 -

Hannahs Gebet

(Lukas 1,46-56)
1
Und Hanna betete und sprach: Mein Herz freut sich am HERRN, mein Horn ist erhöht durch den HERRN; mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich deines Heils!
2
Es ist niemand heilig wie der HERR, ja, es ist keiner, außer dir; und es ist kein Fels wie unser Gott!
3
Redet nicht viel von hohen Dingen; Vermessenes gehe nicht aus eurem Munde! Denn der HERR ist ein Gott, der alles weiß, und von ihm werden die Taten gewogen.
4
Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet.
5
Die Satten haben sich um Brot verdingt, aber die Hungrigen hungern nicht mehr; ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, ist verwelkt!
6
Der HERR tötet und macht lebendig; er stürzt ins Totenreich und führt herauf!
7
Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch.
8
Er erhebt den Geringen aus dem Staub und erhöht den Armen aus dem Kot, daß er sie setze unter die Fürsten und sie den Thron der Ehren erben lasse; denn die Grundfesten der Erde sind des HERRN, und er hat den Weltkreis darauf gestellt.
9
Er wird die Füße seiner Frommen behüten; aber die Gottlosen kommen um in der Finsternis; denn nicht durch Kraft kommt der Mensch empor.
10
Die Widersacher werden vor dem HERRN erschrecken; er wird über sie donnern im Himmel. Der HERR wird die Enden der Erde richten und wird seinem König Stärke verleihen und das Horn seines Gesalbten erhöhen!
11
Und Elkana ging hin nach Rama in sein Haus; der Knabe aber diente dem HERRN unter den Augen Elis, des Priesters.

Die bösen Söhne von Eli

12
Aber die Söhne Elis waren Söhne Belials; sie erkannten den HERRN nicht, noch wie der Priester mit dem Volk verfahren soll.
13
Wenn jemand etwas opfern wollte, so kam des Priesters Diener, während das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand;
14
und er stieß damit in den Topf der Kessel, in die Pfanne oder Schüssel, und was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester für sich. Also taten sie allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen.
15
Desgleichen, ehe man das Fett verbrannte, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib das Fleisch, damit man es dem Priester brate; denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen!
16
Sagte der Betreffende dann zu ihm: Man soll zuerst das Fett verbrennen, wie es sich gebührt; hernach nimm, was dein Herz begehrt; So sprach er zu ihm: Du sollst es mir jetzt geben, wenn nicht, so will ich es mit Gewalt nehmen!
17
Darum war die Sünde der Jünglinge sehr groß vor dem HERRN; denn die Leute verachteten das Speisopfer des HERRN.

Samuels Dienst in der Kindheit

18
Samuel aber diente vor dem HERRN; und der Knabe war mit einem leinenen Ephod umgürtet.
19
Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm jährlich mit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, das jährliche Opfer darzubringen.
20
Und Eli segnete Elkana und sein Weib und sprach: Der HERR gebe dir Samen von diesem Weibe an Stelle des Geliehenen, den sie dem HERRN geliehen hat! Und sie gingen an ihren Ort.
21
Der HERR aber segnete Hanna, daß sie empfing und noch drei Söhne und zwei Töchter gebar. Der Knabe Samuel aber wuchs heran bei dem HERRN.

Prophezeiung gegen Elis Haus

22
Eli aber war sehr alt und erfuhr alles, was seine Söhne an ganz Israel taten, und daß sie sich mit den Weibern vergingen, die vor der Tür der Stiftshütte den Dienst verrichteten.
23
Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich vernehme von dem ganzen Volk euer böses Handeln!
24
Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das ich höre; ihr macht das Volk des HERRN übertreten.
25
Wenn jemand wider einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand wider den HERRN sündigt, wer will sich für ihn ins Mittel legen? Aber sie folgten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der HERR wollte sie töten.
26
Aber der Knabe Samuel wuchs immer mehr heran und war angenehm, sowohl bei dem HERRN als auch bei den Menschen.
27
Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich nicht deines Vaters Hause offenbart, als sie noch beim Hause des Pharao in Ägypten waren?
28
Ja, ihn habe ich mir daselbst vor allen Stämmen Israels zum Priester erwählt, daß er auf meinem Altar opfere, Räucherwerk anzünde und das Ephod vor mir trage; und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israels gegeben!
29
Warum tretet ihr denn aus lauter Bosheit meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich verordnet habe, mit Füßen? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, und ihr mästet euch von den Erstlingen aller Speisopfer meines Volkes Israel!
30
Darum spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt, dein Haus und deines Vaters Haus sollen ewiglich vor mir aus und eingehen; aber nun spricht der HERR: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich wieder ehren; wer mich aber verachtet, der soll auch verachtet werden!
31
Siehe, die Zeit wird kommen, da ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen werde, so daß in deinem Hause niemand alt werden soll.
32
Und du wirst nur Not sehen bei all dem Guten, das der HERR Israel erweisen wird; und es wird nie mehr ein Betagter in deinem Hause sein.
33
Ich will dir zwar nicht jedermann von meinem Altar wegtilgen, da deine Augen sonst verschmachten und deine Seele vor Sehnsucht vergehen müßte; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll sterben, wenn sie das Mannesalter erreicht haben.
34
Und das sei dir zum Zeichen, was über deine beiden Söhne Hophni und Pinehas kommen wird: an einem Tage werden sie beide sterben!
35
Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was nach meinem Herzen und nach meiner Seele ist; und dem will ich ein beständiges Haus bauen, daß er immerdar vor meinem Gesalbten wandle.
36
Und wer von deinem Hause übrig ist, der wird kommen und sich vor ihm niederwerfen um einen Groschen und ein Stück Brot und wird sagen: Lass mich doch zu einer priesterlichen Bedienung zu, daß ich einen Bissen Brot zu essen habe.

Hannahs Gebet

(Lukas 1,46-56)
1
Es frohlockt mein Herz in dem Herrn, hoch erhoben ist mein Horn in meinem Gott; es tut sich mein Mund auf gegen meine Feinde; denn ich freue mich deines Heiles!
2
Niemand ist heilig wie der Herr; denn es ist kein anderer außer dir, und niemand ist stark als unser Gott.
3
Führet nicht, euch rühmend, immer von neuem hohe Reden; es weiche das Alte von euerm Munde; denn ein Gott des Wissens ist der Herr, und vor ihm liegen offen die Gedanken.
4
Der Bogen der Helden ist überwunden, und die Schwachen sind mit Kraft umgürtet.
5
Die zuvor satt waren, haben sich um Brot verdungen, und die Hungrigen sind gesättigt; ja, die Unfruchtbare hat sehr viele Kinder geboren, und die viele Söhne hatte, ist schwach geworden.
6
Der Herr gibt Tod und Leben, er führt in das Totenreich und wieder zurück.
7
Der Herr macht arm und macht reich, erniedrigt und erhöht.
8
Er erhebt aus dem Staube den Dürftigen und hebt aus der Niedrigkeit den Armen empor, dass er sitze neben den Fürsten und den Thron der Herrlichkeit einnehme. Denn des Herrn sind die Grundsäulen der Erde, und er hat den Erdkreis auf sie gesetzt.
9
Er wird die Füße seiner Heiligen behüten, und die Gottlosen werden verstummen in Finsternis; denn nicht durch eigene Kraft wird der Mensch stark sein.
10
Den Herrn werden seine Feinde fürchten; er wird über sie seinen Donner rollen lassen im Himmel; der Herr wird die Grenzen der Erde richten und die Herrschaft seinem Könige geben und das Horn seines Gesalbten erhöhen.
11
Und Elkana ging hin nach Ramatha in sein Haus, der Knabe aber war ein Diener vor dem Herrn, unter den Augen Helis, des Priesters.

Die bösen Söhne von Eli

12
Aber die Söhne Helis waren Belialskinder, welche des Herrn nicht achteten
13
nach der Pflicht der Priester gegen das Volk; vielmehr wenn jemand ein Opfer schlachtete, so kam, während das Fleisch noch gekocht wurde, der Diener des Priesters, eine dreizackige Gabel in seiner Hand,
14
und stieß sie in den Kessel, den Topf, das Becken oder den Tiegel; und alles, was er dann mit der Gabel heraufbrachte, nahm der Priester für sich; so taten sie allen von ganz Israel, so viele nach Silo kamen.
15
Auch ehe sie noch das Fett anzündeten, kam der Diener des Priesters und sprach zu dem Opfernden: Gib mir Fleisch, dass ich es für den Priester koche; denn ich will von dir kein gekochtes Fleisch erhalten, sondern rohes.
16
Sprach dann der Opfernde zu ihm: Lass uns nach dem Herkommen heute zuerst das Fett verbrennen, alsdann nimm dir, so viel deine Seele gelüstet, so antwortete er und sprach zu ihm: Nicht also; denn jetzt gleich sollst du es geben, sonst nehme ich es mit Gewalt.
17
So war die Sünde der Jünglinge sehr groß vor dem Herrn, weil sie die Leute von dem Opfer des Herrn abwendeten.

Samuels Dienst in der Kindheit

18
Samuel aber diente vor dem Angesichte des Herrn, als Knabe, umgürtet mit einem linnenen Ephod.
19
Auch machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm an den bestimmten Tagen, wenn sie mit ihrem Manne hinaufzog, um das feierliche Opfer darzubringen.
20
Und Heli segnete Elkana und sein Weib und sprach zu ihm: Der Herr möge dir von dieser Frau Nachkommen geben, an Stelle des Pfandes, das du dem Herrn anvertraut hast. Sodann gingen sie in ihre Heimat.
21
Und der Herr suchte Anna gnadenreich heim, und sie empfing und gebar drei Söhne und zwei Töchter; und der Knabe Samuel ward groß bei dem Herrn.

Prophezeiung gegen Elis Haus

22
Heli aber war sehr alt; und wenn er alles das hörte, was seine Söhne ganz Israel taten, und wie sie den Frauen, welche bei der Türe des Zeltes Dienst verrichteten, beiwohnten,
23
sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solche Dinge, so böse Dinge, wie ich von dem ganzen Volk höre?
24
Tuet dies nicht, meine Söhne! Denn das Gerücht, das ich vernehme, ist nicht gut, dass ihr das Volk des Herrn zur Sünde verleitet.
25
Wenn ein Mensch sich wider den andern versündigt, so kann Gott für ihn Sühne dargebracht werden; wenn aber ein Mensch wider den Herrn sündigt, wer soll da für ihn bitten? Sie aber hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters; denn der Herr wollte sie des Todes sterben lassen.
26
Der Knabe Samuel aber nahm zu und wuchs und gewann das Wohlgefallen sowohl des Herrn, wie der Menschen.
27
Da kam ein Mann Gottes zu Heli und sagte zu ihm: So spricht der Herr: Habe ich mich nicht dem Hause deines Vaters offen kundgetan, als sie in Ägypten, im Hause Pharaos, waren?
28
Ich habe ihn mir aus allen Stämmen Israels zum Priester auserwählt, dass er zu meinem Altar hinantreten, mir Räucherwerk anzünden und das Ephod vor mir tragen sollte, und ich habe dem Hause deines Vaters alles von den Opfern der Söhne Israels gegeben.
29
Warum habt ihr mein Opfer und meine Gaben, die ich im Tempel darzubringen geboten habe, mit Füßen hinweggestoßen? und warum hast du deine Söhne mehr geehrt als mich, dass ihr die Erstlinge von allen Opfern Israels, meines Volkes, aßet?
30
Darum spricht der Herr, der Gott Israels: Wohl habe ich gesprochen, dass dein Haus und das Haus deines Vaters vor meinem Angesichte immerfort dienen sollte. Jetzt aber spricht der Herr: Das sei fern von mir, sondern wer mich ehrt, den werde ich ehren; die aber, welche mich verachten, sollen in Schande geraten.
31
Siehe, es kommen Tage, wo ich deinen Arm und den Arm deines Vaterhauses lähmen werde, so dass es keinen Bejahrten mehr in deinem Hause gibt.
32
Dann wirst du deinen Nebenbuhler im Tempel sehen, während Israel in allem glücklich sein wird; und in seinem Hause wird sich nie mehr ein Bejahrter finden.
33
Doch werde ich deine Nachkommen nicht gänzlich von meinem Altare entfernen, aber deine Augen sollen müde werden und deine Seele sich härmen; ein großer Teil deines Hauses soll sterben, wenn er bis in das Mannesalter gekommen ist.
34
Dies aber soll dir das Zeichen sein, was über deine zwei Söhne, Ophni und Phinees, kommen wird: An einem Tage werden beide sterben!
35
Und ich werde mir einen treuen Priester erwecken, der nach meinem Herzen und nach meiner Seele handeln wird, und werde ihm ein dauerndes Haus bauen, und er wird vor meinem Gesalbten wandeln allezeit.
36
Es wird aber geschehen, dass, wer immer in deinem Hause übrigbleibt, kommt, damit man für ihn bitte, und er wird ein Silberstück und einen Brotkuchen anbieten und sagen: Lass mich, ich bitte dich, zu einem Priesterteil zu, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe.