Lektionen für Vorgesetzte und Untergebene. Vorteile, Gott zu fürchten und nichts ohne Rat zu tun
1
Macht man dich zum Trinkwart, so überhebe dich nicht, benimm dich unter ihnen wie einer ihresgleichen; sorge für sie, und dann erst setze dich.
2
Bist du allen deinen Obliegenheiten nachgekommen, dann laß dich nieder, damit du deine Freude an ihnen hast und als Lohn für dein treffliches Verhalten den Kranz erhältst.
3
Rede, du Alter, denn das kommt dir zu, mit gründlicher Sachkenntnis, doch hindere den Gesang (oder die Musik) nicht!
4
Wo es Gesang (oder Musik) zu hören gibt, da trage keine lange Rede vor und bringe deine Weisheit nicht zur Unzeit an.
5
Wie ein Siegelring von Karfunkel an goldener Halskette ist ein kunstgerechtes Konzert beim Weingelage;
6
ein Siegelring von Smaragd in goldener Einfassung ist melodischer Gesang bei lieblichem Wein.
7
Rede, du Jüngling, wenn’s durchaus nötig ist, aber nur, wenn man zwei- oder dreimal dich auffordert(a).
8
Fasse dich kurz, sage viel mit wenigen Worten; sei wie einer, der’s versteht und doch schweigen kann.
9
Unter Vornehmen stelle dich ihnen nicht gleich (h) und unter Greisen (g) schwatze nicht viel.
10
Wie der Blitz dem Donner vorauseilt, so geht vor dem Bescheidenen die Gunst einher.
11
Stehe beizeiten auf und halte dich nicht zum Nachtrab; begib dich schnell nach Hause und sei nicht leichtsinnig(b).
12
Dort(c) sei vergnügt und führe deine Einfälle aus, doch in der Furcht Gottes und nicht in Unverstand (g);
13
und außerdem preise deinen Schöpfer, der dich mit seinen Gütern überreich labt.
14
Wer den Herrn sucht (g), erhält Belehrung (oder Unterweisung), und die eifrig nach ihm trachten, erlangen sein Wohlgefallen.
15
Wer das Gesetz erforscht(d), wird mit ihm ganz erfüllt; wer aber heuchelt, kommt an ihm zu Fall.
16
Die den Herrn fürchten, verstehen das Recht und lassen gerechte Aussprüche wie ein Licht leuchten (h).
17
Ein sündiger Mensch lehnt die Belehrung ab und macht eine ihm genehme Auslegung ausfindig(e).
18
Ein Mann von Einsicht läßt die Ansicht eines Fremden nicht unbeachtet, aber der Hochmütige fügt sich keiner Rücksichtnahme, und nachdem er für sich allein gehandelt hat, ohne sich raten zu lassen, wird er seines Unverstandes überführt.
19
Ohne Rat(f) tue nichts, so wirst du nach der Tat nichts zu bereuen haben.
20
Gehe nicht auf einem Wege, der Hindernisse darbietet(g), damit du nicht über Steine stolperst (h).
21
Traue keinem Wege, der frei von Anstoß ist, und so sei auch vor deinen Kindern auf der Hut (h).
22
Bei allem, was du tust, achte auf deine Seele (oder setze dein Vertrauen auf dich selbst), denn darin besteht die Beobachtung der Gebote (Gottes).
23
Wer sein Vertrauen auf das Gesetz setzt, der bewahrt seine Seele (g), und wer auf den Herrn vertraut, wird nicht zu Schaden kommen.
Fußnoten