Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 55 -

2
Vernimm, o Gott, mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
3
Merke auf mich und erhöre mich! Ich schwanke in meinem Kummer hin und her und stöhne
4
ob dem Lärmen der Feinde, ob dem Toben der Frevler; denn sie wälzen Unheil auf mich und befehden mich wütend.
5
Das Herz ängstigt sich mir in der Brust, und die Schrecken des Todes haben mich befallen;
6
Furcht und Zittern kommt mich an, und ein Schauder überläuft mich.
7
So ruf ich denn aus: »O hätt’ ich doch Flügel wie die Taube! Ich wollte fliegen, bis ich irgendwo Ruhe fände.«
8
Ja weithin wollt ich entfliehen, in der Wüste einen Rastort suchen; SELA.
9
nach einem Zufluchtsorte für mich wollt’ ich eilen schneller als reißender Wind, als Sturm!
10
Vernichte(a), Allherr, entzweie ihre Zungen! Denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
11
Man macht bei Tag und bei Nacht die Runde um sie auf ihren Mauern, Unheil und Elend herrschen in ihrer Mitte.
12
Heilloses Treiben besteht in ihrem Innern, und von ihrem Marktplatz weicht nicht Bedrückung und Trug.
13
Denn(b) nicht ein Feind ist’s, der mich schmäht – das wollt’ ich ertragen; nicht einer, der mich haßt, tut groß gegen mich – ich würde vor ihm mich verbergen;
14
nein, du bist’s, ein Mann meinesgleichen, mein Freund und trauter Bekannter,
15
die wir innigen Verkehr miteinander pflegten, zum Hause Gottes schritten im Festgetümmel.
16
Möge der Tod sie ereilen, mögen sie lebend zur Unterwelt fahren! Denn Bosheit herrscht in ihrer Wohnstatt, in ihrem Herzen.
17
Ich aber rufe zu Gott, und der HERR wird mir helfen.
18
Abends und morgens und mittags will ich klagen und seufzen, so wird er mein Flehen vernehmen.
19
Er wird meine Seele erlösen zum Frieden, so daß sie nicht an mich können; denn ihrer sind viele gegen mich.
20
Gott wird mich hören, wird sie demütigen (ihnen Antwort geben), er, der von alters her auf dem Throne sitzt; SELA. sie wollen sich ja nicht ändern und Gott nicht fürchten.
21
Er(c) hat die Hand an seine Freunde gelegt, hat seinen Bund entweiht(d).
22
Glatt sind die Schmeichlerworte seines Mundes, aber Krieg ist sein Sinnen; linder sind seine Reden als Öl, und sind doch gezückte Schwerter.
23
Wirf auf den HERRN deine Bürde: er wird dich aufrecht erhalten; er läßt den Gerechten nicht ewig wanken.
24
Ja du, Gott, wirst sie stürzen in die Tiefe des Grabes; die Männer des Blutvergießens und des Truges werden ihre Tage nicht auf die Hälfte bringen. Ich aber vertraue auf dich!

Fußnoten

(a)55:10 oder: verwirre
(b)55:13 oder: ach!
(c)55:21 d.h. der falsche Freund
(d)55:21 = gebrochen

Wirf deine Last auf den HERRN

(2. Samuel 17,15-29)
1
Zum Ende, unter den Unterweisungsliedern Davids.
2
Erhöre mein Gebet, o Gott! und verschmähe mein Flehen nicht;
3
merke auf mich und erhöre mich! Ich bin betrübt in meiner Kümmernis und verwirrt
4
ob der Stimme des Feindes und ob der Bedrängnis durch den Sünder. Denn sie wälzen Unheil auf mich und fallen in ihrem Grimme über mich her.
5
Mein Herz ist geängstet in mir und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.
6
Furcht und Zittern kommt mich an und Finsternis umhüllt mich.
7
Da sprach ich: O dass ich Flügel hätte gleich einer Taube, ich flöge fort und fände Ruhe!
8
Siehe, ich fliehe fernhin und bleibe in der Wüste.
9
Ich harre auf den, der mich errettet aus der Kleinmut des Geistes und dem Sturme.
10
Stürze sie, Herr! mach ihre Zunge uneins, denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
11
Tag und Nacht umkreist Bosheit ihre Mauern und in ihrer Mitte herrscht Mühsal
12
und Unrecht und von ihren Plätzen weicht nicht Wucher und Betrug.
13
Denn wenn mein Feind mich gelästert hätte, so wollte ich es wohl ertragen, und wenn der, welcher mich hasst, stolze Reden wider mich geführt hätte, so wollte ich mich wohl vor ihm verbergen.
14
Aber du, sonst ein Herz mit mir, mein Führer und mein Vertrauter,
15
der du zugleich mit mir süße Speisen genossest, die wir einträchtig in das Haus Gottes wandelten!
16
Der Tod komme über sie und sie mögen lebendig in die Unterwelt hinabfahren! denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, unter ihnen.
17
Ich aber rufe zu Gott und der Herr wird mich erretten.
18
Abends und morgens und mittags will ich reden und kundtun, so wird er meine Stimme erhören.
19
Er wird meine Seele erlösen und in Frieden versetzen vor denen, die mir nahetreten, denn gar viele sind gegen mich.
20
Gott wird mich erhören und der da vor aller Zeit ist, sie demütigen, denn sie ändern sich nicht und fürchten Gott nicht.
21
er streckt seine Hand aus zur Vergeltung. Sie haben seinen Bund entweiht,
22
aber durch seines Zornesblick werden sie zerstreut und sein Grimm verfolgt sie. Seine Worte sind gelinder denn Öl und gleichwohl sind sie Pfeile.
23
Wirf deine Sorge auf den Herrn, und er wird dich erhalten; nicht auf immer wird er den Gerechten wanken lassen.
24
Ja, du, o Gott! wirst sie hinabstürzen lassen in die Grube des Verderbens. Die Männer der Blutschuld und des Truges werden die Hälfte ihrer Lebenstage nicht erreichen, ich aber vertraue auf dich, o Herr!