Gottes Neue Offenbarungen

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 18 -

2
Ich liebe dich, HERR, meine Stärke!
3
Der HERR ist mein Fels, meine Burg und mein Erretter, mein Gott ist mein Hort, bei dem ich Zuflucht suche, mein Schild und das Horn meines Heils, meine Feste.
4
Den Preiswürdigen rufe ich an, den HERRN: so werd’ ich von meinen Feinden errettet.
5
Die Wogen des Todes hatten mich umringt, und die Ströme des Unheils schreckten mich;
6
die Netze des Totenreichs umfingen mich schon, die Schlingen des Todes fielen über mich(a).
7
In meiner Angst rief ich zum HERRN und schrie (um Hilfe) zu meinem Gott; da vernahm er in seinem Palast mein Rufen, und mein Notschrei drang ihm zu Ohren.
8
Da wankte und schwankte die Erde, und der Berge Grundfesten bebten, sie wankten hin und her, denn er war zornentbrannt.
9
Rauch stieg auf von seiner Nase, und fressendes Feuer drang aus seinem Munde, glühende Kohlen sprühten von ihm aus.
10
Er neigte den Himmel und fuhr herab, Wolkennacht lag unter seinen Füßen;
11
er fuhr auf dem Cherub und flog daher und schoß herab auf den Fittichen des Sturms;
12
Finsternis machte er zu seiner Hülle, rings um sich her zu seinem Gezelt Regendunkel, dichtes Gewölk;
13
aus dem Glanz vor ihm her brachen durch seine Wolken Hagel und feurige Kohlen(b).
14
Dann donnerte der HERR im Himmel, der Höchste ließ seine Stimme erschallen;
15
er schoß seine Pfeile ab und zerstreute sie(c), schleuderte Blitze und schreckte sie(d).
16
Da wurden sichtbar die Tiefen des Meeres und aufgedeckt die Grundfesten der Erde vor deinem Schelten, o HERR, vor dem Zornesschnauben deiner Nase.
17
Er streckte die Hand herab aus der Höhe, erfaßte mich, zog mich heraus aus den großen Fluten,
18
entriß mich meinem starken Feinde und meinen Widersachern, die zu stark mir waren.
19
Sie hatten mich überfallen an meinem Unglückstage; doch der HERR ward mir zur Stütze;
20
er führte mich heraus auf weiten Raum, riß mich heraus, weil er Wohlgefallen an mir hatte.
21
Der HERR hat mir gelohnt nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände mir vergolten;
22
denn ich habe eingehalten die Wege des HERRN und bin von meinem Gott nicht treulos abgefallen;
23
nein, alle seine Rechte haben mir vor Augen gestanden, und seine Gebote hab’ ich nicht von mir gewiesen.
24
So bin ich unsträflich vor ihm gewandelt und hab’ mich vor jeder Verschuldung gehütet;
25
drum hat mir der HERR vergolten nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände, die seinen Augen sichtbar war.
26
Gegen den Guten erweist du dich gütig, gegen den Redlichen zeigst du dich redlich,
27
gegen den Reinen erweist du dich rein, doch gegen den Falschen zeigst du dich enttäuschend;
28
denn du schaffst demütigen Leuten Hilfe, aber stolze Augen erniedrigst du.
29
Ja, du läßt meine Leuchte hell scheinen; der HERR, mein Gott, macht meine Finsternis licht.
30
Denn mit dir überrenne ich Feindesscharen, und mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
31
Dieser Gott – sein Walten ist vollkommen; die Worte des HERRN sind lauter, ein Schild ist er allen, die zu ihm sich flüchten.
32
Denn wer ist Gott außer dem HERRN und wer ein Fels als nur unser Gott?,
33
dieser Gott, der mit Kraft mich gegürtet und meinen Weg ohn’ Anstoß gemacht;
34
der mir Füße verliehen den Hirschen gleich und mich sicher auf Bergeshöhen gestellt;
35
der meine Hände streiten gelehrt, daß meine Arme den ehernen Bogen spannten.
36
Du reichtest mir deinen schützenden Schild, deine Rechte stützte mich, und deine Gnade machte mich groß.
37
Du schafftest weiten Raum meinen Schritten unter mir, und meine Knöchel wankten nicht.
38
Ich verfolgte meine Feinde, holte sie ein und kehrte nicht um, bis ich sie vernichtet;
39
ich zerschmetterte sie, daß sie nicht wieder aufstehn konnten: sie sanken unter meine Füße nieder.
40
Und du gürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest unter mich alle, die sich gegen mich erhoben;
41
du triebst meine Feinde vor mir in die Flucht, und alle, die mich haßten, vernichtete ich:
42
sie schrien um Hilfe – doch da war kein Helfer – zum HERRN – doch er hörte sie nicht;
43
ich zermalmte sie wie Staub vor dem Winde, wie Kot auf den Gassen schüttete ich sie hin.
44
Du hast mich aus den Kämpfen für (mein) Volk errettet, mich zum Oberhaupt von Völkern(e) eingesetzt: Völker, die ich nicht kannte, dienen mir;
45
aufs bloße Wort gehorchen sie mir, die Söhne des Auslands huldigen mir;
46
die Söhne des Auslands sinken mutlos hin und kommen zitternd hervor aus ihren Schlössern.
47
Der HERR lebt: gepriesen sei mein Hort! und erhaben ist der Gott meines Heils,
48
der Gott, der mir Rache verliehen und die Völker unter meine Herrschaft gezwungen,
49
der von meinen grimmen Feinden mich gerettet und über meine Widersacher mich erhöht, von dem Mann der Gewalttat mich befreit hat!
50
Drum will ich dich preisen, HERR, unter den Völkern und deinem Namen lobsingen(f),
51
dir, der seinem Könige großes Heil verleiht und Gnade an seinem Gesalbten übt, an David und seinem Hause ewiglich!

Fußnoten

(a)18:6 oder: starrten mir entgegen
(b)18:13 oder: Feuerflammen
(c)18:15 d.h. die Feinde
(d)18:15 d.h. die Feinde
(e)18:44 oder: der Heiden
(f)18:50 vgl. Römer 15:9

Der HERR ist mein Fels

(2. Samuel 22,1-51)
1
Zum Ende, von dem Diener des Herrn, David, der an den Herrn die Worte dieses Liedes an dem Tag richtete, als ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde rettete und aus der Hand Sauls. Er sprach:
2
Ich liebe dich, o Herr! meine Stärke.
3
Der Herr ist meine Stütze, meine Zuflucht und mein Erretter; mein Gott ist mein Helfer, ich hoffe auf ihn; er ist mein Beschirmer und das Horn meines Heiles, er nimmt sich meiner an.
4
Lobpreisend rufe ich den Herrn an und werde errettet von meinen Feinden.
5
Es haben mich Todesschmerzen umgeben und des Frevels Ströme mich erschreckt.
6
Der Unterwelt Schmerzen umfingen mich, es fassten mich unverhofft Todesschlingen.
7
Da rief ich in meiner Drangsal zu dem Herrn und schrie zu meinem Gott, und er hörte meine Stimme aus seinem heiligen Tempel und mein Rufen kam vor ihn und drang zu seinen Ohren.
8
Es wankte und bebte die Erde, der Berge Festen zitterten und wankten, denn er war ergrimmt über sie.
9
Bei seinem Grimme stieg Rauch auf und vor ihm her brannte Feuer, Glut hat er entzündet.
10
Er neigte den Himmel und stieg nieder, Dunkel war unter seinen Füßen.
11
Und er stieg auf Cherubim und flog dahin, flog dahin auf den Flügeln des Windes.
12
Er machte Finsternis zu seiner Hülle, rings um sich her zu seinem Zelte, Wasserdunkel und dichte Wolken der Lüfte.
13
Vor seines Angesichts Glanze zogen Wolken daher mit Hagelschauer und Feuersglut.
14
Und der Herr donnerte vom Himmel, der Höchste ließ seine Stimme erschallen, Hagelschauer und Feuersglut.
15
Und er entsandte seine Pfeile und zerstreute sie, sandte Blitze auf Blitze nieder und erschreckte sie.
16
Da zeigten sich die Tiefen der Wasser und bloßgelegt wurden die Grundfesten des Erdkreises, vor deinem Dräuen, o Herr! vor dem Brausen deines schnaubenden Zornes.
17
Er griff hernieder aus der Höhe und erfasste mich und zog mich heraus aus gewaltigen Wassern.
18
Er entriss mich meinen starken Feinden und denen, die mich hassten; denn sie waren stärker als ich.
19
Sie überfielen mich am Tage meiner Drangsal, doch der Herr ward mein Beschützer.
20
Er führte mich hinaus in freien Raum, rettete mich, weil er Wohlgefallen an mir hatte.
21
Und der Herr vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit, er vergilt mir nach der Reinheit meiner Hände;
22
denn ich beobachtete die Wege des Herrn und handelte nicht frevelnd gegen meinen Gott.
23
Alle seine Rechte hatte ich ja vor Augen und seine Satzungen stieß ich nicht von mir.
24
So war ich fleckenlos vor ihm und hütete mich vor meiner Verschuldung.
25
Und der Herr vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit und nach der Reinheit meiner Hände vor seinen Augen.
26
Gegen den Heiligen zeigst du dich heilig und gegen den Unschuldigen zeigst du dich unschuldig.
27
Gegen den Auserlesenen zeigst du dich auserlesen und gegen den Verkehrten zeigst du dich verkehrt.
28
Ja, dem bedrückten Volke schaffst du Hilfe, aber die Augen der Stolzen demütigst du.
29
Ja, du, o Herr! gibst meiner Leuchte Licht; mein Gott, erhelle meine Finsternis.
30
Ja, durch dich werde ich der Versuchung entrissen und mit meinem Gott überspringe ich Mauern.
31
Meines Gottes Weg ist unbefleckt, des Herrn Wort ist im Feuer bewährt; ein Schirm ist er allen, die auf ihn vertrauen.
32
Denn wer ist Gott außer dem Herrn? Oder wer ist Gott außer unserm Gott?
33
Gott ist es, der mich mit Kraft umgürtete und meinen Weg makellos machte,
34
der meine Füße den Hirschen gleichmachte und mich auf Höhen stellte,
35
der meine Hände streiten lehrt und meine Arme gleichmacht dem ehernen Bogen.
36
Du reichst mir den Schutz deines Heiles und deine Rechte stützt mich, deine Zucht bessert mich gänzlich und deine Zucht, gerade sie lehrt mich.
37
Du machtest weiten Raum für meine Schritte unter mir und meine Füße wanken nicht.
38
Ich verfolge meine Feinde und hole sie ein und kehre nicht um, bis sie vertilgt sind.
39
Ich zerschmettere sie, dass sie sich nicht erheben können; sie werden unter meine Füße stürzen.
40
Du umgürtest mich mit Kraft zum Kampfe, lässest meine Widersacher vor mir zu Falle kommen.
41
Meine Feinde wendest du vor mir in die Flucht und meine Hasser vertilgst du.
42
Sie rufen zu dem Herrn und niemand hilft ihnen, er hört sie nicht.
43
Ich zermalme sie wie Staub vor dem Winde, wie Gassenkot zertrete ich sie.
44
Du rettest mich aus der Empörung des Volkes, du setzest mich zum Haupte der Völker.
45
Ein Volk, das ich nicht kannte, ward mir untertan; da sie nur hörten, gehorchte es mir.
46
Die Söhne der Fremde heucheln mir Unterwerfung, die Söhne der Fremde schwinden dahin und ziehen hinkend abseits von ihren Wegen.
47
Es lebt der Herr, gepriesen sei mein Gott und hoch erhoben werde der Gott meines Heiles!
48
O Gott! der du mir Rache verleihst und mir die Völker unterwirfst, du mein Erretter von meinen zornentbrannten Feinden;
49
über meine Widersacher erhöhest du mich, vom Manne des Unrechtes rettest du mich.
50
Darum will ich dich, Herr! unter den Völkern preisen und deinem Namen lobsingen,
51
der du seinem Könige großes Heil verleihest und seinem Gesalbten Huld erweisest, David und seinen Nachkommen in Ewigkeit.