Gottes Neue Offenbarungen

Das Erste Buch der Makkabäer

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 9 -

Bacchides wird wieder nach Judäa geschickt: Judas kämpft mit achthundert Mann gegen ihn und wird erschlagen. Jonathan tritt seine Nachfolge an und rächt den Mord an seinem Bruder Johannes. Er kämpft gegen Bacchides. Alcimus stirbt elendig. Bacchides belagert Bethbessen. Er wird gezwungen, die Belagerung aufzuheben und das Land zu verlassen

1
Als aber (der König) Demetrius vernahm, daß Nikanor und sein Heer in der Schlacht gefallen seien, schickte der Bakchides und Alkimus noch zum zweitenmal ins jüdische Land und den rechten Flügel seiner Heeresmacht mit ihnen.
2
Sie zogen in der Richtung nach Galgata, lagerten sich vor Massaloth im Gebiet von Arbela, eroberten den Platz und brachten viele Menschen ums Leben.
3
Sodann, im ersten Monat des Jahres 152 lagerten sie sich vor Jerusalem,
4
brachen aber bald wieder auf und zogen nach Berea mit 20000 Mann zu Fuß und 2000 Reitern.
5
Judas aber stand in einem Lager bei Elasa mit 3000 auserlesenen Kriegern.
6
Als diese nun die große Zahl der feindlichen Truppen sahen, gerieten sie in große Furcht, und viele verliefen sich aus dem Lager, so daß schließlich nur noch 800 Mann von ihnen übrig blieben.
7
Als Judas nun sah, daß sein Heer sich auflöste und der Kampf für ihn doch unvermeidlich sei, wurde er tief bekümmert, daß ihm die Zeit fehlte, seine Leute wieder zu sammeln;
8
und in seiner Verzweiflung sprach er zu denen, die ihm noch geblieben waren: »Auf! laßt uns auf unsere Feinde losgehen! Vielleicht können wir den Kampf mit ihnen bestehen«.
9
Sie suchten ihn nun davon abzubringen, indem sie ihm vorstellten: »Das ist unmöglich; wir wollen lieber für diesmal unser Leben retten und später mit unseren Brüdern wiederkommen und dann gegen sie kämpfen: wir sind unser zu wenige«.
10
Judas aber erwiderte: »Da sei Gott vor, daß ich das tue und vor ihnen fliehe! Wenn denn unsere Stunde gekommen ist, so wollen wir mannhaft für unsere Brüder sterben und auf unserer Ehre keinen Flecken hinterlassen!«
11
Hierauf zog das (feindliche) Heer aus dem Lager hinaus und stellte sich ihnen entgegen. Die Reiterei war in zwei Abteilungen geteilt; die Schleuderer und die Bogenschützen zogen dem Heere voran, und das Vordertreffen bildeten durchweg tapfere Krieger;
12
Bakchides aber befand sich auf dem rechten Flügel, und die Schlachtreihe rückte von beiden Seiten heran, wobei man in die Trompeten stieß.
13
Auch die Leute des Judas ließen die Trompeten erschallen, so daß die Erde von dem Getöse der beiden Heere erbebte, und der Kampf währte vom Morgen bis zum Abend.
14
Als nun Judas sah, daß Bakchides mit dem Kern seines Heeres auf dem rechten Flügel stand, da schlossen sich ihm alle an, die Mut im Herzen hatten,
15
und der rechte Flügel wurde von ihnen geschlagen, und sie verfolgten die Fliehenden bis zum Berge Azotus(a).
16
Als aber die Leute auf dem linken Flügel sahen, daß der rechte Flügel geschlagen war, nahmen sie eine Schwenkung vor und kamen hinter Judas und seinen Leuten her, diesen in den Rücken.
17
Da entspann sich ein heißer Kampf, und es ab zahlreiche Tote auf beiden Seiten;
18
auch Judas fiel, und die Übriggebliebenen ergriffen die Flucht.
19
Jonathan aber und Simon hoben ihren Bruder Judas auf und begruben ihn in der Gruft seiner Väter in Modein(b);
20
sie beweinten ihn dort, und ganz Israel veranstaltete eine große Totenklage um ihn, ein mehrtägiges Trauerfest, wobei man ausrief:
21
»Wie ist der Held gefallen, der Retter Israels!«(c). –
22
Was aber sonst noch von Judas zu berichten wäre, von den Kriegen und den Heldentaten, die er vollführt hat, und von seiner Größe, das ist nicht aufgezeichnet worden; und doch lag ein überaus reicher Stoff vor.
23
Nach dem Tode des Judas erhoben die Abtrünnigen im ganzen Lande Israel ihr Haupt, und alle Übeltäter kamen hoch.
24
Zugleich entstand in jener Zeit eine sehr große Hungersnot, so daß auch der Erdboden in treuloser Weise mit ihnen(d) gemeinsame Sache machte.
25
Da traf Bakchides eine Auswahl unter den gottlosen Personen und setzte sie zu Herren im Lande ein.
26
Diese forschten nach den Anhängern des Judas und ließen sie aufspüren und vor Bakchides bringen, der sie dann zur Strafe zog und sie schmachvoll behandelte.
27
So herrschte denn in Israel eine große Trübsal, wie solche nie dagewesen war seit der Zeit, in der kein Prophet mehr unter ihnen aufgetreten war.
28
Da versammelten sich alle Anhänger des Judas und sagten zu Jonathan:
29
»Seit dem Tode deines Bruders Judas gibt es keinen Mann mehr wie ihn, der fähig wäre, gegen die Feinde und Bakchides und überhaupt wider die Gegner unseres Volkes ins Feld zu ziehen.
30
Daher wählen wir dich heute zu unserem Oberhaupt und zum Anführer in unseren Kriegen«.
31
Jonathan übernahm nunmehr die Führerschaft und trat an die Stelle seines Bruders Judas.
32
Als Bakchides Kunde davon erhielt, suchte er ihn zu töten;
33
aber Jonathan und sein Bruder Simon und alle ihre Anhänger erfuhren es und flohen in die Wüste von Thekoa und lagerten sich beim Wasser der Zisterne von Asphar.
34
Bakchides erfuhr dies an einem Sabbattage und ging persönlich mit seinem ganzen Heere über den Jordan.
35
Jonathan hatte nämlich seinen Bruder (Johannes) als Anführer des Trosses entsandt und die mit ihm befreundeten Nabatäer(e) gebeten, seine und seiner Leute Fahrhabe(f), die bedeutenden Wert hatten, bei ihnen zur Aufbewahrung unterbringen zu dürfen.
36
Aber die Ambritervon Medaba waren gekommen, hatten sich des Johannes mit allem, was er mit sich führte, bemächtigt und waren damit abgezogen.
37
Einige Zeit später aber hatte man dem Jonathan und seinem Bruder Simon gemeldet, daß die Ambriter eine große Hochzeit feierten und daß sie die Braut, die Tochter eines der vornehmsten kanaanitischen Edlen, mit großem Gepränge von Nadabath abzuholen im Begriff seien.
38
Da hatten sie ihres Bruders Johannes gedacht, waren hinaufgezogen und hatten sich im Gebirge in einem Hinterhalt versteckt.
39
Als sie dann spähend Umschau hielten, war plötzlich Lärm erschollen und ein großer Troß sichtbar geworden, indem der Bräutigam mit seinen Freunden und Brüdern ihnen entgegenzog, mit Handpauken und Musik und vielen Waffen.
40
Da hatten sie sich aus ihrem Hinterhalt auf sie gestürzt und sie niedergemacht, so daß viele Erschlagene dalagen; die Übriggebliebenen waren in die Berge geflohen, und jene hatten sich all ihrer Beute bemächtigt;
41
die Hochzeit aber war so in Trauer verwandelt und der Schall ihrer Musik in Wehklage.
42
Nachdem sie auf diese Weise Rache für das Blut ihres Bruders genommen hatten, waren sie in die Sumpfniederung am Jordan zurückgekehrt. –
43
Bakchides also hatte dies erfahren und war mit einem großen Heere bis an die Ufer des Jordans an einem Sabbattage gezogen.
44
Da sagte Jonathan zu seinen Leuten: »Auf! laßt uns nun für unser Leben kämpfen! denn unsere Lage ist heute ernster als je.
45
Ihr seht ja: wir haben den Kampf vor uns und hinter uns; das Wasser des Jordans ist hüben und drüben, dazu Sumpf und dichtes Gebüsch, nirgends eine Möglichkeit auszuweichen.
46
So schreit denn jetzt zum Himmel, damit ihr aus der Hand eurer Feinde gerettet werdet!«
47
Die Schlacht begann, Jonathan erhob den Arm, um Bakchides zu erschlagen, doch dieser wich vor ihm zurück.
48
Da sprang Jonathan mit den Seinen in den Jordan, und sie schwammen hinüber ans jenseitige Ufer; die Feinde aber gingen nicht über den Jordan, um sie drüben anzugreifen.
49
Es waren aber auf Seiten des Bakchides an jenem Tage gegen 1000 Mann gefallen.
50
Hierauf kehrte Bakchides nach Jerusalem zurück und legte feste Plätze in Judäa an: die Festung bei Jericho, ferner Emmaus, Bethhoron, Bethel, Thamnatha, Pharathon und Tephon; er umgab sie mit hohen Mauern, mit Toren und Riegeln
51
und legte Besatzungen hinein, um gegen Israel feindlich vorzugehen.
52
Er befestigte auch die Ortschaft Bethsura und Gasara und die Burg (zu Jerusalem) und legte Truppen hinein und Vorräte von Lebensmitteln.
53
Außerdem nahm er die Söhne der vornehmsten Einwohner des Landes als Geiseln und hielt sie in der Burg zu Jerusalem in Gewahrsam.
54
Im zweiten Monat des Jahres 153(g) gebot Alkimus, die Mauer des inneren Tempelvorhofes niederzureißen; er wollte nämlich das, was die Propheten geschaffen(h) hatten, vernichten; und er fing wirklich mit dem Niederreißen an.
55
Da wurde er gerade zu dieser Zeit vom Schlage gerührt und sein Unternehmen dadurch verhindert; er verlor die Sprache und wurde gelähmt, so daß er kein Wort mehr zu reden vermochte und in betreff seines Hauses keine Verfügungen mehr treffen konnte.
56
So starb damals Alkimus unter großen Qualen.
57
Als Bakchides nun sah, daß Alkimus tot war, kehrte er zum Könige zurück, und so hatte das jüdische Land zwei Jahre lang Ruhe.
58
Nun berieten sich die Abtrünnigen allesamt und sagten: »Jonathan und seine Anhänger leben jetzt in Ruhe und Sicherheit; wir wollen also Bakchides herbeiholen, der soll sie dann alle in einer Nacht gefangen nehmen«.
59
Sie gingen also hin und besprachen sich mit ihm.
60
So brach er denn mit einer großen Mannschaft auf und ließ heimlich Briefe an alle seine Anhänger im jüdischen Lande gelangen, sie sollten Jonathan samt seinen Gesinnungsgenossen festnehmen; doch sie waren dazu nicht imstande, weil ihr Anschlag zur Kenntnis jener gekommen war.
61
Vielmehr waren sie es, die aus der Zahl der Landesbewohner, welche den boshaften Plan angestiftet hatten, gegen 50 Mann ergriffen und ums Leben brachten.
62
Hierauf entwich Jonathan mit Simon und seinen Anhängern nach Bethbasi in der Wüste, baute dort das, was von dem Orte zerstört war, wieder auf und machte ihn zu einem festen Platze.
63
Als Bakchides dies erfuhr, zog er seine ganze Mannschaft zusammen und bot auch die betreffenden Juden auf.
64
Dann zog er vor Bethbasi, belagerte und bestürmte es längere Zeit und stellte Maschinen auf.
65
Da ließ Jonathan seinen Bruder Simon an Ort und Stelle zurück und zog mit geringer Mannschaft ins offene Land hinaus.
66
Er schlug Odomera und seine Brüder und die Phasironiter in ihrem Zeltlager. Als er so begonnen hatte, Siege zu erringen und mit seiner Streitmacht zurückzukehren
67
machte Simon mit seinen Leuten einen Ausfall aus der Stadt und verbrannte die Maschinen;
68
dann griff er den Bakchides an, der eine Niederlage erlitt, und verursachte ihm großen Kummer, weil sein Anschlag und sein Feldzug mißlungen war.
69
Er geriet in leidenschaftlichen Zorn gegen die abtrünnigen Männer, die ihm zum Zuge gegen das Land geraten hatten; er ließ viele von ihnen umbringen und beschloß dann, in sein Land heimzukehren.
70
Als Jonathan das erfuhr, schickte er Gesandte an ihn, um Frieden mit ihm zu schließen und die Zurückgabe der Gefangenen zu erwirken.
71
Bakchides ging auch darauf ein, nahm die ihm gestellten Bedingungen an und schwur, solange Jonathan lebe, ihm nichts Böses zufügen zu wollen.
72
Er gab ihm auch wirklich die Gefangenen zurück, die er früher aus dem Lande Judäa weggeführt hatte; dann zog er in sein Land heim und kehrte fortan nie wieder in ihr Gebiet zurück.
73
So war denn der Krieg für die Israeliten zu Ende. Jonathan aber nahm seinen Wohnsitz in Machmas; er leitete von nun an die Staatsgeschäfte und erreichte es, daß die Abtrünnigen aus Israel verschwanden.

Fußnoten

(a)9:15 ?
(b)9:19 vgl. 1. Makkabäer 2:2
(c)9:21 vgl. 2. Samuel 1:19
(d)9:24 d.h. den Abtrünnigen
(e)9:35 vgl. 1. Makkabäer 5:25
(f)9:35 = Habseligkeiten, bsd. Hausrat
(g)9:54 = im Mai des Jahres 160 v.Chr.
(h)9:54 = erbaut?

Bacchides wird wieder nach Judäa geschickt: Judas kämpft mit achthundert Mann gegen ihn und wird erschlagen. Jonathan tritt seine Nachfolge an und rächt den Mord an seinem Bruder Johannes. Er kämpft gegen Bacchides. Alcimus stirbt elendig. Bacchides belagert Bethbessen. Er wird gezwungen, die Belagerung aufzuheben und das Land zu verlassen

1
Inzwischen hörte Demetrius, dass Nikanor und sein Heer im Streite gefallen sei, und sandte Bacchides und Alkimus zum zweiten Male nach Judäa und den rechten Flügel mit ihnen.
2
Diese schlugen den Weg ein, der nach Galgala führt, und lagerten sich vor Masaloth, welches in Arbela liegt, und nahmen es ein und töteten viele Menschen.
3
Im ersten Monate des hundertzweiundfünfzigsten Jahres lagerten sie sich bei Jerusalem.
4
Doch brachen sie bald auf und zogen nach Berea, zwanzigtausend Mann zu Fuß und zweitausend Reiter.
5
Judas aber hatte sein Lager in Laisa aufgeschlagen und es waren bei ihm dreitausend auserlesene Männer.
6
Da diese nun sahen, wie stark das Heer war, dass sie sehr zahlreich seien, fürchteten sie sich sehr und viele verließen das Lager, so dass nur achthundert Mann übrigblieben.
7
Als Judas sah, dass sein Lager zusammengeschmolzen sei und dass er zum Kampfe gedrängt werde, ward er sehr bekümmert, denn er hatte nicht Zeit, sie wieder zu sammeln, und er war entmutigt.
8
Und er sprach zu den Übriggebliebenen: Auf, lasset uns unsern Widersachern entgegenziehen, ob wir sie etwa zu bekämpfen vermögen.
9
Diese aber suchten ihn davon abzubringen und sprachen: Wir vermögen es nicht, sondern lass uns jetzt unser eigenes Leben retten und zu unsern Brüdern zurückkehren, alsdann wollen wir wiederkommen und wider sie kämpfen; denn unser sind so wenig.
10
Judas sprach: Fern sei es von mir, das zu tun, dass wir vor ihnen fliehen sollten. Ist unsere Zeit gekommen, so lasset uns mannhaft für unsere Brüder sterben und keinen Flecken unserer Ehre anhängen!
11
So brach das Heer aus dem Lager auf und jene nahmen ihnen gegenüber Aufstellung, die Reiterei aber teilte sich in zwei Teile, die Schleuderer und die Bogenschützen zogen dem Heere voran und die Tapfersten standen in der vordersten Schlachtreihe.
12
Bacchides war auf den rechten Flügel und die Schlachtreihe rückte von beiden Seiten her vor, während die Trompeten schmetterten.
13
Auch die Leute des Judas stießen in die Trompeten, so dass die Erde vom Getöse der Heere bebte, und der Kampf begann und dauerte vom Morgen bis zum Abend.
14
Da nun Judas sah, dass der stärkere Teil des Heeres des Bacchides auf der rechten Seite war, sammelten sich alle die Mutigsten um ihn
15
und der rechte Flügel ward von ihnen geschlagen und er verfolgte sie bis an den Berg von Azot.
16
Als aber die, welche auf dem linken Flügel waren, sahen, dass der rechte Flügel geschlagen sei, fielen sie Judas und seinen Gefährten in den Rücken.
17
Da wurde der Kampf heftig und es fielen viele Erschlagene auf beiden Seiten.
18
Auch Judas fiel und die übrigen flohen.
19
Jonathas und Simon aber trugen ihren Bruder Judas hinweg und begruben ihn im Begräbnis ihrer Väter in der Stadt Modin.
20
Und das ganze Volk Israel beweinte ihn mit großer Wehklage und trauerte lange Zeit.
21
Und sie sprachen: Wie ist der Held gefallen, der Retter des Volkes Israel!
22
Die übrige Geschichte der Kämpfe Judas und der Großtaten, die er vollbracht, und seiner Größe ist nicht aufgeschrieben, denn es war desselben sehr viel.
23
Und es begab sich nach dem Tode des Judas, dass die Ruchlosen im ganzen Lande Israel sich erhoben und dass alle Übeltäter offen hervortraten.
24
In jener Zeit entstand eine sehr große Hungersnot und das ganze Land ergab sich mit ihnen an Bacchides.
25
Er aber erwählte gottlose Männer und setzte sie als Herren des Landes ein.
26
Diese suchten und forschten nach den Freunden des Judas und brachten diese vor Bacchides, der sich an ihnen rächte und sie verhöhnte.
27
Und es kam eine große Bedrängnis über Israel, dergleichen keine gewesen, seitdem kein Prophet mehr in Israel erschienen.
28
Da versammelten sich alle Freunde des Judas und sprachen zu Jonathas:
29
Seitdem dein Bruder Judas gestorben, ist kein Mann seinesgleichen da, der gegen unsere Feinde, gegen Bacchides und die, welche Feinde unseres Volkes sind, ausziehen möchte.
30
Darum haben wir dich heute erwählt, dass du an seiner Statt unser Oberhaupt und Anführer seiest, unsern Krieg zu führen.
31
Da übernahm Jonathas zu jener Zeit die Führerschaft und trat an seines Bruders Judas Stelle.
32
Als Bacchides dies erfuhr, suchte er ihn zu töten.
33
Aber Jonathas und sein Bruder Simon und alle, die bei ihm waren, erfuhren es und flohen in die Wüste Thekua und lagerten sich bei dem Wasser der Zisterne Asphar.
34
Dies erfuhr Bacchides und zog mit seinem ganzen Heere am Tage des Sabbats über den Jordan.
35
Jonathas nämlich hatte seinen Bruder als Anführer des Volkes abgesandt, um die Nabuthäer, seine Freunde, zu bitten, dass sie ihnen ihre Habe überlassen dürften, die sehr groß war.
36
Da zogen die Söhne Jambris aus Madaba aus und nahmen Johannes mit allem, was er hatte, gefangen und führten es mit sich fort.
37
Nach diesen Ereignissen war dem Jonathas und seinem Bruder Simon berichtet worden, dass die Söhne Jambris eine große Hochzeit feierten und als Braut die Tochter eines großen Fürsten Kanaans aus Madaba mit großem Gepränge heimholten.
38
Da gedachten sie des Blutes ihres Bruders Johannes und zogen hinauf und verbargen sich in einem Schlupfwinkel des Gebirges.
39
Und als sie ihre Augen erhoben und ausschauten, siehe, da war Lärm und großer Prunk; der Bräutigam kam mit seinen Freunden und Verwandten daher und zog jenen entgegen mit Pauken und Musikinstrumenten und vielen Waffen.
40
Da erhoben sie sich aus dem Hinterhalte und überfielen jene und schlugen sie, und viele fielen verwundet, indes die übrigen in das Gebirge flohen, und sie bemächtigten sich aller ihrer Beute.
41
So ward die Hochzeit in Trauer verwandelt und der Jubel ihrer Musik in Wehklage.
42
Nachdem sie so Rache genommen für das Blut ihres Bruders, kehrten sie an das Ufer des Jordans zurück.
43
Als Bacchides dies erfuhr, zog er an einem Sabbattage an das Ufer des Jordans mit großer Heeresmacht.
44
Da sprach Jonathas zu den Seinigen: Auf, lasset uns gegen unsere Feinde kämpfen, denn heute ist es nicht wie gestern und ehedem.
45
Denn seht, der Kampf droht uns, das Wasser des Jordans aber umgibt uns auf beiden Seiten, dazu die sumpfigen Ufer und der Wald, so ist kein Raum, um auszuweichen.
46
So rufet denn zum Himmel, dass ihr aus der Hand eurer Feinde errettet werdet! Und es kam zur Schlacht.
47
Da streckte Jonathas seine Hand aus, den Bacchides zu schlagen, doch dieser wich vor ihm zurück.
48
Jonathas aber sprang mit den Seinigen in den Jordan und sie durchschwammen den Jordan vor ihren Augen.
49
An jenem Tage fielen auf Bacchides Seite tausend Mann und sie kehrten nach Jerusalem zurück
50
und bauten feste Städte in Judäa, die Feste bei Jericho und Ammaus und Bethoron und Bethel und Thamnata und Phara und Thopo, mit hohen Mauern und Toren und Riegeln.
51
Und er legte Besatzungen hinein, um Israel zu befehden.
52
Auch befestigte er die Stadt Bethsura und Gazara und die Burg und legte Truppen in dieselben und versah sie mit Lebensmitteln.
53
Auch nahm er die Söhne der Vornehmsten im Lande zu Geiseln und setzte sie in die Burg zu Jerusalem in Gewahrsam.
54
Und im hundertunddreiundfünfzigsten Jahre im zweiten Monate befahl Alkimus, die Mauer des innern Vorhofes niederzureißen und das Werk der Propheten zu zerstören und er fing an, es abzubrechen.
55
Zu derselben Zeit ward Alkimus geschlagen, seinen Plänen ward ein Ziel gesetzt, sein Mund ward geschlossen und er ward gelähmt und konnte kein Wort mehr reden noch Verfügungen treffen über sein Haus.
56
So starb Alkimus zur selben Zeit unter großen Qualen.
57
Da nun Bacchides sah, dass Alkimus gestorben war, kehrte er zum Könige zurück und das Land hatte zwei Jahre Ruhe.
58
Alle Gottlosen aber hielten miteinander Rat und sprachen: Sehet, Jonathas und seine Genossen wohnen in Ruhe voll Zuversicht, so lasset uns nun Bacchides herbeiholen, dass er sie alle in einer Nacht gefangen nehme.
59
Sie zogen hin und hielten mit ihm Rat.
60
Da brach er auf, um mit großer Heeresmacht zu kommen, und sandte heimlich Briefe an seine Verbündeten in Judäa, dass sie den Jonathas und seine Gefährten gefangen nähmen. Aber sie vermochten es nicht, denn ihr Anschlag war jenen kund geworden.
61
Und er ergriff fünfzig von den Männern des Landes, den Anstiftern der Bosheit, und tötete sie.
62
Jonathas aber und Simon und ihre Genossen zogen sich nach Bethbessen in der Wüste zurück und sie erbauten den zerstörten Teil der Stadt und befestigten ihn.
63
Als Bacchides dies erfuhr, sammelte er sein ganzes Heer und bot auch die, welche von Judäa waren, auf.
64
Und er kam und belagerte Bethbessen und berannte es viele Tage lang und errichtete Maschinen.
65
Jonathas aber ließ seinen Bruder Simon in der Stadt zurück und zog in das offene Land und kam mit einer geringen Anzahl.
66
Er schlug Odaren samt dessen Brüdern und die Söhne Phaserons in ihren Gezelten und er begann, zu siegen und an Macht zu wachsen.
67
Simon aber machte mit seinen Genossen einen Ausfall aus der Stadt, verbrannte die Maschinen
68
und kämpfte gegen Bacchides und dieser ward von ihnen geschlagen und sie bedrängten ihn hart, denn sein Plan und sein Angriff war missglückt.
69
Da ergrimmte er über die ruchlosen Männer, welche ihm den Rat gegeben, in ihr Land zu kommen, und tötete viele aus ihnen; er selbst aber gedachte, mit den übrigen in sein Land abzuziehen.
70
Als Jonathas dies erfuhr, sandte er an ihn Gesandte, dass er mit ihm Frieden schließen und ihm die Gefangenen zurückgeben möchte.
71
Jener willigte gern ein und tat nach seinem Vorschlage und schwor, ihm kein Leid mehr zuzufügen sein Leben lang.
72
Alsdann gab er ihm die Gefangenen zurück, welche er früher aus dem Lande Juda weggeführt hatte, zog wieder in sein Land ab und kam nicht mehr in ihr Gebiet.
73
So hatte nun der Krieg für Israel ein Ende und Jonathas wohnte in Machmas und begann, daselbst das Volk zu richten und vertilgte die Gottlosen aus Israel.