Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Jesus Sirach

Lutherbibel von 1912 mit Apokryphen

- Kapitel 5 -

Wir dürfen uns nicht auf unseren Reichtum oder unsere Kraft verlassen und auch nicht auf die Barmherzigkeit Gottes, um in der Sünde fortzufahren; wir müssen standhaft sein in Tugend und Wahrheit

1
Verlaß dich nicht auf deinen Reichtum und denke nicht: »Ich habe genug für mich.«
2
Folge deinem Mutwillen nicht, ob du es gleich vermagst, und tue nicht, was dich gelüstet,
3
und denke nicht: »Wer will mir's wehren?« Denn der Herr, der oberste Rächer, wird's rächen.
4
Denke nicht: »Ich habe wohl mehr gesündigt, und ist mir nichts Böses widerfahren;« denn der Herr ist wohl geduldig, aber er wird dich nicht ungestraft lassen.
5
Und sei nicht so sicher, ob auch deine Sünde noch nicht gestraft ist, daß du darum für und für sündigen wolltest.
6
Denke auch nicht: »Gott ist sehr barmherzig, er wird mich nicht strafen, ich sündige, wieviel ich will.«
7
Er kann bald also zornig werden, wie er gnädig ist; und sein Zorn über die Gottlosen hat kein Aufhören.
8
Darum verzieh nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und schieb es nicht von einem Tage auf den andern.
9
Denn sein Zorn kommt plötzlich, und wird's rächen und dich verderben.
10
Auf unrecht Gut verlaß dich nicht; denn es hilft dir nichts, wenn die Anfechtungen kommen werden.
11
Laß dich nicht einen jeglichen Wind führen, und folge nicht einem jeglichen Wege wie die unbeständigen Herzen tun,
12
sondern sei beständig in deinem Sinn, und bleibe bei einerlei Rede.
13
Sei schnell, zu hören, und antworte, was recht ist, und übereile dich nicht.
14
Verstehst du die Sache, so unterrichte deinen Nächsten; wo nicht, so halte dein Maul zu.
15
Denn Reden bringt Ehre, und Reden bringt auch Schande; und den Menschen fället seine eigene Zunge.
16
Sei nicht ein Ohrenbläser, und verleumde nicht mit deiner Zunge.
17
Ein Dieb ist ein schändlich Ding; aber ein Verleumder ist viel schändlicher.
18
Achte nichts gering, es sei klein oder groß.